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In und um Salzenforst sind eine Reihe von Denkmalen, zu denen wir Informationen aufbereitet haben:
In und um Salzenforst sind eine Reihe von Denkmalen, zu denen wir Informationen aufbereitet haben:


== <u>1813 Franzosengrab bei Schmochtitz</u> ==
== Franzosengrab bei Schmochtitz 1813 ==
[[Datei:Grab 1813 Schmochtitz 1.jpg|mini|372x372px|"Franzosengrab" bei Schmochtitz]]
[[Datei:Grab 1813 Schmochtitz 1.jpg|mini|372x372px|neuer Grabstein des "Franzosengrabes" bei Schmochtitz]]
[[Datei:Franzosengrab ursprünglich.jpg|mini|371x371px|alter Grabstein (Ausschnitt einer Postkarte)]]


Die Gräfin Auguste Charlotte von Kielmansegge (1777-1863), Tochter des Rittergutsbesitzers Reichsgraf Peter August von Schönberg in Schmochtitz, ließ 1813 drei gefallene Franzosen begraben und ein Grab 150m von der Straße nach Bautzen errichten. Die Gräfin verehrte den Kaiser der Franzosen. Sie erhoffte sich von Frankreich Freiheit für alle Standesbeschränkungen. Um das Leben ihres Gatten Graf Ferdinand von Kielmannsegge bittend, der als Verräter von den Franzosen inhaftiert ist, kommt die Gräfin nach Paris und wird die Vertraute Napoleons. Für ihn sondiert sie die politischen Meinungen in den Salons und ist fördernde Mittlerin zwischen Paris und Dresden. Ihr Einfluß für Sachsen beim Kaiser wird als bedeutend eingeschätzt. Von 1809-1812 lebt die Gräfin mit ihren 4 Kindern in Paris. Napoleon hinterläßt bei ihr wichtige Dokumente, als er nach Rußland aufbricht.
Die Gräfin Auguste Charlotte von Kielmansegge (1777-1863), Tochter des Rittergutsbesitzers Reichsgraf Peter August von Schönberg in Schmochtitz, ließ 1813 drei gefallene Franzosen begraben und ein Grab 150m von der Straße nach Bautzen errichten. Die Gräfin verehrte den Kaiser der Franzosen. Sie erhoffte sich von Frankreich Freiheit für alle Standesbeschränkungen. Um das Leben ihres Gatten Graf Ferdinand von Kielmannsegge bittend, der als Verräter von den Franzosen inhaftiert ist, kommt die Gräfin nach Paris und wird die Vertraute Napoleons. Für ihn sondiert sie die politischen Meinungen in den Salons und ist fördernde Mittlerin zwischen Paris und Dresden. Ihr Einfluß für Sachsen beim Kaiser wird als bedeutend eingeschätzt. Von 1809-1812 lebt die Gräfin mit ihren 4 Kindern in Paris. Napoleon hinterläßt bei ihr wichtige Dokumente, als er nach Rußland aufbricht.


Otto Thost, Fabrikbesitzer in Zwickau, erwirbt 1892 das Rittergut. Auf dem Franzosengrab gibt er seine Gesinnung kund. In Form einer Lanze läßt er einen Eisenstab in die Sandsteinplatte treiben, an dessen oberen Ende ein Medaillon mit dem Bildnis Bismarcks angebracht ist. Dazu im rechten Winkel wie ein Fähnlein mit der Aufschrift "Seitdem das deutsche Reich erwachsen, beschützt kein Franzmann mehr die Sachsen".
Otto Thost, Fabrikbesitzer in Zwickau, erwirbt 1892 das Rittergut. Auf dem Franzosengrab gibt er seine Gesinnung kund. In Form einer Lanze läßt er einen Eisenstab in die Sandsteinplatte treiben, an dessen oberen Ende ein Medaillon mit dem Bildnis Bismarcks angebracht ist. Dazu im rechten Winkel wie ein Fähnlein mit der Aufschrift "Seitdem das deutsche Reich erwachsen, beschützt kein Franzmann mehr die Sachsen".  


Durch ABM-Maßnahmen wurde wieder ein Stück Geschichte erlebbar. Frau Friedland, Herr Pfarrer Pietsch und Herr Wenk haben das Grab gesucht und erforscht. Der neue Grabstein wurde vom Bistum Dresden-Meißen errichtet. (Franz Triebs: "Das Franzosengrab in Schmochtitz" 1994)  
Dieser alte Grabstein ist verschollen und es existieren auch keine Bilder. Durch ABM (Arbeitsbeschaffunfsmaßnahmen) wurde jedoch wieder ein Stück der damaligen Geschichte erlebbar. Frau Friedland, Herr Pfarrer Pietsch und Herr Wenk haben das Grab gesucht und erforscht. Der neue Grabstein wurde vom Bistum Dresden-Meißen errichtet. (Franz Triebs: "Das Franzosengrab in Schmochtitz" 1994)


== <u>1914-1918 1. Weltkrieg Kriegerdenkmal</u> ==
== Franzosendenkmal in Kleinwelka 1813 ==
Auf dem am Eingang des Friedhofes 1815 errichteten Gedenkstein steht geschrieben: "Denkmaal/Der in der Schlacht/bey Bautzen/den 20. Mai 1813/verwundeten und allhier/Verstorbenen/23 französischen und/baierischen Soldaten/welche hier begraben/liegen"
[[Datei:Kleinwelka Franzosendenkmal.jpg|mini|Kleinwelka "Franzosendenkmal" (aus Bautzener Kulturschau 12/1973)]]
 
== I. Weltkrieg 1914-1918 "Kriegerdenkmal" ==
 
=== Beschreibung ===
Auf dem Chorberg, dicht an der Straße von Bautzen in Richtung Salzenforst, ganz in der Nähe des Triangulationspunktes, steht die Kriegergedächtnisstätte. Den Platz dazu überließ der Gutsbesitzer Ferdinand Wilhelm Worm stiftungsweise. Die 7 großen Granitsteine stammen aus dem Steinbruch Zocka. Der unterste Block wiegt ca. 3 Tonnen. Die Namen meißelte der wendische Bildhauer Mütterlein aus Muschelwitz ein. Die Arbeit überwachte Gutsbesitzer Müller.  
Auf dem Chorberg, dicht an der Straße von Bautzen in Richtung Salzenforst, ganz in der Nähe des Triangulationspunktes, steht die Kriegergedächtnisstätte. Den Platz dazu überließ der Gutsbesitzer Ferdinand Wilhelm Worm stiftungsweise. Die 7 großen Granitsteine stammen aus dem Steinbruch Zocka. Der unterste Block wiegt ca. 3 Tonnen. Die Namen meißelte der wendische Bildhauer Mütterlein aus Muschelwitz ein. Die Arbeit überwachte Gutsbesitzer Müller.  


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Die Namen der Gefallenen sind an der Nord-bzw. Südseite des Denkmals verewigt.  
Die Namen der Gefallenen sind an der Nord-bzw. Südseite des Denkmals verewigt.  


'''Gefallene im I. Weltkrieg 28. Juli 1914 – 11. November 1918''' (aktualisiert am 19.08.2021)
=== Gefallene im I. Weltkrieg 28. Juli 1914 – 11. November 1918 ===
(aktualisiert am 19.08.2021)
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|'''Name'''
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== <u>Gedenktafel 2. Weltkrieg</u> ==
== II. Weltkrieg 1939-1945 "Gedenktafel" ==
 
=== Allgemeines ===
Nach umfangreichen Recherchen wurde gegenüber dem Eingang zum Friedhof im Jahre 2023 eine Gedenktafel erichtet. Diese soll eine Mahnung sein gegen den Krieg, der unvorstellbares Leid bringt. Ursprünglich sollte diese Tafel an der Friedhofskapelle angebracht werden. Die Genehmigung dazu wurde jedoch vom Oberbürgermeister der Stadt Bautzen mit dem Hinweis, daß dies der Friedhofssatzung widerspreche, verwehrt.
 
Es wurden sowohl die Namen der einberufenen Soldaten aufgeführt, welche auf dem Schlachtfeld starben, als auch der Einwohner, welche bei den Kämpfen in und um Salzenforst in den Tagen vom 23.-25. April 1945 getötet wurden sowie von den Personen, die durch den Krieg ihr Leben im Ort verloren.
 
Die allgemeine Wehrpflicht im Deutschen Reich wurde mit dem Gesetz für den Aufbau der Wehrmacht vom 16. März 1935 wieder eingeführt. Die Dauer des aktiven Wehrdienstes betrug 2 Jahre. Lediglich einige zah­lenmäßig begrenzte Kategorien (z. B. Verheiratete) wurden nach einjähriger Dienstzeit entlassen. Einberufen wurde im Herbst 1935 zunächst der Jahrgang 1914, dann 1915, 1916, 1917.  Der jüngste noch im l. Welt­krieg ausgebildete Jahrgang war der Jahrgang 1900. Dazwischen klaffte die Lücke der so genannten <nowiki>''</nowiki>weißen" Jahrgänge, die keine Ausbildung genossen hatten. Um auch sie nach Möglichkeit für das Heer im Kriege als personelle Reserve verfügbar zu machen, wurden für diesen Zweck neben der aktiven Truppe <nowiki>''</nowiki>Ergänzungseinheiten" (E-Einheiten) aufgestellt. In ihnen erhielten die Angehörigen der weißen Jahrgänge eine zwei-, später dreimonatige Kurzausbildung. Zunächst wurde 1936 der Jahrgang 1913 einberufen, dann 1937 die Jahrgänge 1912 sowie 1908 und älter. (Quelle: Lexikon der Wehrmacht)
 
=== Gefallene Soldaten ===
1.   '''Berndt, <u>Otto</u> Max''' *31.03.1917 Salzenforst Nr.16 (wohnhaft Burkau Nr.119 ) †11.09.1941 gefallen bei Woropajewo (Weißrußland/Ostfront); Granatsplitter am Hinterkopf; Obergefreiter 1. Reit. /Aufkl. Abtl.113 Beruf: landwirtschaftl. Arbeiter; ev.-luth.; ledig
 
2.  '''Brytsche, <u>Hermann</u> Richard''' *12.09.1912 Salzenforst N4 (wohnhaft Kamenz; Elstraer Str. 36) †03.02.1944 gefallen 300m nördl. Ortsmitte Ssora-Log, 45 km nw von Luga  (Leningrad), A.G. Volltreffer; Gefreiter 4.Komp. Gren.Regt.32, 23. Inf.-Div., XXXXIII AK, 16. Armee, Heeresgr. Nord; ev.-luth. Konfession; ⚭1936
 
3. '''Dreßler, Friedrich <u>Max</u>''' *28.10.1902 in Karlsdorf (wohnhaft Salzenforst Nr.33) †vermißt; für tot erklärt worden durch das Amtsgericht BZ am 24.11.1950; Todeszeitpunkt: 31.07.1949, Beruf: Maschinenschlosser ev.-luth., ⚭1923
 
4. '''Heine, <u>Kurt</u> Willy''' *25.11.1912 in Unwürde Kr. Löbau (wohnhaft Salzenforst Nr. 34, zuletzt Rattwitz Nr. 18) †24.01.43 19.15 Uhr gefallen in Karatschew (Oblast Brjansk, vor Moskau) Obergefreiter, Beruf: Zimmerer; ev.-luth., ⚭1936
 
5. '''Horn, Karl <u>Oskar</u>''' *28.08.1915 in Salzenforst Nr.28 (wohnhaft Bernstadt/Sa. Markt 29) †22.02.1942 gefallen in Isbizkoje (Charkow,Donez), Herzschuß oder Aortaverletzung I.G.-Schuß; Oberfunkmeister Stab Battr. IV.Abt. Art.-Reg.294, 294. Inf.-Div., XVII AK, 6. Armee, Heeresgr. Süd; ev.-luth., ⚭1940
 
6. '''Horn, <u>Max</u> Rudolf''' *03.03.1910 in Salzenforst Nr.28 †20.12.43 gefallen 5km südlich Tounj (Kroatien), I.G. Schuß Hals; Stabsfeldwebel, Stabskomp. Gren.Regt.670, 371. Inf.-Div., XV.Gebirgs-AK, 2. Panzerarmee, Heeresgr. F; Zugführer einer Pionierkompanie; Grablage: Soldatenfriedhof Slat; ev.-luth.,⚭1936
 
7. '''Hübner, Hermann <u>Max</u>''' *09.12.1911 in Salzenforst Nr. 8B (wohnhaft Salzenforst Nr.12) †18.10.42 gefallen bei Stalingrad durch I.G. Schuß Hals u. Schulter; Sanitätsobergefreiter 9. Komp. Inf.Reg.276, XIV Panzer AK, 6. Armee, Heeresgr. B; Grablage: Pestschanka Dorfplatz, Kameradengrab 4.Rh. 19.Grab (bei Stalingrad); Beruf: Tischler, ⚭1935
 
8. '''Kliemand, <u>Ernst</u> Reinhold''' *24.03.1901 in Salzenforst Nr.33 (wohnhaft Göda Nr.30) †19.03.43 bei Leningrad Lodwa-Stellung; Obergefreiter; ev.-luth., ledig
 
9. '''Kliemand, Max Richard''' *30.11.1919 in Salzenforst (wohnhaft Gröditz) †19.02.43 gefallen bei Demidowka durch I.G. Kopfschuss; Unteroffizier 1. Komp. Panz. Jäg. Abt. 128, 23. Panzer-Div.,LVII AK, 4. Panzerarmee, Heeresgr. Don; Grablage: Ostw. Bahndamm Simownikij 10km südl. Uspenskaja (Ukraine), ev.-luth.
 
10. '''Krause, Herbert <u>Helmut</u>''' *02.03.1912 in Salzenforst (wohnhaft Neumalsitz Nr.18) †15.11.1941 gefallen bei Poretschje, Leningrad (Ostfront) Oberschütze 1.Komp. Inf. Regt. 344, 223. Inf.-Div., z. Verf., Heeresgr. Nord; Grablage: hinterer Eckbunker; Beruf: Stellmacher, kath.-apostolisch, ledig


== <u>Opfer des Faschismus „Judendenkmal“</u> ==
11. '''Lehmann, Max <u>Georg</u>''' *07.01.1921 in Salzenforst Nr.19 (wohnhaft Klitten/Kr. Rothenburg) †21.12.42 gefallen bei Dubrowka/Nikulino, ca. 40km südl. Belyi Rhsew (Oblast Brjansk, vor Moskau) durch I.G.-Schuß Brust u. linker Oberschenkel; Gefreiter 6. Komp. Pz. Gren. Regt. 113, 1.Panzerdivision XXXXI AK 9.Armee Heeresgruppe Mitte; Grablage: Kameradengrab 4.v.links,  konfessionslos
'''Das „Judendenkmal“ in Salzenforst'''
 
12. '''Mattitza, <u>Johann</u> Wilhelm''' *20.03.1917 in Brandis bei Leipzig (wohnhaft Salzenforst Nr.1b) †21.11.39 Wehrmachtsunfall in Zeitz (Gera); Schädelbasisbruch, beerdigt in Safo, Oberkanonier 2. Batterie Nebelabt. 1 Königsbrück (chem. Kampftruppe des Heeres); Beruf: Autoschlosser, ledig
 
13. '''Matzke, Max''' *08.10.1913 in Salzenforst Nr.30 †vermisst 1945, 1961 für Tod erklärt worden, verwundet in Griechenland, nach Genesung 1945 wieder an die Front, in der Nordsee Schiff mit Torpedo versenkt, ⚭1940
 
14. '''Pohlan, Richard Kurt''' *09.11.1021 Salzenforst Nr.32 †30.05.1944 gefallen bei Grotta Ferata (Italien), durch Bombensplitter am Kopf; Obergefreiter Flak-Transp. Batt. (mot.) 204/VII.; Kriegsgräberstätte in Pomazia;; Beruf: Schmied; ledig
 
15. '''Radon, Walter <u>Helmut</u>''' *15.03.1918 in Salzenforst Nr.8  †vermutlich 08.01.1944 mit dem Flugzeug in der Heimat beim“Probekampf“ abgestürzt
 
16. '''Sbieschne, Ernst <u>Gerhard</u>''' *30.11.1907 in Bautzen (wohnhaft Salzenforst Nr.31, später Göda Nr.38) †25.09.42 gefallen bei Stalingrad durch Volltreffer eines Explosionsgeschosses am Kopf, Obergefreiter 13. Komp. Inf.-Reg. 276, 94. Inf.-Div., 14. AK, 4. Panzerarmee, Heeresgr. B, ev.-luth.,  ⚭1938
 
17. '''Sbieschne, Kurt  ''' *? wohnhaft Salzenforst Nr.31  †?''' '''                           
 
18. '''Sohr, Bruno Alfred''' *03.12.1915 Seidau †11.07.1944 Pelosa (Italien), Kriegsgräberstätte in Costermano Block1 Grab 1008, Obergefreiter, Beruf: Landwirtschaftsgehilfe bei Müller, ledig
 
19. '''Schatte, <u>Max</u>''' '''Alfred''' *29.10.1909 in Jahmen † vermisst 28.08.1943 bei Charkow, ⚭1933
 
20. '''Schmarander, Kurt''' *28.01.1918 in Kleinbaselitz †10.06.1942 gefallen 3km nö von Sewastopol (Krim),  vermutlich auf der Kriegsgräberstätte Sewastopol-Gontscharnoje als unbekannter Soldat begraben, Schütze, Beruf: Melker bei Zieschang in Safo Nr.25;  ledig
 
21. '''Schube, August <u>Hermann</u>''' *11.01.1922 Salzenforst Nr. 17 † 08.07.44 bei Cherbourg (Frankreich), Kriegsgräberstätte in Orglandes/Manche Obergefreiter Beruf: Autoschlosser; ev.-luth., ledig
 
22. '''Schütze, Karl <u>Erich</u>''' *05.07.1921 Salzenforst Nr. 4 †20.06.1942 bei Saprudnoje (Rußland), Gefreiter, Beruf: kaufmänn. Angestellter, ev.-luth., ledig
 
23. '''Tuppatsch, August <u>Otto</u>''' *18.04.1906 in Salzenforst Nr.9 † vermisst1945, bei Rückzugskämpfen schwer verwundet; durch Sanitäter geborgen und „aussortiert“, kein Grab; als vermisst gemeldet, die letzte Nachricht von Tuppatsch, Otto kam 1945 aus Wien, Beruf: Drogist in Dresden, ev.-luth.
 
24.  '''Weist, <u>Willy</u> Edmund''' *17.11.1911 in Reichenau (Bogatynia)  †31.07.1949 (am 21.05.1955 für tot erklärt) im Kriege vermisst in Rußland, Panzerfahrer, Beruf: Stanzer u. Steinarbeiter; ⚭1937
 
25. '''Witschas, <u>Kurt</u> Paul''' *03.06.1923 in Salzenforst Nr.30 †vermisst, vermutlich 1941; 1961 für Tod erklärt
 
=== Einwohner ===
1. Suschke, Elsbeth Margarethe *20.03.1903 Salzenforst † 24.04.45 Tod durch Handgranate
 
2. Preusche, Maria Auguste *29.09.1882 in Uebigau (wohnhaft Salzenforst Nr.3b) † 24.04.1945 Tod durch Handgranate
 
3. Wange, Ernst Heinrich Richard *12.08.1872 Dresden (wohnhaft Salzenforst Nr.3) †gefallen am 24.04.1945 Tod durch Handgranate, Beruf: Oberlehrer
 
4. Pietschmann, Karl * 06.08.1894 in Salzenforst Nr.19 †22.04.1945 erschossen durch 1 deutschen Wachposten, auf dem Feld nicht stehengeblieben
 
5. Jentsch, Günter *23.10.1937 in Salzenforst Nr.5 †24.05.1945 tödliche Verletzung durch Stielhandgranate
 
=== Zwangsarbeiter ===
1. Maslanka, Feliks *11.04.1911 in Bezek/Polen (wohnhaft bei Wange Nr.3) †13.08.1942 gegen 19 Uhr in Salzenforst gehängt
 
2. Hortaszko, Anna *22.04.1922 Polen (wohnhaft Salzenforst Nr.17 †05.04.1945 22Uhr "Herzschlag"
 
=== KZ-Häftling ===
1. Stouff, <u>Rene</u> Louis Jean Gabriel  (Frankreich) *03.03.1920 in Airbois/Frankreich  †10.02.45 am Pfahl 48/5 des Bahndamms der Reichseisenbahn in Stiebitz tot aufgefunden KZ-Häftling Nr. 186443 aus Auschwitz
 
== Opfer des Faschismus „Judendenkmal“ 1945 ==
 
=== Das „Judendenkmal“ in Salzenforst ===
[[Datei:Foto 1975 3.jpg|mini|424x424px]]
[[Datei:Foto 1975 3.jpg|mini|424x424px]]
Am 12.Februar 1945 wurden in der Sandgrube auf dem Chorberg in Salzenforst 43 jüdische Frauen von der SS erschossen. Sie stammten aus Deutschland, Ungarn, Polen, Tschechoslowakei, aber auch aus Frankreich, Belgien und Holland.
Am 12.Februar 1945 wurden in der Sandgrube auf dem Chorberg in Salzenforst 43 jüdische Frauen von der SS erschossen. Sie stammten aus Deutschland, Ungarn, Polen, Tschechoslowakei, aber auch aus Frankreich, Belgien und Holland.
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Gegenüber der Sandgrube in Haus Nr.16c nahmen einige Tage vorher Witwe Martha Moldenhauer und die beiden Frauen Martha Schatte und Käthe Weist eine jüdische Frau auf, die sich aus einer Flüchtlingskolonne befreien konnte, versorgten sie mit Kleidung und Nahrung, so daß sie sich in den nördlich gelegenen Wäldern verstecken konnte.
Gegenüber der Sandgrube in Haus Nr.16c nahmen einige Tage vorher Witwe Martha Moldenhauer und die beiden Frauen Martha Schatte und Käthe Weist eine jüdische Frau auf, die sich aus einer Flüchtlingskolonne befreien konnte, versorgten sie mit Kleidung und Nahrung, so daß sie sich in den nördlich gelegenen Wäldern verstecken konnte.
[[Datei:Pflege Grab 1988 Dorle.jpg|mini|421x421px|Frau Möhn und Frau Worm bei der Pflege des Denkamles im Jahre 1988]]
[[Datei:Pflege Grab 1988 Dorle.jpg|mini|421x421px|Frau Möhn und Frau Worm bei der Pflege des Denkmales im Jahre 1988]]
Im Jahre 1949 wurde die Sandgrube von Einwohnern des Ortes und vom VVN (Verein der Verfolgten des Naziregimes) der Stadt Bautzen zu einer würdigen Gedenkstätte hergerichtet und am 08. September, dem Tag für der Opfer des Faschismus, eingeweiht. Tausende hatten sich eingefunden. Es sprach der sächsische Innenminister Hoffmann und der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde von Berlin, Wittkowsky (Bautzener Kulturschau 09/1958).
Im Jahre 1949 wurde die Sandgrube von Einwohnern des Ortes und vom VVN (Verein der Verfolgten des Naziregimes) der Stadt Bautzen zu einer würdigen Gedenkstätte hergerichtet und am 08. September, dem Tag für der Opfer des Faschismus, eingeweiht. Tausende hatten sich eingefunden. Es sprach der sächsische Innenminister Hoffmann und der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde von Berlin, Wittkowsky (Bautzener Kulturschau 09/1958).


== <u>Bunker</u> ==
== Bunker ==
Ein Beobachtungsbunker befindet sich in der Kiesgrube der Firma Miersch auf dem Chorberg.
Ein Beobachtungsbunker befindet sich in der Kiesgrube der Firma Miersch auf dem Chorberg.


== <u>Denkmal H. Zejler</u> ==
== Denkmal H. Zejler ==
s. unter Persönlichkeiten
s. auch unter Persönlichkeiten
 
Am 19.09.1954, zum 150. Geburtstag, wurde im Auftrag des Rates des Kreises Bautzen die Gedenktafel am Geburtshaus Nr.14 angebracht. Die deutsche Übersetzung auf der roten Tafel lautet: "DER GROSSE SORBISCHE DICHTER/WURDE IN DIESEM HAUSE GEBOREN". Die Gedenktafel wurde anläßlich des 200. Geburtstages des Dichters 2004 erneuert.
 
Das Denkmal auf dem Dorfanger in Salzenforst wurde am 26.04.1980 anläßlich des V. Festivals der sorbischen Kultur eingeweiht. Gestaltet wurde es von den Künstlern Eva-Ursula (1928-2020) und Steffen Lange (1931-2006) (Bautzener Kulturschau 6/1988). 1988 erhielt Dipl.-Grafikerin Eva-Ursula Lange den Vaterländischen Verdienstorden in Bronze und den Kunstpreis der Domowina. Es ist eine graue Stele aus Feinbeton, anderen Vorderseite eine rötliche Rosette aus Porphyr prangt, die das von 6 Blütenblättern umrahmte Gesicht Zejlers zeigt. Vor der Stele stehen mit Abstand voneinander 2 Hälften eines Lindenblattes, des sorbischen nationalen Symbols. Die linke Blatthälfte enthält auf deutsch Zejlers Worte: "Zeit und Geist lassen sich nicht hemmen, ihr Wort, Gesetzmuß gelten! Licht, Gerechtigkeit, Freiheit werden siegend wachsen" (aus "Lichtscheue Zeithemmer" 1843). Auf der rechten Lindenhälfte steht HANDRIJ ZEJLER/1804-1872.
 
Im Zuge der Eingemeindung von Salzenforst nach Bautzen 1999 wurde die Dorfstraße nach dem Dichter benannt  (Handrija Zejlerowa droha). Anläßlich der 660-Jahrfeier von Salzenforst wurde am 15.05.2019 ein Gedenk-u. Informationstäfelchen am Straßenschild angebracht.
 
Im August 1931 errichtete die Domowina auf dem Marktplatz in Lohsa ein Denkmal. Im Jahre 1960 setzte die Pionier-Freundschaft "Handrij Zejler" in Königswartha ein schlichtes, aber würdiges Denkmal. Ein 15 Dezitonnen schwerer Findling aus der Heide, die der Dichter so liebte, wurde vor der Schule in Königswartha aufgestellt.


== <u>Friedhof mit Kindergrab</u> ==
== Friedhof mit Kindergrab ==
[[Datei:Grab.jpg|mini|Erstes Grab auf dem Friedhof Salzenforst|592x592px]]Wegen Überfüllung und Platzmangel auf dem Friedhof Großwelka mußte Abhilfe geschaffen werden. Deshalb wurde die Gemeinde Salzenforst, die ihre Toten ab 1827 auf dem Friedhof Großwelka beerdigte, ersucht, von Beerdigungen auf diesem Friedhofe abzusehen , womit dieselbige einverstanden war und 1892 einen eigenen Friedhof anlegte und dem Lehrer in Großwelka die gesanglichen Funktionen bei Begräbnissen übertrug. Von 1827 bis 1892 wurden auf dem Friedhof Großwelka aus Salzenforst 11 männliche Erwachsene, 7 weibliche Erwachsene und 26 Kinder beerdigt (aus Festschrift zur 150-jährigen Jubelfeier der Schulgemeinde Großwelka).
[[Datei:Grab.jpg|mini|Erstes Grab auf dem Friedhof Salzenforst|592x592px]]Wegen Überfüllung und Platzmangel auf dem Friedhof Großwelka mußte Abhilfe geschaffen werden. Deshalb wurde die Gemeinde Salzenforst, die ihre Toten u.a. ab 1827 auch auf dem Friedhof Großwelka beerdigte, ersucht, von Beerdigungen auf diesem Friedhofe abzusehen , womit dieselbige einverstanden war und 1892 einen eigenen Friedhof anlegte und dem Lehrer in Großwelka die gesanglichen Funktionen bei Begräbnissen übertrug. Von 1827 bis 1892 wurden auf dem Friedhof Großwelka aus Salzenforst 11 männliche Erwachsene, 7 weibliche Erwachsene und 26 Kinder beerdigt (aus Festschrift zur 150-jährigen Jubelfeier der Schulgemeinde Großwelka).


Vor 1827 wurden die Verstorbenen wahrscheinlich auf dem Nikolai-Friedhof in Bautzen bestattet.
Vor 1827 und auch danach wurden die Verstorbenen auf dem Nikolai-Friedhof in Bautzen bestattet, da Salzenforst zum Domkapitel gehörte.


Der Friedhof wurde am 03.Januar 1893 geweiht. Zeugnis davon ist die Inschrift auf der Rückseite des ersten Grabes. Darauf steht:
Der Friedhof wurde am 03.Januar 1893 geweiht. Zeugnis davon ist die Inschrift auf der Rückseite des ersten Grabes. Darauf steht:
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Die Inschrift auf der Vorderseite des Grabes (teilweise durch die starke Verwitterung kaum noch lesbar) lautet:
Die Inschrift auf der Vorderseite des Grabes (teilweise durch die starke Verwitterung kaum noch lesbar) lautet:


'''''Hier ruhet in Gott Richard Wirth aus Salzenforst geboren 12. März1887 gestorben 31. Dezember 1892'''''
'''''Hier ruhet in Gott unser geliebtes Kind Richard Wirth aus Salzenforst geboren 12. März1887 gestorben 31. Dezember 1892'''''


Seine Eltern waren der Bäcker Karl Wirth und Amalie, geb. Kappler.
Seine Eltern waren der Bäcker Karl Wirth und Amalie, geb. Kappler.
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== <u>Gedenkstein W. J. Frenzel</u> ==
== Gedenkstein W. J. Frenzel ==
s. auch unter Persönlichkeiten
s. auch unter Persönlichkeiten


Zum Gedenken an Dr. Walter Julius Frenzel wurde am ? auf dem Friedhof ein Granitstein aufgestellt.   
Zum Gedenken an Dr. Walter Julius Frenzel wurde etwa 1992 auf dem Friedhof ein Granitstein aufgestellt, der dort seine letzte Ruhe gefunden hatte (Tr. Malinkowa: "Sorbische Denkmale"). 
 
== Trigonometrischer Meßpunkt ==
[[Datei:Trigonometrischer Punkt 1.jpg|mini|486x486px|Triangulationspunkt auf dem Chorberg 2025]]
 
=== Entstehung ===
Im Ergebnis des Wiener Kongresses 1815 wurde die Landabtragung Sachsens an Preußen festgeschrieben und durch eine neue Grenzversteinung realisiert. Dieser Territorialverlust machte eine Neuvermessung Sachsens erforderlich. So wurden Fixpunkte auf exponierten topographischen Punkten ausgewählt. Einer von ihnen ist der Höhenpunkt 266,2m über NN, der damals mit einer 84 cm hohen und einer 42x42 cm breiten Säule markiert worden ist. ("SZ" vom 24.02.1993)
 
==== Beschreibung ====
Der trigonometrische Meßpunkt befindet sich auf dem 266m hohen Chorberg  mit den Koordinaten ♁51° 11′ 36″ N, 14° 22′ 36″ O. Die Errichtung des  Triangulationssteines 2. Ordnung wurde 1865 von Friedrich Robert Helmert geleitet, kostete 148 Mark und ist ein bedeutendes Zeugnis der Geodäsie des 19. Jahrhunderts. Dafür wurde von den Grundbesitzern Rölke und Müller 32 qm Land erworben. Auf der Flurkarte der gemeinde Salzenforst ist der Standort mit dem Flurstück 136 als seperate Fläche mit der Flurstücksnumer 135 eingetragen. 
Nach 1945 wurde die Inschrift "Königlich-sächsisch" ausgemeißelt. Die Säule aus  Nadelwitzer Granit besteht aus 3 unterirdischen Grundschichten und dem 1,80m hohen Pfeiler. 
 
==== Sanierung ====
Im Jahre 2013 wurde die Säule durch den Chemnitzer Karl-Heinz Grebner von der "Interessengemeinschaft Nagel'sche Säulen" saniert. Dazu mußte die steinerne Deckplatte gesucht und per Bagger von der Fa. Miersch geborgen sowie die Beschriftung erneuert werden. ("SZ" Nr.223 von 2011) 
 
==== Holzturm ====
Bis Anfang der 1970-iger Jahre befand sich über dem Stein ein ca. 40m hoher Holzturm. Dieser diente der Vermessung des DDR-Territoriums. Aus Gründen der Unfallgefahr durch widerrechtliche Besteigung und zur Verhinderung des Einblicks in Landschaftsbereiche mit Industrie- und Militärobjekten erfolgte dann die Niederlegung, 
 
== Betkreuze ==
[[Datei:Kruzifix Straße Safo-Bolbritz .jpg|mini|510x510px|Kruzifix Richtung Bolbritz (Foto 2025)]]Betkreuze, sogenannte Kruzifixe, stehen an mehreren Stellen in der ehemaligen Gemeinde. In einer Aufstellung werden 10 dieser Denkmäler in Salzenforst und Temritz genannt.
 
Funktional dienten derartige Säulen als Stätten der Andacht, des Gebetes und als Markierungszeichen für den Weg zur Kirche. Besonders im nördlichen Kreisgebiet hat sich eine Vielzahl sehr schöner Betsäulen erhalten können.
 
=== Kruzifix an der Straße von Salzenforst nach Bolbritz ===
Kruzifix an der Straße von Salzenforst nach Bolbritz, '''errichtet 1858''' von Jakob Schmole aus Oberuhna. Die Domköchin Magdalena Wotschke aus Salzenforst verstarb hier in den Kriegswirren in der Nacht des 10.06.1813 "vor Schrecken und zeitiger Geburt von Zwillingen; eines blieb bei ihr". 1964 erneuert zur Erinnerung an Jakob Delan, der 1944 in russischer Kriegsgefangenschaft verstarb. Nochmals restauriert von der Familie Mazalla im Jahre 2008.
 
Die Inschrift unter der Jesusfigur ist in sorbisch und deutsch ''"Christus unsere Hoffnung".''
 
 
 
=== Kruzifix an der Kreuzung Schwalbenweg/Bergweg/ H.-Zejler-Straße in Salzenforst ===
[[Datei:Weihe-sorbisches-katholisches-Wegkreuz-Stadtverwaltung-Bautzen .jpg|mini|572x572px|Weihe des Kruzifixes am 25.06.2021 von links nach rechts: Dr. R. Böhmer, M. Kieschnick, Minestranten, V. Scapan, A. Höhne, Ch. Hummel  (Quelle: bautzen-anzeiger.de)]]
Dieses Kruzifix wurde '''1902 errichtet''' und nach der Sanierung am 25.06.2021 neu geweiht. Anwesend waren neben vielen Einwohnern des Ortes: Ortsvorsteher Manfred Kieschnik, Ministranten, Finanzbürgermeister Dr. Robert Böhmer, Andreas Höhne von Sankt Michael als evangelischer Pfarrer, der sorbische Superintendent Christoph Rummel und Veit Scapan als katholischer Dompfarrer und Domkapitular.
 
Im "Gesetz über die Gewährung pauschaler Zuweisungen zur Stärkung des ländlichen Raumes im Freistaat Sachsen in den Jahren 2018 – 2020" bekam die Stadt Bautzen jährlich eine Zuweisung in Höhe von 70.000 Euro, deren Mittel für Bautzen frei verfügbar waren. Finanzbürgermeister Dr. Robert Böhmer setzte sich daraufhin mit dem Ortschaftsrat Salzenforst-Bolbritz zusammen und es wurde die Sanierung des Kruzifixes an der Kreuzung Bergweg/Schwalbenweg/H.-Zejler-Straße sowie Pflasterarbeiten für die in unmittelbarer Nähe stehende überdachte Pilgerrastbank beschlossen und mit 7.500 Euro finanziert. Das Areal, das am ökumenischen Pilgerweg durch die Oberlausitz an der alten Via Regia liegt, lädt wieder zum Verweilen ein. Granitsockel, Kruzifix und Inschrift wurden vom Denkmalpfleger Heinz Rentsch aus Doberschütz komplett überarbeitet. Ortsvorsteher Manfred Kieschnik: "Mit dem Pilgerkreuz bekommt der Ort ein Stück seiner Identität zurück. Ich freue mich außerordentlich, dass Bürgermeister Böhmer es ermöglicht hat, das Kruzifix und den gesamten Platz im Ortszentrum wieder herrichten zu lassen." (Quelle: bautzen-anzeiger.de)
 
Die Inschrift auf dem Sockel ist in sorbisch: ''"Pokoj budz z wami"'' und bedeutet ''"Friede sei mit Euch"''
 
Am 02.02.2025 wurde entdeckt, daß die Jesusfigur fehlt. Frau Dr. Jutta Kamper bemerkte an einem Tag im Januar um die Mittagszeit, daß sich ein Mann in orangeroter Jacke an dem Denkmal zuschaffen machte.
 
=== Kruzifix am Ortsausgang Richtung Seidau ===
[[Datei:Kruzifiz G. Sauer .jpg|mini|514x514px|Kruzifix von Georg Sauer (Foto 2025)]]
 
Dieses Kruzifix wurde '''1850''' vom Gutsbesitzer George Sauer (1804-1881) (Haus Nr.15) errichtet, um den Acker zu beschützen. Pilger auf dem Jacobsweg hält es zum Innehalten und zum Gebet an. Für die Toten aus Salzenforst, die bis etwa 1880 auf dem Bautzener Nicolaifriedhof bestattet wurden, war es stets der letzte Gruß für den Trauerzug. Durch einen Verkehrsunfall im Januar 2018 wurde die Granitsäule beschädigt und brach in zwei Hälften auseinander. Nach der Restaurierung, veranlaßt von seinen Ururgroßenkel Georg Müller, erfolgte am 30.09.2018 die Einweihung der restaurierten Betsäule. (Quelle: bautzen.de)   
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
=== Kruzifix Haus Nr.16 ===
[[Datei:Kruzifiz Winkler Safo 3.jpg|mini|395x395px|Kruzifix vor dem Haus Nr.16 (Foto 2025)]]
Dieses Kreuz befindet sich vor dem Grundstück des Hauses Nr. 16  und ist vermutlich noch im Urzustand. Das Alter ist unbekannt. Vermutlich ist es '''1860''' errichtet worden. Die Frau von Johann Jakob Mietovskij (1828-1897), Maria Magdalena geb. Saring (1823-1859) verstarb mit 36 Jahren 2 Tage nach der Geburt ihrer Tochter Magdalena am 21. Dezember 1859 im Wochenbett. Die Inschrift auf der marmornen Tafel am Sockel lautet: ''"Mein Jesus Barmherzigkeit"''
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
=== Das Kreuz auf dem Chorberg ===
[[Datei:Kruzifiz Chorberg Safo 2.jpg|mini|461x461px|Granitsockel des Kruzifixes auf dem Chorberg (Foto 1992)]]
'''1841''' wurde von Bischof Mauermann ein 2,5m hohes eisernes Kruzifix auf einem 1,5m hohen steinernen Sockel errichtet (Th. Schütze: "Um Bautzen und Schirgiswalde").   


== <u>Trigonometrischer Meßpunkt</u> ==
1992 erfolgte eine Bestandsaufnahme der Kruzifixe in Salzenforst und Temritz. Auf dem Feld im Gebüsch am Chorberg befand sich zu diesem Zeitpunkt nur noch ein Granitsockel ohne Kreuz. Lt. mündlicher Überlieferung befand sich das Kreuz auf dem Weg zu Dr. Frenzel's Wochenendhaus und wurde bei der Erneuerung der Trinkwasserbehälter auf dem Chorberg entfernt.
Der trigonometrische Meßpunkt befindet sich auf dem 266m hohen Chorberg  mit den Koordinaten ♁51° 11′ 36″ N, 14° 22′ 36″ O. Der Triangulationsstein 2. Ordnung wurde 1865 errichtet und ist ein bedeutendes Zeugnis der Geodäsie des 19. Jahrhunderts.


== <u>Wegekreuze</u> ==
=== Das Kruzifix Haus Nr. 7 ===
[[Datei:Kruzifix Spann Nr.7 1.jpg|mini|456x456px|Kruzifix vor dem Haus Nr.7]]
Im Garten vor dem Haus Nr.7 bei Lebsa befand sich ebenfalls ein Betkreuz, wurde aber beim Umbau des Hauses (Jahr unbekannt) entfernt und befindet sich im Familienbesitz von Handrik aus Göda.

Aktuelle Version vom 26. November 2025, 14:40 Uhr

In und um Salzenforst sind eine Reihe von Denkmalen, zu denen wir Informationen aufbereitet haben:

Franzosengrab bei Schmochtitz 1813

neuer Grabstein des "Franzosengrabes" bei Schmochtitz
Datei:Franzosengrab ursprünglich.jpg
alter Grabstein (Ausschnitt einer Postkarte)

Die Gräfin Auguste Charlotte von Kielmansegge (1777-1863), Tochter des Rittergutsbesitzers Reichsgraf Peter August von Schönberg in Schmochtitz, ließ 1813 drei gefallene Franzosen begraben und ein Grab 150m von der Straße nach Bautzen errichten. Die Gräfin verehrte den Kaiser der Franzosen. Sie erhoffte sich von Frankreich Freiheit für alle Standesbeschränkungen. Um das Leben ihres Gatten Graf Ferdinand von Kielmannsegge bittend, der als Verräter von den Franzosen inhaftiert ist, kommt die Gräfin nach Paris und wird die Vertraute Napoleons. Für ihn sondiert sie die politischen Meinungen in den Salons und ist fördernde Mittlerin zwischen Paris und Dresden. Ihr Einfluß für Sachsen beim Kaiser wird als bedeutend eingeschätzt. Von 1809-1812 lebt die Gräfin mit ihren 4 Kindern in Paris. Napoleon hinterläßt bei ihr wichtige Dokumente, als er nach Rußland aufbricht.

Otto Thost, Fabrikbesitzer in Zwickau, erwirbt 1892 das Rittergut. Auf dem Franzosengrab gibt er seine Gesinnung kund. In Form einer Lanze läßt er einen Eisenstab in die Sandsteinplatte treiben, an dessen oberen Ende ein Medaillon mit dem Bildnis Bismarcks angebracht ist. Dazu im rechten Winkel wie ein Fähnlein mit der Aufschrift "Seitdem das deutsche Reich erwachsen, beschützt kein Franzmann mehr die Sachsen".

Dieser alte Grabstein ist verschollen und es existieren auch keine Bilder. Durch ABM (Arbeitsbeschaffunfsmaßnahmen) wurde jedoch wieder ein Stück der damaligen Geschichte erlebbar. Frau Friedland, Herr Pfarrer Pietsch und Herr Wenk haben das Grab gesucht und erforscht. Der neue Grabstein wurde vom Bistum Dresden-Meißen errichtet. (Franz Triebs: "Das Franzosengrab in Schmochtitz" 1994)

Franzosendenkmal in Kleinwelka 1813

Auf dem am Eingang des Friedhofes 1815 errichteten Gedenkstein steht geschrieben: "Denkmaal/Der in der Schlacht/bey Bautzen/den 20. Mai 1813/verwundeten und allhier/Verstorbenen/23 französischen und/baierischen Soldaten/welche hier begraben/liegen"

Kleinwelka "Franzosendenkmal" (aus Bautzener Kulturschau 12/1973)

I. Weltkrieg 1914-1918 "Kriegerdenkmal"

Beschreibung

Auf dem Chorberg, dicht an der Straße von Bautzen in Richtung Salzenforst, ganz in der Nähe des Triangulationspunktes, steht die Kriegergedächtnisstätte. Den Platz dazu überließ der Gutsbesitzer Ferdinand Wilhelm Worm stiftungsweise. Die 7 großen Granitsteine stammen aus dem Steinbruch Zocka. Der unterste Block wiegt ca. 3 Tonnen. Die Namen meißelte der wendische Bildhauer Mütterlein aus Muschelwitz ein. Die Arbeit überwachte Gutsbesitzer Müller.

Die Weihe erfolgte am Erntefesttag, dem 17. Oktober 1920, durch die beiden Pfarrer Räde und Heiduschke, die ihre Rede in deutscher und sorbischer Sprache hielten. Die Gewehrsektion des Kriegervereins Salzenforst ehrte die Gefallenen mit einer Salve. Anwesend waren auch der Militärverein Kleinwelka und der Kriegerverein Seidau. Nach der Rede des Denkmalausschußvorsitzenden, Gutsbesitzer August Müller, übernahm der Bürgermeister August Zieschang das Ehrenmal in die Obhut der Gemeinde.

Am Sockel zwischen den beiden Granaten sind die Worte Theodor Körners eingemeißelt:

"Wer mutig für sein Vaterland gefallen, Der baut sich selbet ein ewig Monument, Im treuen Herzen seiner Landesbrüder, und dieses Gebäude stürzt kein Sturmwind nieder."

In sorbisch leuchten die Worte: "We swerje stawa kce a traje" und "Za hwezdami je statok mera"

(aus "Lausitzer Kriegergedächtnisstätten")

Die Namen der Gefallenen sind an der Nord-bzw. Südseite des Denkmals verewigt.

Gefallene im I. Weltkrieg 28. Juli 1914 – 11. November 1918

(aktualisiert am 19.08.2021)

Name Vorname Geburtsdatum Todesdatum Bemerkungen
MENGER Karl August 29.03.1891 in Eutrich, zuletzt Salzenforst 10.01.1915 Arbeiter; ledig; ev.-luth.; Soldat im 12. Kgl. Sächs. Inf.-Reg. Nr.177 1.Kompanie; im Gefecht bei Sommedy-Tahure gefallen infolge Kopfschussverwundung
KARLUS Johann Ernst 09.04.1889 in Oehna, zuletzt Salzenforst Nr.22 25.01.1915 Kutscher; verheiratet; ev.-luth.; Soldat d. Reserve im 4.Kgl.Sächs.Inf.-Reg.Nr.103 10.Kompanie; gefallen inf. Mundschusses bei Sturmangriff auf LaCrente Fe (?)
HEINE Ernst 18.02.1881 14.09.1914 ?
HORN Ernst Hermann 09.08.1893 in Salzenforst Nr.28 14.04.1916 Ev.-luth.
HORN Emil Karl 14.09.1895 in Salzenforst Nr.28 06.10.1918 Stellmacher; ev.-luth.; M.-G.-Schütze, Cussel in Frankreich im Abwehrkampf gefallen durch Kopfschussverwundung mit Art.-Geschoß
KUBSCH (KUPPSCH) Ernst August 18.09.1887 in Grubschütz; zul. Safo Nr.11 28.08.1918 Wirtschaftsgehilfe; ledig, ev.-luth.; Reservist im Leib-Grenadier-Reg. Nr.100 8.Kompanie; im Stellungskampf bei Dorf Vraube/Vraucourt (Frankreich) – gestorben an Unterleibsverwundung durch Art.-Geschoß
KUTTER Walter 1898 28.06.1918 vermisst
MAUTSCH Georg 11.03.1895 in Guhra 07.02.1916 Soldat; ledig; röm.-kath.; St. Elvi Frankreich Stellungskampf durch Kopfschuss gefallen
PIETSCHMANN Ernst 28.08.1895 25.01.1915 Westfront
RÖLKE Ernst 01.04.1893 in Salzenforst Nr.23 05.04.1916 Wirtschaftsgehilfe; ledig; ev.-luth.; Gefreiter im Kgl.Sächs.Inf.-Reg.Nr.192 8.Kompanie; am 05.04.1916 verwundet und am 09.07.1916 tot durch Bergungskommando aufgefunden; Sturm auf Hautecourt; beerdigt bei Malancourt
RÖLKE August Paul 17.01.1898 in Salzenforst Nr.23 10.04.1918 Landwirt; ledig; ev.-luth.; Soldat im Kgl. Sächs. Inf.-Reg. Nr.103 6.Kompanie; gestorben inf. Verwundung durch M.-G.-Geschoß in linker Hüfte bei Sturmangriff bei Fleurbaix; Soldatenfriedhof Beaucamps-Ligny Block 9 Grab 66 (Volksbund)
SCHMOTSCHKE Paul 09.08.1891 27.07.1917 Ostfront?
WINKLER Johann Bernhard 17.08.1898 in Salzenforst Nr.16 04.07.1918 Ledig; röm.-kath.; gestorben zu Hause als Militärinvalide
SCHULZE Max Georg 08.08.1899 in Ebersbach; zuletzt Salzenforst Nr.24 21.04.1918 Stallschweizer; ledig; ev.-luth.; Soldat im Kgl. Sächs. Res. Inf. Reg. 102 5. Komp.; bei Arlen...en Gohelle (Frankreich) verwundet u. gestorben durch Handgranate an Kopf u. Hals
WINKLER Paul 23.07.1893 in Salzenforst Nr.16 08.09.1914 Röm.-kath.; vermisst

II. Weltkrieg 1939-1945 "Gedenktafel"

Allgemeines

Nach umfangreichen Recherchen wurde gegenüber dem Eingang zum Friedhof im Jahre 2023 eine Gedenktafel erichtet. Diese soll eine Mahnung sein gegen den Krieg, der unvorstellbares Leid bringt. Ursprünglich sollte diese Tafel an der Friedhofskapelle angebracht werden. Die Genehmigung dazu wurde jedoch vom Oberbürgermeister der Stadt Bautzen mit dem Hinweis, daß dies der Friedhofssatzung widerspreche, verwehrt.

Es wurden sowohl die Namen der einberufenen Soldaten aufgeführt, welche auf dem Schlachtfeld starben, als auch der Einwohner, welche bei den Kämpfen in und um Salzenforst in den Tagen vom 23.-25. April 1945 getötet wurden sowie von den Personen, die durch den Krieg ihr Leben im Ort verloren.

Die allgemeine Wehrpflicht im Deutschen Reich wurde mit dem Gesetz für den Aufbau der Wehrmacht vom 16. März 1935 wieder eingeführt. Die Dauer des aktiven Wehrdienstes betrug 2 Jahre. Lediglich einige zah­lenmäßig begrenzte Kategorien (z. B. Verheiratete) wurden nach einjähriger Dienstzeit entlassen. Einberufen wurde im Herbst 1935 zunächst der Jahrgang 1914, dann 1915, 1916, 1917. Der jüngste noch im l. Welt­krieg ausgebildete Jahrgang war der Jahrgang 1900. Dazwischen klaffte die Lücke der so genannten ''weißen" Jahrgänge, die keine Ausbildung genossen hatten. Um auch sie nach Möglichkeit für das Heer im Kriege als personelle Reserve verfügbar zu machen, wurden für diesen Zweck neben der aktiven Truppe ''Ergänzungseinheiten" (E-Einheiten) aufgestellt. In ihnen erhielten die Angehörigen der weißen Jahrgänge eine zwei-, später dreimonatige Kurzausbildung. Zunächst wurde 1936 der Jahrgang 1913 einberufen, dann 1937 die Jahrgänge 1912 sowie 1908 und älter. (Quelle: Lexikon der Wehrmacht)

Gefallene Soldaten

1.   Berndt, Otto Max *31.03.1917 Salzenforst Nr.16 (wohnhaft Burkau Nr.119 ) †11.09.1941 gefallen bei Woropajewo (Weißrußland/Ostfront); Granatsplitter am Hinterkopf; Obergefreiter 1. Reit. /Aufkl. Abtl.113 Beruf: landwirtschaftl. Arbeiter; ev.-luth.; ledig

2.  Brytsche, Hermann Richard *12.09.1912 Salzenforst N4 (wohnhaft Kamenz; Elstraer Str. 36) †03.02.1944 gefallen 300m nördl. Ortsmitte Ssora-Log, 45 km nw von Luga (Leningrad), A.G. Volltreffer; Gefreiter 4.Komp. Gren.Regt.32, 23. Inf.-Div., XXXXIII AK, 16. Armee, Heeresgr. Nord; ev.-luth. Konfession; ⚭1936

3. Dreßler, Friedrich Max *28.10.1902 in Karlsdorf (wohnhaft Salzenforst Nr.33) †vermißt; für tot erklärt worden durch das Amtsgericht BZ am 24.11.1950; Todeszeitpunkt: 31.07.1949, Beruf: Maschinenschlosser ev.-luth., ⚭1923

4. Heine, Kurt Willy *25.11.1912 in Unwürde Kr. Löbau (wohnhaft Salzenforst Nr. 34, zuletzt Rattwitz Nr. 18) †24.01.43 19.15 Uhr gefallen in Karatschew (Oblast Brjansk, vor Moskau) Obergefreiter, Beruf: Zimmerer; ev.-luth., ⚭1936

5. Horn, Karl Oskar *28.08.1915 in Salzenforst Nr.28 (wohnhaft Bernstadt/Sa. Markt 29) †22.02.1942 gefallen in Isbizkoje (Charkow,Donez), Herzschuß oder Aortaverletzung I.G.-Schuß; Oberfunkmeister Stab Battr. IV.Abt. Art.-Reg.294, 294. Inf.-Div., XVII AK, 6. Armee, Heeresgr. Süd; ev.-luth., ⚭1940

6. Horn, Max Rudolf *03.03.1910 in Salzenforst Nr.28 †20.12.43 gefallen 5km südlich Tounj (Kroatien), I.G. Schuß Hals; Stabsfeldwebel, Stabskomp. Gren.Regt.670, 371. Inf.-Div., XV.Gebirgs-AK, 2. Panzerarmee, Heeresgr. F; Zugführer einer Pionierkompanie; Grablage: Soldatenfriedhof Slat; ev.-luth.,⚭1936

7. Hübner, Hermann Max *09.12.1911 in Salzenforst Nr. 8B (wohnhaft Salzenforst Nr.12) †18.10.42 gefallen bei Stalingrad durch I.G. Schuß Hals u. Schulter; Sanitätsobergefreiter 9. Komp. Inf.Reg.276, XIV Panzer AK, 6. Armee, Heeresgr. B; Grablage: Pestschanka Dorfplatz, Kameradengrab 4.Rh. 19.Grab (bei Stalingrad); Beruf: Tischler, ⚭1935

8. Kliemand, Ernst Reinhold *24.03.1901 in Salzenforst Nr.33 (wohnhaft Göda Nr.30) †19.03.43 bei Leningrad Lodwa-Stellung; Obergefreiter; ev.-luth., ledig

9. Kliemand, Max Richard *30.11.1919 in Salzenforst (wohnhaft Gröditz) †19.02.43 gefallen bei Demidowka durch I.G. Kopfschuss; Unteroffizier 1. Komp. Panz. Jäg. Abt. 128, 23. Panzer-Div.,LVII AK, 4. Panzerarmee, Heeresgr. Don; Grablage: Ostw. Bahndamm Simownikij 10km südl. Uspenskaja (Ukraine), ev.-luth.

10. Krause, Herbert Helmut *02.03.1912 in Salzenforst (wohnhaft Neumalsitz Nr.18) †15.11.1941 gefallen bei Poretschje, Leningrad (Ostfront) Oberschütze 1.Komp. Inf. Regt. 344, 223. Inf.-Div., z. Verf., Heeresgr. Nord; Grablage: hinterer Eckbunker; Beruf: Stellmacher, kath.-apostolisch, ledig

11. Lehmann, Max Georg *07.01.1921 in Salzenforst Nr.19 (wohnhaft Klitten/Kr. Rothenburg) †21.12.42 gefallen bei Dubrowka/Nikulino, ca. 40km südl. Belyi Rhsew (Oblast Brjansk, vor Moskau) durch I.G.-Schuß Brust u. linker Oberschenkel; Gefreiter 6. Komp. Pz. Gren. Regt. 113, 1.Panzerdivision XXXXI AK 9.Armee Heeresgruppe Mitte; Grablage: Kameradengrab 4.v.links, konfessionslos

12. Mattitza, Johann Wilhelm *20.03.1917 in Brandis bei Leipzig (wohnhaft Salzenforst Nr.1b) †21.11.39 Wehrmachtsunfall in Zeitz (Gera); Schädelbasisbruch, beerdigt in Safo, Oberkanonier 2. Batterie Nebelabt. 1 Königsbrück (chem. Kampftruppe des Heeres); Beruf: Autoschlosser, ledig

13. Matzke, Max *08.10.1913 in Salzenforst Nr.30 †vermisst 1945, 1961 für Tod erklärt worden, verwundet in Griechenland, nach Genesung 1945 wieder an die Front, in der Nordsee Schiff mit Torpedo versenkt, ⚭1940

14. Pohlan, Richard Kurt *09.11.1021 Salzenforst Nr.32 †30.05.1944 gefallen bei Grotta Ferata (Italien), durch Bombensplitter am Kopf; Obergefreiter Flak-Transp. Batt. (mot.) 204/VII.; Kriegsgräberstätte in Pomazia;; Beruf: Schmied; ledig

15. Radon, Walter Helmut *15.03.1918 in Salzenforst Nr.8 †vermutlich 08.01.1944 mit dem Flugzeug in der Heimat beim“Probekampf“ abgestürzt

16. Sbieschne, Ernst Gerhard *30.11.1907 in Bautzen (wohnhaft Salzenforst Nr.31, später Göda Nr.38) †25.09.42 gefallen bei Stalingrad durch Volltreffer eines Explosionsgeschosses am Kopf, Obergefreiter 13. Komp. Inf.-Reg. 276, 94. Inf.-Div., 14. AK, 4. Panzerarmee, Heeresgr. B, ev.-luth.,  ⚭1938

17. Sbieschne, Kurt   *? wohnhaft Salzenforst Nr.31 †?                           

18. Sohr, Bruno Alfred *03.12.1915 Seidau †11.07.1944 Pelosa (Italien), Kriegsgräberstätte in Costermano Block1 Grab 1008, Obergefreiter, Beruf: Landwirtschaftsgehilfe bei Müller, ledig

19. Schatte, Max Alfred *29.10.1909 in Jahmen † vermisst 28.08.1943 bei Charkow, ⚭1933

20. Schmarander, Kurt *28.01.1918 in Kleinbaselitz †10.06.1942 gefallen 3km nö von Sewastopol (Krim), vermutlich auf der Kriegsgräberstätte Sewastopol-Gontscharnoje als unbekannter Soldat begraben, Schütze, Beruf: Melker bei Zieschang in Safo Nr.25; ledig

21. Schube, August Hermann *11.01.1922 Salzenforst Nr. 17 † 08.07.44 bei Cherbourg (Frankreich), Kriegsgräberstätte in Orglandes/Manche Obergefreiter Beruf: Autoschlosser; ev.-luth., ledig

22. Schütze, Karl Erich *05.07.1921 Salzenforst Nr. 4 †20.06.1942 bei Saprudnoje (Rußland), Gefreiter, Beruf: kaufmänn. Angestellter, ev.-luth., ledig

23. Tuppatsch, August Otto *18.04.1906 in Salzenforst Nr.9 † vermisst1945, bei Rückzugskämpfen schwer verwundet; durch Sanitäter geborgen und „aussortiert“, kein Grab; als vermisst gemeldet, die letzte Nachricht von Tuppatsch, Otto kam 1945 aus Wien, Beruf: Drogist in Dresden, ev.-luth.

24. Weist, Willy Edmund *17.11.1911 in Reichenau (Bogatynia)  †31.07.1949 (am 21.05.1955 für tot erklärt) im Kriege vermisst in Rußland, Panzerfahrer, Beruf: Stanzer u. Steinarbeiter; ⚭1937

25. Witschas, Kurt Paul *03.06.1923 in Salzenforst Nr.30 †vermisst, vermutlich 1941; 1961 für Tod erklärt

Einwohner

1. Suschke, Elsbeth Margarethe *20.03.1903 Salzenforst † 24.04.45 Tod durch Handgranate

2. Preusche, Maria Auguste *29.09.1882 in Uebigau (wohnhaft Salzenforst Nr.3b) † 24.04.1945 Tod durch Handgranate

3. Wange, Ernst Heinrich Richard *12.08.1872 Dresden (wohnhaft Salzenforst Nr.3) †gefallen am 24.04.1945 Tod durch Handgranate, Beruf: Oberlehrer

4. Pietschmann, Karl * 06.08.1894 in Salzenforst Nr.19 †22.04.1945 erschossen durch 1 deutschen Wachposten, auf dem Feld nicht stehengeblieben

5. Jentsch, Günter *23.10.1937 in Salzenforst Nr.5 †24.05.1945 tödliche Verletzung durch Stielhandgranate

Zwangsarbeiter

1. Maslanka, Feliks *11.04.1911 in Bezek/Polen (wohnhaft bei Wange Nr.3) †13.08.1942 gegen 19 Uhr in Salzenforst gehängt

2. Hortaszko, Anna *22.04.1922 Polen (wohnhaft Salzenforst Nr.17 †05.04.1945 22Uhr "Herzschlag"

KZ-Häftling

1. Stouff, Rene Louis Jean Gabriel (Frankreich) *03.03.1920 in Airbois/Frankreich †10.02.45 am Pfahl 48/5 des Bahndamms der Reichseisenbahn in Stiebitz tot aufgefunden KZ-Häftling Nr. 186443 aus Auschwitz

Opfer des Faschismus „Judendenkmal“ 1945

Das „Judendenkmal“ in Salzenforst

Am 12.Februar 1945 wurden in der Sandgrube auf dem Chorberg in Salzenforst 43 jüdische Frauen von der SS erschossen. Sie stammten aus Deutschland, Ungarn, Polen, Tschechoslowakei, aber auch aus Frankreich, Belgien und Holland.

Am Abend des 11. 02.1945 war eine Kolonne von 54 KZ-Häftlingen im ehemaligen Rittergut in Rattwitz angekommen. Am 12. 02. marschierten diese Frauen weiter Richtung Westen und kamen gegen 11 Uhr in Salzenforst an. 43 Schwache und Kranke mußten mit Hacke und Schaufel ihr eigenes Grab ausheben. Kurz vor 11 Uhr fuhr Bauer Spahn an der Sandgrube vorüber. Von den SS-Männern wurde er unmißverständlich zum Weiterfahren genötigt. Kurz danach begann es zu knallen. Auch der verwundete Soldat Karl Domschke kam aus Richtung Bautzen, wo er sich frisches Verbandmaterial holte, vorüber. Auch er wurde aufgefordert weiterzugehen und hörte anschließend Schüsse. Die 11 verbliebenen  und an der Grube wartenden Frauen mußten die erschossenen Frauen mit Sand bedecken. Eskortiert von den 12 SS-Leuten schleppten sich die hungernden und frierenden Frauen mit ihren Holzpantoffeln weiter Richtung Westen.

Gegenüber der Sandgrube in Haus Nr.16c nahmen einige Tage vorher Witwe Martha Moldenhauer und die beiden Frauen Martha Schatte und Käthe Weist eine jüdische Frau auf, die sich aus einer Flüchtlingskolonne befreien konnte, versorgten sie mit Kleidung und Nahrung, so daß sie sich in den nördlich gelegenen Wäldern verstecken konnte.

Frau Möhn und Frau Worm bei der Pflege des Denkmales im Jahre 1988

Im Jahre 1949 wurde die Sandgrube von Einwohnern des Ortes und vom VVN (Verein der Verfolgten des Naziregimes) der Stadt Bautzen zu einer würdigen Gedenkstätte hergerichtet und am 08. September, dem Tag für der Opfer des Faschismus, eingeweiht. Tausende hatten sich eingefunden. Es sprach der sächsische Innenminister Hoffmann und der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde von Berlin, Wittkowsky (Bautzener Kulturschau 09/1958).

Bunker

Ein Beobachtungsbunker befindet sich in der Kiesgrube der Firma Miersch auf dem Chorberg.

Denkmal H. Zejler

s. auch unter Persönlichkeiten

Am 19.09.1954, zum 150. Geburtstag, wurde im Auftrag des Rates des Kreises Bautzen die Gedenktafel am Geburtshaus Nr.14 angebracht. Die deutsche Übersetzung auf der roten Tafel lautet: "DER GROSSE SORBISCHE DICHTER/WURDE IN DIESEM HAUSE GEBOREN". Die Gedenktafel wurde anläßlich des 200. Geburtstages des Dichters 2004 erneuert.

Das Denkmal auf dem Dorfanger in Salzenforst wurde am 26.04.1980 anläßlich des V. Festivals der sorbischen Kultur eingeweiht. Gestaltet wurde es von den Künstlern Eva-Ursula (1928-2020) und Steffen Lange (1931-2006) (Bautzener Kulturschau 6/1988). 1988 erhielt Dipl.-Grafikerin Eva-Ursula Lange den Vaterländischen Verdienstorden in Bronze und den Kunstpreis der Domowina. Es ist eine graue Stele aus Feinbeton, anderen Vorderseite eine rötliche Rosette aus Porphyr prangt, die das von 6 Blütenblättern umrahmte Gesicht Zejlers zeigt. Vor der Stele stehen mit Abstand voneinander 2 Hälften eines Lindenblattes, des sorbischen nationalen Symbols. Die linke Blatthälfte enthält auf deutsch Zejlers Worte: "Zeit und Geist lassen sich nicht hemmen, ihr Wort, Gesetzmuß gelten! Licht, Gerechtigkeit, Freiheit werden siegend wachsen" (aus "Lichtscheue Zeithemmer" 1843). Auf der rechten Lindenhälfte steht HANDRIJ ZEJLER/1804-1872.

Im Zuge der Eingemeindung von Salzenforst nach Bautzen 1999 wurde die Dorfstraße nach dem Dichter benannt (Handrija Zejlerowa droha). Anläßlich der 660-Jahrfeier von Salzenforst wurde am 15.05.2019 ein Gedenk-u. Informationstäfelchen am Straßenschild angebracht.

Im August 1931 errichtete die Domowina auf dem Marktplatz in Lohsa ein Denkmal. Im Jahre 1960 setzte die Pionier-Freundschaft "Handrij Zejler" in Königswartha ein schlichtes, aber würdiges Denkmal. Ein 15 Dezitonnen schwerer Findling aus der Heide, die der Dichter so liebte, wurde vor der Schule in Königswartha aufgestellt.

Friedhof mit Kindergrab

Erstes Grab auf dem Friedhof Salzenforst

Wegen Überfüllung und Platzmangel auf dem Friedhof Großwelka mußte Abhilfe geschaffen werden. Deshalb wurde die Gemeinde Salzenforst, die ihre Toten u.a. ab 1827 auch auf dem Friedhof Großwelka beerdigte, ersucht, von Beerdigungen auf diesem Friedhofe abzusehen , womit dieselbige einverstanden war und 1892 einen eigenen Friedhof anlegte und dem Lehrer in Großwelka die gesanglichen Funktionen bei Begräbnissen übertrug. Von 1827 bis 1892 wurden auf dem Friedhof Großwelka aus Salzenforst 11 männliche Erwachsene, 7 weibliche Erwachsene und 26 Kinder beerdigt (aus Festschrift zur 150-jährigen Jubelfeier der Schulgemeinde Großwelka).

Vor 1827 und auch danach wurden die Verstorbenen auf dem Nikolai-Friedhof in Bautzen bestattet, da Salzenforst zum Domkapitel gehörte.

Der Friedhof wurde am 03.Januar 1893 geweiht. Zeugnis davon ist die Inschrift auf der Rückseite des ersten Grabes. Darauf steht:

"Am 3. Januar 1893 wurde die Weihe dieses Gottesackers vollzogen II. B. Mose 3:5 Der Ort, da du auf stehest, ist heiliges Land"

Die Inschrift auf der Vorderseite des Grabes (teilweise durch die starke Verwitterung kaum noch lesbar) lautet:

Hier ruhet in Gott unser geliebtes Kind Richard Wirth aus Salzenforst geboren 12. März1887 gestorben 31. Dezember 1892

Seine Eltern waren der Bäcker Karl Wirth und Amalie, geb. Kappler.




Gedenkstein W. J. Frenzel

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Zum Gedenken an Dr. Walter Julius Frenzel wurde etwa 1992 auf dem Friedhof ein Granitstein aufgestellt, der dort seine letzte Ruhe gefunden hatte (Tr. Malinkowa: "Sorbische Denkmale").

Trigonometrischer Meßpunkt

Triangulationspunkt auf dem Chorberg 2025

Entstehung

Im Ergebnis des Wiener Kongresses 1815 wurde die Landabtragung Sachsens an Preußen festgeschrieben und durch eine neue Grenzversteinung realisiert. Dieser Territorialverlust machte eine Neuvermessung Sachsens erforderlich. So wurden Fixpunkte auf exponierten topographischen Punkten ausgewählt. Einer von ihnen ist der Höhenpunkt 266,2m über NN, der damals mit einer 84 cm hohen und einer 42x42 cm breiten Säule markiert worden ist. ("SZ" vom 24.02.1993)

Beschreibung

Der trigonometrische Meßpunkt befindet sich auf dem 266m hohen Chorberg mit den Koordinaten ♁51° 11′ 36″ N, 14° 22′ 36″ O. Die Errichtung des Triangulationssteines 2. Ordnung wurde 1865 von Friedrich Robert Helmert geleitet, kostete 148 Mark und ist ein bedeutendes Zeugnis der Geodäsie des 19. Jahrhunderts. Dafür wurde von den Grundbesitzern Rölke und Müller 32 qm Land erworben. Auf der Flurkarte der gemeinde Salzenforst ist der Standort mit dem Flurstück 136 als seperate Fläche mit der Flurstücksnumer 135 eingetragen. Nach 1945 wurde die Inschrift "Königlich-sächsisch" ausgemeißelt. Die Säule aus Nadelwitzer Granit besteht aus 3 unterirdischen Grundschichten und dem 1,80m hohen Pfeiler.

Sanierung

Im Jahre 2013 wurde die Säule durch den Chemnitzer Karl-Heinz Grebner von der "Interessengemeinschaft Nagel'sche Säulen" saniert. Dazu mußte die steinerne Deckplatte gesucht und per Bagger von der Fa. Miersch geborgen sowie die Beschriftung erneuert werden. ("SZ" Nr.223 von 2011)

Holzturm

Bis Anfang der 1970-iger Jahre befand sich über dem Stein ein ca. 40m hoher Holzturm. Dieser diente der Vermessung des DDR-Territoriums. Aus Gründen der Unfallgefahr durch widerrechtliche Besteigung und zur Verhinderung des Einblicks in Landschaftsbereiche mit Industrie- und Militärobjekten erfolgte dann die Niederlegung,

Betkreuze

Kruzifix Richtung Bolbritz (Foto 2025)

Betkreuze, sogenannte Kruzifixe, stehen an mehreren Stellen in der ehemaligen Gemeinde. In einer Aufstellung werden 10 dieser Denkmäler in Salzenforst und Temritz genannt.

Funktional dienten derartige Säulen als Stätten der Andacht, des Gebetes und als Markierungszeichen für den Weg zur Kirche. Besonders im nördlichen Kreisgebiet hat sich eine Vielzahl sehr schöner Betsäulen erhalten können.

Kruzifix an der Straße von Salzenforst nach Bolbritz

Kruzifix an der Straße von Salzenforst nach Bolbritz, errichtet 1858 von Jakob Schmole aus Oberuhna. Die Domköchin Magdalena Wotschke aus Salzenforst verstarb hier in den Kriegswirren in der Nacht des 10.06.1813 "vor Schrecken und zeitiger Geburt von Zwillingen; eines blieb bei ihr". 1964 erneuert zur Erinnerung an Jakob Delan, der 1944 in russischer Kriegsgefangenschaft verstarb. Nochmals restauriert von der Familie Mazalla im Jahre 2008.

Die Inschrift unter der Jesusfigur ist in sorbisch und deutsch "Christus unsere Hoffnung".


Kruzifix an der Kreuzung Schwalbenweg/Bergweg/ H.-Zejler-Straße in Salzenforst

Weihe des Kruzifixes am 25.06.2021 von links nach rechts: Dr. R. Böhmer, M. Kieschnick, Minestranten, V. Scapan, A. Höhne, Ch. Hummel (Quelle: bautzen-anzeiger.de)

Dieses Kruzifix wurde 1902 errichtet und nach der Sanierung am 25.06.2021 neu geweiht. Anwesend waren neben vielen Einwohnern des Ortes: Ortsvorsteher Manfred Kieschnik, Ministranten, Finanzbürgermeister Dr. Robert Böhmer, Andreas Höhne von Sankt Michael als evangelischer Pfarrer, der sorbische Superintendent Christoph Rummel und Veit Scapan als katholischer Dompfarrer und Domkapitular.

Im "Gesetz über die Gewährung pauschaler Zuweisungen zur Stärkung des ländlichen Raumes im Freistaat Sachsen in den Jahren 2018 – 2020" bekam die Stadt Bautzen jährlich eine Zuweisung in Höhe von 70.000 Euro, deren Mittel für Bautzen frei verfügbar waren. Finanzbürgermeister Dr. Robert Böhmer setzte sich daraufhin mit dem Ortschaftsrat Salzenforst-Bolbritz zusammen und es wurde die Sanierung des Kruzifixes an der Kreuzung Bergweg/Schwalbenweg/H.-Zejler-Straße sowie Pflasterarbeiten für die in unmittelbarer Nähe stehende überdachte Pilgerrastbank beschlossen und mit 7.500 Euro finanziert. Das Areal, das am ökumenischen Pilgerweg durch die Oberlausitz an der alten Via Regia liegt, lädt wieder zum Verweilen ein. Granitsockel, Kruzifix und Inschrift wurden vom Denkmalpfleger Heinz Rentsch aus Doberschütz komplett überarbeitet. Ortsvorsteher Manfred Kieschnik: "Mit dem Pilgerkreuz bekommt der Ort ein Stück seiner Identität zurück. Ich freue mich außerordentlich, dass Bürgermeister Böhmer es ermöglicht hat, das Kruzifix und den gesamten Platz im Ortszentrum wieder herrichten zu lassen." (Quelle: bautzen-anzeiger.de)

Die Inschrift auf dem Sockel ist in sorbisch: "Pokoj budz z wami" und bedeutet "Friede sei mit Euch"

Am 02.02.2025 wurde entdeckt, daß die Jesusfigur fehlt. Frau Dr. Jutta Kamper bemerkte an einem Tag im Januar um die Mittagszeit, daß sich ein Mann in orangeroter Jacke an dem Denkmal zuschaffen machte.

Kruzifix am Ortsausgang Richtung Seidau

Kruzifix von Georg Sauer (Foto 2025)

Dieses Kruzifix wurde 1850 vom Gutsbesitzer George Sauer (1804-1881) (Haus Nr.15) errichtet, um den Acker zu beschützen. Pilger auf dem Jacobsweg hält es zum Innehalten und zum Gebet an. Für die Toten aus Salzenforst, die bis etwa 1880 auf dem Bautzener Nicolaifriedhof bestattet wurden, war es stets der letzte Gruß für den Trauerzug. Durch einen Verkehrsunfall im Januar 2018 wurde die Granitsäule beschädigt und brach in zwei Hälften auseinander. Nach der Restaurierung, veranlaßt von seinen Ururgroßenkel Georg Müller, erfolgte am 30.09.2018 die Einweihung der restaurierten Betsäule. (Quelle: bautzen.de)








Kruzifix Haus Nr.16

Kruzifix vor dem Haus Nr.16 (Foto 2025)

Dieses Kreuz befindet sich vor dem Grundstück des Hauses Nr. 16 und ist vermutlich noch im Urzustand. Das Alter ist unbekannt. Vermutlich ist es 1860 errichtet worden. Die Frau von Johann Jakob Mietovskij (1828-1897), Maria Magdalena geb. Saring (1823-1859) verstarb mit 36 Jahren 2 Tage nach der Geburt ihrer Tochter Magdalena am 21. Dezember 1859 im Wochenbett. Die Inschrift auf der marmornen Tafel am Sockel lautet: "Mein Jesus Barmherzigkeit"






Das Kreuz auf dem Chorberg

Granitsockel des Kruzifixes auf dem Chorberg (Foto 1992)

1841 wurde von Bischof Mauermann ein 2,5m hohes eisernes Kruzifix auf einem 1,5m hohen steinernen Sockel errichtet (Th. Schütze: "Um Bautzen und Schirgiswalde").

1992 erfolgte eine Bestandsaufnahme der Kruzifixe in Salzenforst und Temritz. Auf dem Feld im Gebüsch am Chorberg befand sich zu diesem Zeitpunkt nur noch ein Granitsockel ohne Kreuz. Lt. mündlicher Überlieferung befand sich das Kreuz auf dem Weg zu Dr. Frenzel's Wochenendhaus und wurde bei der Erneuerung der Trinkwasserbehälter auf dem Chorberg entfernt.

Das Kruzifix Haus Nr. 7

Kruzifix vor dem Haus Nr.7

Im Garten vor dem Haus Nr.7 bei Lebsa befand sich ebenfalls ein Betkreuz, wurde aber beim Umbau des Hauses (Jahr unbekannt) entfernt und befindet sich im Familienbesitz von Handrik aus Göda.