Ehemalige Handwerker und Gewerke: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Heimatverein Salzenforst
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== Bäckerei mit Krämerei ==
== Bäckerei mit Krämerei ==
Diese befand sich im Haus Nr. 2b. Seit Ende des 19.Jh. haben folgende Bäcker ihr Handwerk dort ausgeübt:  
[[Datei:Haus Nr.2b 1.jpg|mini|474x474px|Haus Nr.2b - Bäckerei Aufnahme vor 1945 (Quelle: Peritz, Günter)]]
Diese befand sich im Haus Nr. 2b. im Jahre 1881 erbaut. Seitdem haben folgende Bäcker ihr Handwerk dort ausgeübt:  


Der erste nachweislich im Ort gewesene Bäcker war Johann Traugott Lucas (*1860 †?) aus Großhähnchen und seine Ehefrau Marie Charlotte, geb. Rüdrig aus Dresden.
Von 1881 bis 1885/86 war der erste Bäcker Johann Traugott Lucas (*1860 †?) aus Großhähnchen mit seiner Ehefrau Marie Charlotte, geb. Rüdrig aus Dresden. Nach ihm, von 1885/86 bis 1887 war Karl August Dornig Bäcker im Ort. Beide pachteten die Backstube von Karl August Leberecht Röthig, dem Erbauer des Hauses.


Es folgten Bäckermeister Karl Wirth (+? †?) mit seiner Ehefrau Amalie, g. Kappler (*? †?) aus Salzenforst, danach Bäckermeister Gustav Bruno Zschieschan und seine Frau Marie Auguste, g. Adler , welche bis 1902 die Backstube betrieben. In diesem Jahr wurden die letzten Gesellen Knothe und Augst abgemeldet (Sportelverzeichnis d. Gem. Salzenforst).
Von 1887 bis 1896 folgte Bäckermeister Karl Wirth (+? †?) mit seiner Ehefrau Amalie, g. Kappler (*? †?) aus Salzenforst. Von ihm kaufte Bäckermeister Gustav Bruno Zschieschan das Anwesen und betrieb mit seiner Frau Marie Auguste, g. Adler bis 1902 die Backstube. In diesem Jahr wurden die letzten Gesellen Knothe und Augst abgemeldet (Sportelverzeichnis d. Gem. Salzenforst).  


1904 kaufte Bäckermeister Friedrich Oswald Peritz (1875-1922) aus Oschatz das Haus und betrieb die Bäckerei mit seiner Gattin Marie Martha, g. Schulze (1880-1945) aus Halbendorf/Ebendörfel. Der Bäckermeister und Schwiegersohn Fritz Erich Beyer (*1904 †1967/68?) aus Marklissa übernahm die Bäckerei mit seiner Frau Gertrud , geb. Peritz.
1904 kaufte Bäckermeister Friedrich Oswald Peritz (1875-1922) aus Oschatz das Haus und führte die Bäckerei mit seiner Gattin Marie Martha, g. Schulze (1880-1945) aus Halbendorf/Ebendörfel. Der Bäckermeister und Schwiegersohn Fritz Erich Beyer (*1904 †1967/68?) aus Marklissa heiratete 1938 die Tochter Gertrud Peritz und übernahm die Bäckerei gemeinsam mit seiner Frau.


Er war der letzte Bäcker, arbeitete bis 1964 und hat zwischen 1945 und 1964 mit einem Kastenwagen das Brot breitgefahren. Im Jahre 1956 oder 1957 wurde er in Schmochtitz an der Parkmauer überfallen und ausgeraubt. 1964 zog Fritz Beyer und Gattin nach Niederuhna, wo er verstarb.
Er war der letzte Bäcker, arbeitete bis 1964 und hat zwischen 1945 und 1964 mit einem Kastenwagen das Brot breitgefahren. Im Jahre 1956 oder 1957 wurde er in Schmochtitz an der Parkmauer überfallen und ausgeraubt. 1964 zog Fritz Beyer und Gattin nach Niederuhna, wo er verstarb.
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== Stellmacherei ==
== Stellmacherei ==
Johann Lehmann (1806-1883) (Haus Nr.5) stammte aus Singwitz und war Stellmachermeister.
Johann Lehmann (1806-1883) (Haus Nr.11) stammte aus Singwitz und war Stellmachermeister.


Heinrich Tuppatsch (1868-1936) aus Purschwitz war Stellmachermeister in Haus Nr.9.
Heinrich Tuppatsch (1868-1936) aus Purschwitz war Stellmachermeister in Haus Nr.9.
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Nach seinem Tod wohnte und arbeitete der Stellmachermeister Hermann Alwin Schuster (1891-1955) aus Göda in Haus Nr.9 (Chr.).
Nach seinem Tod wohnte und arbeitete der Stellmachermeister Hermann Alwin Schuster (1891-1955) aus Göda in Haus Nr.9 (Chr.).


Der letzte Stellmachermeister in diesem Haus war Dieter Bähr (1936-2023). Er stammte aus Neschwitz. Er arbeitete bis ca.1988 ?
Der letzte Stellmachermeister in diesem Haus war Dieter Bähr (1936-2023). Er stammte aus Neschwitz. Er arbeitete bis ca.1988 ? und mußte aus gesundheitlichen Gründen seine Werkstatt schließen.


== Tischlerei ==
== Tischlerei ==
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Sein Sohn Johann <u>August</u> Radon (1884-1960) (Nr.8), gleichzeitig Hufschmied, übernahm die Schmiede nach dem Tod seines Vaters.
Sein Sohn Johann <u>August</u> Radon (1884-1960) (Nr.8), gleichzeitig Hufschmied, übernahm die Schmiede nach dem Tod seines Vaters.


Wegen fortgeschrittenem Alter verpachtete August Radon die Schmiede um 1947 an Schmiedemeister Herrn Helmut Schneider (*1913 †?, der das Handwerk bis 1957 ausführte und dann in der MAS (Maschinen-Ausleih-Station) Prischwitz in Salzenforst arbeitete (Chr.S.142). 1957 wurde die Schmiede geschlossen.
Wegen fortgeschrittenem Alter verpachtete August Radon die Schmiede um 1947 an Schmiedemeister Herrn Helmut Schneider (*1913 †?), der das Handwerk bis 1957 ausführte und dann in der MAS (Maschinen-Ausleih-Station) Prischwitz in Salzenforst arbeitete (Chr.S.142). 1957 wurde die Schmiede geschlossen.


== Kupferschmiede ==
== Kupferschmiede ==
Ernst Traugott Noack (1875-1951) war der einzige Kupferschmied im Ort und wohnte in Haus Nr.10.
1880 kaufte der erste Kupferschmied Karl August Noack (1848-1920) das Haus Nr.28 und ließ 1881 eine Kupferschmiedewerkstatt erbauen. 1891 kaufte er das Grundstück Nr.10 und betrieb seine Kupferschmiede an diesem Ort weiter. Sein Sohn Ernst Traugott Noack (1875-1951) wurde ebenfalls Kupferschmied wie sein Vater und betrieb die Werkstatt weiter.


== Fahrradreparaturwerkstatt ==
== Fahrradreparaturwerkstatt ==
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Rudolf Mattitza (*1921 †nach1990?) wohnte in Haus Nr.1b und hatte ein Fuhrgeschäft.
Rudolf Mattitza (*1921 †nach1990?) wohnte in Haus Nr.1b und hatte ein Fuhrgeschäft.


== Gasthaus ==
== Gasthäuser ==
 
=== Haus Nr.12/13 ===
Das Salzenforst schon vor dem 30-jährigem Krieg (1618-1648) eine Schankwirtschaft besessen hat, ist anzunehmen. Im Jahre 1678 wird der Schankwirt George Kretzschmar bezichtigt, fremdes Bier ausgeschenkt zu haben, woraufhin er 100 Dukaten Strafe zu zahlen hatte. 1705 muß wohl George Kretzschmar verstorben sein.
Das Salzenforst schon vor dem 30-jährigem Krieg (1618-1648) eine Schankwirtschaft besessen hat, ist anzunehmen. Im Jahre 1678 wird der Schankwirt George Kretzschmar bezichtigt, fremdes Bier ausgeschenkt zu haben, woraufhin er 100 Dukaten Strafe zu zahlen hatte. 1705 muß wohl George Kretzschmar verstorben sein.


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George Cziesch wird als Schankwirt in Safo u. Bauer in Säuritz um 1815 aufgeführt. Andreas Mikan aus Gröditz war um 1830 Schankpächter.
George Cziesch wird als Schankwirt in Safo u. Bauer in Säuritz um 1815 aufgeführt. Andreas Mikan aus Gröditz war um 1830 Schankpächter.


Schon in den ersten Jahrzehnten des 19. JH. befand sich die Schenke in Salzenforst in den ehemaligen Häusern Nr. 12 und 13 in den Händen von Schenkengrundbesitzer Karl Friedrich Unger. Die Kneipe brannte ab. Die Chronik berichtet weiter, daß der Gastwirt Unger schon zuvor eine Branntweinbrennerei betrieb (Chr. S.157/158).  
Schon in den ersten Jahrzehnten des 19. JH. befand sich die Schenke in Salzenforst in den ehemaligen Häusern Nr. 12 und 13. Der Besitzer Carl Friedrich Rudolph Voigt ließ 1848 ein neues "Schenkengebäude" errichten.  


Das Haus Nr.17 wurde als Einkehrhaus 1864 von Unger, Karl (1825-1889), geb. in Oehlisch, neu erbaut. Das Grundstück dazu wurde vom Müllerschen Gute Nr.15 erworben.
Die Chronik (S.17)berichtet, daß die Kneipe abbrannte. Der Neuaufbau eines Gebäudes (Gasthaus „Zur schwarzen Lilie“) aus Schwarzadler nach Salzenforst erfolgte durch Johann Gottlieb Hübner (1841-1905) (Jahr unbekannt- nach Brand 1867?) (S17).


Der Tischlermeister Herr Hermann Schube (1856-1929), geb. in Drauschkowitz, übernahm 1888 die Gastwirtschaft, errichtete im gleichen Jahr das Nebengebäude mit Saal und heiratete 1890 die Wirtstochter Marie Bertha, g. Unger.
=== Haus Nr.17 ===
Das Haus Nr.17 wurde als Einkehrhaus 1864 von Unger, Karl (1825-1889), geb. in Oehlisch, neu erbaut. Das Grundstück dazu wurde von dem Besitzer Karl Lange aus Bautzen erworben. Die Chronik berichtet, daß der Gastwirt Unger bereits zuvor eine Branntweinbrennerei betrieb (Chr. S.157/158). Wo genau, ist nicht erwähnt. Es ist anzunehmen, daß nach dem Neubau der Gaststätte durch Karl Unger die Schankwirtschaft in Haus Nr.12 geschlossen wurde.
 
Der Tischlermeister Herr Hermann Schube (1856-1929), geb. in Drauschkowitz, übernahm 1888 die Gastwirtschaft, errichtete anschließend das Nebengebäude mit Saal (lt. GStK -Eintrag von 1893) und heiratete 1890 die Wirtstochter Marie Bertha, g. Unger.


Ihr Sohn Moritz Schube (1893-1977), ebenfalls Tischlermeister, führte die Gastwirtschaft weiter. Am 31.12.1953 wurde ihm die Schankkonzession entzogen.  
Ihr Sohn Moritz Schube (1893-1977), ebenfalls Tischlermeister, führte die Gastwirtschaft weiter. Am 31.12.1953 wurde ihm die Schankkonzession entzogen.  


Der Tanzsaal wurde 1956 im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes wieder hergerichtet. Bis 1959 hatte Salzenforst keine Gaststätte mehr. Nach gründlicher Renovierung der Gaststube, der Küche und des Vorraumes fand am 07. Oktober 1959, zum 10. Jahrestag der Gründung der DDR, die Neueröffnung der Konsumgaststätte statt (Chr. S.158).
Der Tanzsaal wurde 1956 im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes wieder hergerichtet. Bis 1959 hatte Salzenforst keine Gaststätte mehr. Nach gründlicher Renovierung der Gaststube, der Küche und des Vorraumes fand am 07. Oktober 1959, zum 10. Jahrestag der Gründung der DDR, die Neueröffnung der Konsumgaststätte statt (Chr. S.158). In dieser konte jetzt das Mittagessen für die LPG-Mitglieder ausgegeben werden. In der Bautzener Kulturschau 5/1968 steht geschrieben, daß die Konsumgaststätte Salzenforst keinen Ruhetag hat. Am Sonnabend war Tanz und es spielte u.a. das "Mirando"-Trio. Zuvor jedoch wurde der Tanzboden mit Seifenflocken glatt gemacht.


Nach dem Tod von Moritz Schube betrieb sein Enkel die Gaststätte als Konsumgaststätte weiter.
Nach dem Tod von Moritz Schube betrieb sein Enkel die Gaststätte als Konsumgaststätte weiter.
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== Kolonialwarenladen und Konsum ==
== Kolonialwarenladen und Konsum ==
[[Datei:Konsum Neubau 1988 .jpg|mini|Konsum Neubau (Foto aus: Bautzener Kulturschau 6/1988)]]
Hermann Schube (1856-1929) betrieb neben der Gastwirtschaft, der Tischlerei und einer kleinen Landwirtschaft noch ein Lebensmittelgeschäft, welches Moritz Schube (1893-1977) bis ca. 1953 weiterführte (Chr. S.158).
Hermann Schube (1856-1929) betrieb neben der Gastwirtschaft, der Tischlerei und einer kleinen Landwirtschaft noch ein Lebensmittelgeschäft, welches Moritz Schube (1893-1977) bis ca. 1953 weiterführte (Chr. S.158).


Auch der Bäckermeister Fritz Beyer hatte neben seiner Backstube bis 1964 eine Krämerei in seinem Haus Nr.2b.
Auch der Bäckermeister Fritz Beyer hatte neben seiner Backstube bis 1964 eine Krämerei in seinem Haus Nr.2b.


Um 1953 wurde das Lebensmittelgeschäft bei Schube eingestellt und die Konsumgenossenschaft Göda eröffnete hier eine Verkaufsstelle. Im Mai 1958 wurden die letzten Lebensmittelkarten abgeschafft (Chr. S.125). 1959 wurden hier vom Konsumverband die Verkaufsräume renoviert und als Teil-Selbstbedienungsladen eingerichtet (Chr.S.158).
Um 1953 wurde das Lebensmittelgeschäft bei Schube eingestellt und die Konsumgenossenschaft Göda eröffnete hier eine Verkaufsstelle. Im Mai 1958 wurden die letzten Lebensmittelkarten abgeschafft (Chr. S.125). Ebenfalls zum 10. Jahrestag der Republik wurden 1959 hier vom Konsumverband die Verkaufsräume renoviert und als Teil-Selbstbedienungsladen eingerichtet (Chr.S.158).


Nach dem Abriß der Gebäude auf dem Grundstück Nr.19 (ehemals Pietschmann) wurde Ende der 70-iger Jahre von der Konsumgenossenschaft an deren Stelle ein neues Gebäude errichtet und der alte Laden bei Schube geschlossen. Dieser „Dorfkonsum“ existierte bis ca.1990.
Nach dem Abriß der Gebäude auf dem Grundstück Nr.19 (ehemals Pietschmann) wurde Ende der 70-iger Jahre von der Konsumgenossenschaft ein neues Gebäude errichtet und der alte Laden bei Schube geschlossen. Dieser „Dorfkonsum“ existierte bis ca.1990 (s. Foto). Danach gelangte das Gebäude in Privatbesitz und wird als Wohnhaus genutzt.


Verkäuferinnen waren u.a. Frau Else Paul (1903-?), Frau Weber und nach der Wende Simone Koban.
Verkäuferinnen waren u.a. Frau Else Paul (1903-?), Frau Weber und nach 1990 Simone Koban.


== Hebamme ==
== Hebamme ==
Hebamme war Magdalena Kliemand, geb. Schelling (1841-1903) aus Lohsa. Sie wohnte in Haus Nr.33 und war verheiratet mit dem Häusler Johann Ernst Kliemand (1834-1895).
Hebamme war Magdalena Kliemand, geb. Schelling (1841-1903) aus Lohsa. Sie wohnte in Haus Nr.33 und war verheiratet mit dem Häusler Johann Ernst Kliemand (1834-1895).


== Schwesternstation ==
== Schwesternstation und Arztpraxis ==
[[Datei:Gemeindeschwester T. Eschler 1985.jpg|mini|Gemeindeschwester Traudel Eschlker bei der Arbeit in der neuen Arztpraxis (SZ vom 28./29.09.1985)]]
Die Schwesternstation wurde nach dem Krieg eingerichtet und bis Ende der 50-iger Jahre untergebracht bei Karl Domschke im Nebengebäude des Hauses Nr.14.
 
Danach bei Worm, Ferdinand in 2 Räumen des Erdgeschosses des Haus Nr.24. Dort war neben der Schwesternstation auch eine Mütterberatungsstelle. An manchen Sprechtagen herrschte reger Andrang. So kam es vor, daß bis zu 10 Kinderwagen vor dem Eingang auf dem Hof standen. Der Bautzener Kinderarzt Dr. Bergan war hier praktizierend.
 
Ende der 70-iger Jahre wurde auf Initiative des Bürgermeisters Karl Domschke neben dem  Kindergarten auf dem Grundstück Nr.11, ehemals Kupsch, eine neue Unterkunft gebaut. Dieser Flachbau diente bis 1990 als Arztpraxis und Schwesternstation und bis 1992 als Krippenunterkunft. Dipl.- med. Wilfried Kuban, danach Dipl. - med. Jens Braune von der Staatlichen Arztpraxis Kleinwelka praktizierte in regelmäßigen Sprechstunden in den neuen Räumen. 1990 haben die Erben von Paul Alwin Kupsch (1891-1952) das gesamte Grundstück wiederbekommen.
 
Hedwig Schorch, geb. Witschas (1919-17.03.1993) (Haus Nr.30) war die erste Gemeindekrankenschwester von der Eröffnung bis zur ihrer Rente im Jahre 1979. Danach übernahm ihre Tochter Edeltraud, verh. Eschler, ebenfalls Krankenschwester, ihre Stelle und sorgte sich weiter um die Gesundheit sowohl der Salzenforster als auch aller anderen Gemeindeeinwohner.
 
In diesem Flachbau existierte auch ein betonierter Zivilschutzbunker. Die Schutzmasken waren bei Georg Müller (Nr.16) deponiert.
 
Die Schwesternstation wurde nach dem Krieg eingerichtet und bis Ende der 50-iger Jahre untergebracht bei Karl Domschke links im Nebengebäude des Hauses Nr.14.
Die Schwesternstation wurde nach dem Krieg eingerichtet und bis Ende der 50-iger Jahre untergebracht bei Karl Domschke links im Nebengebäude des Hauses Nr.14.


Danach bei Worm, Ferdinand (Haus Nr.24). Dort war neben der Schwesternstation auch eine Mütterberatungsstelle. An manchen Sprechtagen herrschte reger Andrang. So kam es vor, daß bis zu 10 Kinderwagen vor dem Eingang auf dem Hof standen.
Danach bei Worm, Ferdinand (Haus Nr.24). Dort war neben der Schwesternstation auch eine Mütterberatungsstelle. An manchen Sprechtagen herrschte reger Andrang. So kam es vor, daß bis zu 10 Kinderwagen vor dem Eingang auf dem Hof standen. Der Bautzener Kinderarzt Dr. Bergan war hier praktizierend.


Ende der 70-iger Jahre wurde dann neben dem  Kindergarten auf dem Grundstück Nr.11, ehemals Kupsch, eine neue Unterkunft gebaut. Dieser Flachbau diente bis 1990. Danach haben die Erben von Paul Alwin Kupsch (1891-1952) das Grundstück wiederbekommen.
Ende der 70-iger Jahre wurde auf Initiative des Bürgermeisters Karl Domschke neben dem  Kindergarten auf dem Grundstück Nr.11, ehemals Kupsch, eine neue Unterkunft gebaut. Dieser Flachbau diente bis 1990 als Arztpraxis und Schwesternstation. Dipl.-med. Wilfried Kuban von der Staatlichen Arztpraxis Kleinwelka praktizierte in regelmäßigen Sprechstunden in den neuen Räumen. 1990 haben die Erben von Paul Alwin Kupsch (1891-1952) das Grundstück wiederbekommen.


Hedwig Schorch, geb. Witschas (1919-?) (Haus Nr.30) war die erste Gemeindekrankenschwester von der Eröffnung bis zur ihrer Rente im Jahre 1979. Danach übernahm ihre Tochter Edeltraud, verh. Eschler, ebenfalls Krankenschwester, ihre Stelle und sorgte sich weiter um die Gesundheit sowohl der Salzenforster als auch aller anderen Gemeindeeinwohner.  
Hedwig Schorch, geb. Witschas (1919-?) (Haus Nr.30) war die erste Gemeindekrankenschwester von der Eröffnung bis zur ihrer Rente im Jahre 1979. Danach übernahm ihre Tochter Edeltraud, verh. Eschler, ebenfalls Krankenschwester, ihre Stelle und sorgte sich weiter um die Gesundheit sowohl der Salzenforster als auch aller anderen Gemeindeeinwohner.  


== Kindengarten und -grippe ==
== Kindengarten und -krippe ==
Der erste Kindergarten wurde nach dem II. Weltkrieg in Haus Nr.22 eingerichtet und danach in Oberuhna in der ehemaligen Mühle. Anschließend, so Anfang der 50-iger Jahre im Haus Nr.27, danach in Haus Nr.9 bei Schatte, bevor ab 1957/58 auf dem Grundstück bei Kupsch (Wirtschaft Nr.11) das Wohnhaus zur Kindertagesstätte und später die Scheune zur Kinderkrippe umgebaut wurde. Es gab auch einen „Verkehrsgarten“, auf welchem die Kinder spielerisch das Verhalten im Straßenverkehr übten. Diese Tagesstätte existierte bis 1993/94. Im Zuge der Rückübereignung ging das Grundstück wieder in den Besitz der Erben von Paul Alwin Kupsch über.
[[Datei:Kindergarten 1988.jpg|mini|Fotos um 1988 aus: Bautzener Kulturschau 6/1988]]
Der erste Kindergarten wurde gleich nach dem II. Weltkrieg in Haus Nr.22 im Obergeschoß eingerichtet und danach in Oberuhna in der ehemaligen Mühle an der heutigen Bushaltestelle. Anschließend, so Anfang der 50-iger Jahre im Haus Nr.27, danach in Haus Nr.9. Nach dem Weggang der Familie Kupsch in den Westen wurde ab 1957/58 auf dessen Grundstück (Wirtschaft Nr.11) das Wohnhaus zur Kindertagesstätte umgebaut. 1959 wurde im Obergeschoß eine Kinderkrippe, eine sogenannte "Erntekrippe", für 15 Kinder eingerichtet. Ab 1968 war die Krippe das ganze Jahr geöffnet. Ungefähr 1967 wechselte der Kindergarten in das umgebaute Scheunengebäude und die Kinderkrippe blieb im vormaligen Wohngebäude. In der oberen Etage waren nun die "Kleinen", in der unteren die "Großen" untergebracht. Es kamen ordentliche Toilettenanlagen her.
 
Da dieses Gebäude eine Kapazität für ca. 30 Kinder hatte, wurde eine Gruppe mit ca. 20 Kindern im Neubau der Arztpraxis untergebracht. Später gab es auch ein Planschbecken und, damit die Kinder später selbstständig zur Schule gingen,  einen „Verkehrsgarten“ mit den wichtigsten Verkehrszeichen, auf welchem die Kinder mit gebrauchten Rollern, Dreirädern und Puppenwagen spielerisch das Verhalten im Straßenverkehr übten. Im Seitengebäude entstanden praktische Lagerräume und ein Waschstützpunkt.
 
Die Kinder wurden ab 1 Jahr aufgenommen. Bedingung war „windelsauber“. Tischler Dieter Bähr (Haus Nr.9) hatte für das „Geschäft“ ein schönes gehobeltes Brett mit 5 runden Löchern angefertigt und unten waren die „Töpfchen“. In einem bestimmten Rhythmus wurden die Kinder „getöppelt“ und die Kinder waren beglückt, wenn dann nicht nur beim Nachbarn etwas drin war. Ob dieser Maßnahme sind keine Fälle von seelischen Schäden bekannt.
 
Der Anfang war sehr bescheiden. Es galt, für jedes Kind ein Bettchen zu haben. Der rührige Bürgermeister Karl Domschke holte mit seinem Autoanhänger vorfristig abgeschriebene Wickeltische, Matratzen und Betten aus dem Krankenhaus in Bautzen ab. Spielzeug (natürlich gebraucht) wurde gespendet. Die beschäftigten von außerhalb kamen mit dem Fahrrad auf Arbeit.
 
Vorrangig untergebracht waren Kinder der LPG-Mitglieder, des Meliorationsbaus Prischwitz und des Kirchengutes Schmochtitz.
 
Einmal monatlich wurden die Kinder von Frau Dr. Schreiter ärztlich betreut. Früh und nachmittags übernahm der Bus des Meliorationsbaues Prischwitz den "Transport" der Kinder in die Kindereinrichtung und wieder zurück. Den Erinnerungen von Elke Schneider zufolge beherbergte die Kinderkrippe 30- 50 Kinder. Die Rentenbrigade der LPG bezahlte 2 "Sechs-Sitzer" für die Krippe und schaffte für die Kleinen 50 Paar Gummistiefel sowie Regenumhänge an. An einem 1. Juni, dem internationalen Kindertag, stellte der Meliorationsbau einen Bus für die große Gruppe der Krippe zur Verfügung, um nach Bischofswerda in den Tierpark zu fahren. "Diese Höhepunkte“ waren immer ein schönes Erlebnis für die knapp 3-Jährigen; zu hoffen, daß alles klappt - ohne Anschnallen bzw. Erbrechen oder Einpullern."
 
Im Zuge der Rückübereignung ging das Grundstück wieder in den Besitz der Erben von Paul Alwin Kupsch über. Kindergarten und Krippe existierten bis ca.1996. Durch die Eingemeindung von Salzenforst nach Kleinwelka 1994 entschied der dortige Bürgermeister, Herr Lehmann, die Schließung dieser modernen und auf dem damals neuesten Stand stehenden Einrichtung. Da damit das Gebäude seinen sozialen Zweck verlor, erhielten die Erben von Kupsch ihr Grundstück zurück, welches sein Sohn Erich verkaufte. Danach entstanden auf dem Areal Einfamilienhäuser.
 
Kindergartenleiterin: Frau Horschig, Frau Weder (vor der Wende bis zum Ende),
 
Kindergärtnerinnen waren: Frau Gisela Bähr, Frau Pannach, Frau Löschau, Frau Hübner, Frau Schiemeck, Frau Döcke, Frau Koban, Frau Schatte, Traudel, Frau Holunder, Frau Mensel, Frau Jurk (angelernt)
 
Kinderkrippenleiterin: Frau Lina Habel, Frau Elke Schneider (um 1980), Frau Ines Albinus
 
Krippenerzieherin: große Gruppe: Frau Margot Peschke und Frau Rita Frunske; kleine Gruppe: Frau Angela Kuschel (1980-), Frau Schmidtgen, Frau Bär; Gruppe Neubau Arztpraxis: Petra Schulze. Frau Kerstin Scholze,
 
Der sogenannte "Spätdienst" wurde von Oma Ella abgedeckt; in heutiger Zeit undenkbar. Sie wohnte um die Ecke, war ungelernt und herzenslieb. Auch die Reinigungshilfe Frau Otto sprang ein, wenn Not am Mann war.
 
Die Küche befand sich im Erdgeschoß des späteren Krippengebäudes. Köchin waren Frau Ruth Warmuth und Frau Roch. Von 1967-1991 war ihre Tochter Lisa Kieschnik leitende Köchin und Frau Lotte Noack Köchin. Ab 1991 übernahm Frau Ziegenbalg (gelernte Köchin) die Küchenleitung. Frau Lenka Opitz aus Döberkitz und Frau Kampa aus Oberuhna.


Kindergärtnerinnen waren: Frau Gisela Bär, Frau Hübner, Frau Habel, Frau Weder (Leiterin)  vor der Wende, nach der Wende Frau Albinus, Frau Schiemeck, Frau Döcke, Frau Schneider, Elke, Frau Schatte, Traudel        
Küchenaushilfen: Frau Else Rölke, Hedwig Domschke


Köchin war Frau Ruth Warmuth
Reinigungskraft: Frau Otto, Frau Lilo Peritz ; Hausmeister: Busch (Nr.3b)
 
Hausmeister: Herr Heinz Combor


== Schuhmacher ==
== Schuhmacher ==
Johann Heine (1788-1861) (Haus Nr.34) war der erste bekannte Schuhmacher im Ort.
Johann Heine (1788-1861) (Haus Nr.7?) war der erste bekannte Schuhmacher im Ort.


Johann Ernst Freiberg (1863-?), welcher mit seiner Familie in Haus Nr. 8b und später in Haus Nr.19 lebte, war bis ca. 1893 ebenfalls Schuhmacher in Salzenforst, stammte aus Schmochtitz und verzog zwischen 1892 und 1894 nach Temritz.
Johann Ernst Freiberg (1863-?), welcher mit seiner Familie in Haus Nr. 8b und später in Haus Nr.19 lebte, war bis ca. 1893 ebenfalls Schuhmacher in Salzenforst, stammte aus Schmochtitz und verzog zwischen 1892 und 1894 nach Temritz.
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Bei Ferdinand Worm (Haus Nr.24) stand im Fachwerknebengebäude ebenfalls eine Rolle, welche bis Mitte der 70-iger Jahre mit Muskelkraft betrieben werden mußte. Nach der Stillegung wurde diese in den 80-iger Jahren abgebaut.
Bei Ferdinand Worm (Haus Nr.24) stand im Fachwerknebengebäude ebenfalls eine Rolle, welche bis Mitte der 70-iger Jahre mit Muskelkraft betrieben werden mußte. Nach der Stillegung wurde diese in den 80-iger Jahren abgebaut.
== Waschstützpunkt ==
Lisa Kieschnik, geb. Warmuth , war Leiterin des waschstützpunktes in salzenforst. Dort gab es 2 Waschmaschinen.


== Post ==
== Post ==
Im Jahre 1924 befand sich die Öffentliche Fernsprechstelle noch in Kleinwelka. Wann die Poststelle in Salzenforst eröffnet wurde, ist unbekannt.
Im Jahre 1924 befand sich die Öffentliche Fernsprechstelle noch in Kleinwelka. Wann die Poststelle in Salzenforst eröffnet wurde, ist unbekannt.


Frau Liddy Preusche (1901-1981) (Haus Nr.3b) soll nach 1945 die erste gewesen sein, die diese in Betrieb hatte.
Frau Liddy Preusche (1901-1981) (Haus Nr.3b) soll nach 1945 die erste gewesen sein, die diese in Betrieb hatte. Ihr Mann, Hermann Preusche wae Gemeindebote.


Frau Johanne Pittermann (1921?-1996?) führte diese Poststelle von ca.1950 bis zu ihrer Rente 1981 weiter. Bis 1990 konnte man bei ihr noch öffentlich telefonieren. Zu ihren Aufgaben zählten neben der Telefongesprächsvermittlung die Paket-u. Briefannahme sowie das Zeitungs-u. Briefaustragen. Auch Telegramme konnte man aufgeben. Das Telefon befand sich im Korridor und der Wohnzimmertisch fungierte als „Annahmeschalter“. Da kein Linienbus nach Bautzen verkehrte, gab es manchmal die Möglichkeit, mit dem Postauto mitzufahren.
Frau Johanne Pittermann (1921?-1996?) führte diese Poststelle von ca.1950 bis zu ihrer Rente 1981 weiter. Bis 1990 konnte man bei ihr noch öffentlich telefonieren. Zu ihren Aufgaben zählten neben der Telefongesprächsvermittlung die Paket-u. Briefannahme sowie das Zeitungs-u. Briefaustragen. Auch Telegramme konnte man aufgeben. Das Telefon befand sich im Korridor und der Wohnzimmertisch fungierte als „Annahmeschalter“. Da kein Linienbus nach Bautzen verkehrte, gab es manchmal die Möglichkeit, mit dem Postauto mitzufahren.
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Telefonanschlüsse waren bis in die 1970-iger Jahre Mangelware. Im ganzen Ort gab es 3 Telefonanschlüsse. Die öffentliche bei Pittermann, beim Bürgermeister Karl Domschke (Haus Nr.14) (nicht öffentlich) und bei Schorch (Haus Nr.30).
Telefonanschlüsse waren bis in die 1970-iger Jahre Mangelware. Im ganzen Ort gab es 3 Telefonanschlüsse. Die öffentliche bei Pittermann, beim Bürgermeister Karl Domschke (Haus Nr.14) (nicht öffentlich) und bei Schorch (Haus Nr.30).


== Gemeindebüttel/Dorfpolizist/ABV (Abschnittsbevollmächtigte) ==
== Gemeindebüttel/Dorfpolizist/ABV (Abschnittsbevollmächtigter) ==
Hermann Paul Heine (1887-1956) (Haus Nr.34) war Gemeinde Büttel  
Hermann Paul Heine (1887-1956) (Haus Nr.34) war Gemeinde Büttel  


In Haus Nr. 16 mußte eine Wohnung für den ABV bereitgestellt werden.  
Aus einem Sitzungsprotokoll der Gemeindeverordneten vom 04. April 1933 geht hervor, daß der Ort dem Zweckverband der Gendarmeriestation Göda angescvhlossen wird. Die in Göda stationierte Hilfspolizei patrolliert ab da auch in Salzenforst (Chr. S.113). Weiter schreibt die Chronik auf Seite 115, daß 1937 der Nachtwächterposten eingezogen wird. 
 
Im Jahre 1953 wurde in Haus Nr. 16 die Wohnung von der verstorbenen Frau Frida Schieritz (1890-1952) als Dienstwohnung inclusive Polizeistation für den ABV bereitgestellt.  
 
Laut Ortschronik (S.148) versah in diesem Jahr ein Herr Strohbach als erster ABV  sein Amt. 
 
Erhart Olschinka war der darauffolgende ABV. Um 1960 war "Maschinky" Dorfpolizist. Danach war er Hauptmann der Kriminalpolizei in Bautzen. 
 
Nach ihm kam Ernst Josef Schrammel (1920-nach 1960), der von Häsner abgelöst wurde. 


Ernst Josef Schrammel (1920-nach 1960) war ABV/Volkspolizist.
In der Chr.IIS.45 wird Wolfgang Raffelt als ABV aufgeführt.


Olschinka, ?
Später kam Krüger (*?-vor2020). Er war ABV von 1963-1979. Nach ihm mußte die Wohnung generalsaniert werden, bevor sie wieder bewohnbar war und Siegfried Eschler einziehen konnte. 


Krüger, ? (*?-vor2020) war ABV nach Schrammel.
vorletzter ABV war Hein.?


??? aus Rattwitz, lebt in Berlin
letzter ABV war Henke, der aber in Rattwitz wohnte und danach nach Berlin verzogen ist.


Letzter ABV war Hein, ?
Alle ABV's hatten eine Dienstpistole, die in einer festmontierten Kassette, meist im Schlafzimmer untergebracht, aufzubewahren war. Als Dienstfahrzeug stand ihnen eine Schwalbe zur Verfügung.


Seidler, Hermann <u>Werner</u> wird als Polizist aus Oberuhna aufgeführt.  
Seidler, Hermann <u>Werner</u> wird als Polizist aus Oberuhna aufgeführt.


== Ortsrichter ==
== Ortsrichter ==
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Michael Lehmann (1779-1845) (Haus Nr.5)
Michael Lehmann (1779-1845) (Haus Nr.5)


Johann Heine (1788-1861) (Haus Nr.34)
Johann Heine (1788-1861) (Haus Nr.7?)
 
Georg Lebsa (1865?-?) (Haus Nr.6)


Gustav Ferdinand Philipp(1830-1908) (Haus Nr.18)
Gustav Ferdinand Philipp(1830-1908) (Haus Nr.18)
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== Gemeindevorsteher/Bürgermeister ==
== Gemeindevorsteher/Bürgermeister ==
=== Verwaltung ===
Die alte Landgemeindeverordnung bestand bis zum Jahre 1873. Diese wahrte noch den Rittergutsbesitzern die Gerichtsbarkeit und Verwaltung des Dorfes. Salzenforst unterstand dem Domstift zu Bautzen und somit dessen Gerichtsbarkeit. Durch die revidierte Landgemeindeverordnung erhielten nun die Gemeinden das Recht, sich unter Oberaufsicht der königlichen Amtshauptmannschaft selbst zu regieren. Die Gemeindeglieder wählen unter sich die Ortsbehörde. Wählen darf nur, wer die bürgerlichen Ehrenrechte besitzt, das 20. LJ vollendet hat und in der Gemeinde wohnt. Wählbar ist jeder Wahlberechtigte. Die  Gemeindeverordneten sind auf 3 Jahre gewählt. Diese wählen aus ihrer Mitte den Bürgermeister auf 6 Jahre. An dessen Hause hängt das schlichte Schild ''"Ortsbehörde".'' Er leitet alle Angelegenheiten der politischen gemeinde, verwaltet ihr Stammvermögen, ihre Grundstücke und Fluren, die Urkunden und Gesetzesblätter, zieht Steuern ein, nimmt die An-u. Abmeldung zu-u. abziehender Personen entgegen, führt die Polizeigewalt und sorgt für Sicherheit und gute Sitte (aus: F. Wilhelm: " Unsere Heimat-die Lausitz" 1925).
Das Wahlrecht für Frauen wurde erst am 30. November 1918 in Deutschland eingeführt.
=== Gemeindeamt ===
Das alte Domizil des Gemeindeamtes im Haus Nr. 17b mußte Ende Juli 1991 aufgegeben werden. So erteilteFrau Falten als Bürgermeisterin 1990 der Fa. Industriebau GmbH in Bischofswerda den Auftrag, ein Mehrzweckgebäude mit Krüppelwalmdach auf dem Dorfanger in Salzenforst zu errichten. Neben dem Räumen für das neue Gemeindeamt sollte es die Poststelle, ein Veranstaltungsraum mit Küche für die Einwohner, Zimmer für die Übernachtung von Gästen der Gemeinde, 2 Garagen und ein Geräteraum für die Feuerwehr beherbergen. Die Einweihung fand am 03.10.1991 statt.
=== Personen ===
August Nowak (welcher ist unklar, es gab 2x Johann August und 1x Karl August Noack in Haus Nr.35)
August Nowak (welcher ist unklar, es gab 2x Johann August und 1x Karl August Noack in Haus Nr.35)


==== Ortsvorsteher: ====
Zieschang, Johann Karl August (1876-1939) vom 21.10.1911-14.02.1924
Zieschang, Johann Karl August (1876-1939) vom 21.10.1911-14.02.1924


Rölke, Johann Traugott (1889-1967) vom 15.02.1924-1936?
Rölke, Johann Traugott (1889-1967) vom 15.02.1924-1936


==== Bürgermeister: ====
August Radon von 1936- Mai 1945 (Chr. S.93)
August Radon von 1936- Mai 1945 (Chr. S.93)


Karl Domschke (1914-1989) vom 28.05.1945-31.08.1952
Karl Domschke (1914 in Cölln-1989) vom 28.05.1945-31.08.1952; gelernter Maurer, von 1939 bis 1945 als Soldat im Krieg, als Kriegsinvalide heimgekehrt, von 1952-1959 beim Rat des Kreises Bautzen angestellt. Er wurde auf Vorschlag des Landrates Dr. Ziesche von der sowjetischen Kommandantur als Bürgermeister eingesetzt.


Frau Elisabeth Paulusch (1919-†?), aus Luppa vom 01.09.1952 bis 31.08.1959  
Frau Elisabeth Paulusch (1919-†?), aus Luppa vom 01.09.1952 bis 31.08.1959  
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Karl Domschke (1914-1989) ist ab 01.09.1959 wieder Hauptamtlicher Bürgermeister.  
Karl Domschke (1914-1989) ist ab 01.09.1959 wieder Hauptamtlicher Bürgermeister.  


Während einer Erkrankung 1962/63 übernahm seine Stellvertreterin, Frau Edith Mitzscherling, die Stelle als Bürgermeister.
Die Gemeinderatswahlen vom 17.09.1961 brachten folgendes Ergebnis: Bürgermeister K. Domschke; Stellvertreter: E. Mitzscherling; Sekretär: Helmut Schneider sowie Gerhard Kieschnick und Alfred Pöschel (Chr.IIS.46)
 
Während einer Erkrankung 1962/63 übernahm seine Stellvertreterin, Frau Edith Mitzscherling, die Stelle als Bürgermeister. Sie war bereits seit dem 01.12.1950 auf dem Gemeindamt tätig, davon 20 Jahre als stellvertretende Bürgermeisterin.
 
Nach Karl Domschke übernahm am 01.02.1982 sein Sohn Karlheinz Domschke (*1941) die Aufgaben des Bürgermeisters bis 1989/90?
 
Die letzte Bürgermeisterin der Gemeinde Salzenforst-Bolbritz war Frau Barbara Falten (aus Döberkitz).
 
Die Gemeinde Salzenforst/Bolbritz existierte vom 01.07.1969 bis zum 31.12.1993 und hörte danach auf, eigenständig zu existieren. 
 
Bürgermeister von Bolbritz war Johann Noack aus Salzenforst (Haus Nr.36). Seine Sekretärin war von 1952 bis 1964 Frau Lisa Kieschnik, geb. Warmuth.
 
==== Ortschaftsräte ====
Am 01.01.1994 nach Kleinwelka eingegliedert und dieser bis zum 31.12.1998 angehörend. Der Bürgermeister von Kleinwelka war zu diesem Zeitpunkt Volker Lehmann. Lt. Vertrag vom 18.10.1998 wurde die Gemeinde Kleinwelka am 01.01.1999 der Stadt Bautzen eingegliedert. Bürgermeister von Bautzen war Christian Schramm. (s. auch unter Ortschronologie) Seit der Eingemeindung nach Kleinwelka werden die Interessen der Einwohner vom neu gegründeten Ortschaftsrat wahrgenommen.
 
Von Januar 1999 bis August 1999 gehörten dem Ortschaftsrat Salzenforst/Bolbritz an: Vorsitzender: Zschieppang, Klaus (ehem. Gem.-Vert); Stellvertreter: Goldschmidt, Reiner; Mitglieder: Briesning, Sylvia; Kieschnik, Manfred (ehem. Gem.-Vert); Kautzky, Franz (ehem. Gem.-Vert); Kliche, Gunter; Löhnert, Dieter (ehem. Gem.-Vert); Miersch, Christian (ehem. Gem.-Vert); Peukert, Hans (bis 03/1999); Richter, Götz;
 
Im Juni 1999 fanden Kommunalwahlen statt. Danach bestand der Ortschaftsrat aus 6 Mitgliedern.
 
1999-2004: Vorsitzende: Briesning, Sylvia; Stellvertreter: Goldschmidt, Reiner; Mitglieder: Kliche, Gunter; Miersch, Christian; Steinborn, Olaf (bis 01/2000); Richter, Götz (ab 01/2000); Zschieppang, Klaus;
 
2004-2009: Vorsitzende: Briesning, Sylvia; Stellvertreter: Zschieppang, Klaus; Mitglieder: Goldschmidt, Reiner; Löhnert, Dieter; Miersch, Christian; Ziesch, Joachim
 
2009-2014: Vorsitzende: Briesning, Sylvia; Stellvertreter: Zschieppang, Klaus; Mitglieder: Biele, Tino; Goldschmidt, Reiner; Miersch, Christian; Richter, Götz
 
Ab 2014 besteht der Ortschaftsrat nur noch aus 5 Mitgliedern.


Nach Karl Domschke übernahm 1989 sein Sohn Karlheinz Domschke (*1941-?) die Aufgaben des Bürgermeisters bis 1989/90?
2014-2019: Vorsitzender Manfred Kieschnik (CDU); Stellvertreter: Tino Biele (CDU); Anna Ziesch (CDU); Michael Franke (SPD); Steffen Kunze (Grüne)


Die letzte Bürgermeisterin der Gemeinde Salzenforst war Frau Barbara Falten (aus Döberkitz), bis die Gemeinde am 01.01.1994 nach Kleinwelka eingegliedert wurde und dieser bis zum 31.12.1998 angehörte. Der Bürgermeister von Kleinwelka war zu diesem Zeitpunkt Volker Lehmann.
2019-2024: Vorsitzender: Manfred Kieschnik (CDU); Stellvertreter: Tino Biele (CDU); Frank Schneider (CDU); Dr. Martin Schneider (SPD); Harald Mörbe (AfD)


Die Gemeinde Salzenforst/Bolbritz existierte vom 01.07.1969 bis zum 31.12.1993.
ab 2024:  Vorsitzender: Daniel Mirtschink (CDU), Stellvertreter Joachim Ziesch (CDU) sowie die Räte Stefan Kieschnick (SPD), Harald Mörbe (AfD) und Frank Schneider (CDU).


Lt. Vertrag vom 18.10.1998 wurde die Gemeinde Kleinwelka am 01.01.1999 der Stadt Bautzen zwangseingegliedert. Bürgermeister von Bautzen war Christian Schramm.
==== Stadträte ====
Von 1999 bis 2014 war Manfred Kieschnik aus Bolbritz Stadtrat. Von 2014-2019 war Joachim Ziesch aus Bolbritz Stadtrat und ab 2024 ist Daniel Mirtschink aus  Salzenforst Stadtrat.


== Feuerwehr ==
== Feuerwehr ==
[[Datei:Feuerwehrpflichtabgabe 1992.jpg|mini|498x498px|Feuerwehr Abgabe - Bescheid von 1992]]
[[Datei:Feuerwehrpflichtabgabe 1992.jpg|mini|500x500px|Feuerwehr Abgabe - Bescheid von 1992 (Quelle: W. Schneider)]]
Die Feuerwehr war eine Pflichtfeuerwehr und besteht seit ca. Mitte des 19. Jhs. Gerhard Brocke (Haus Nr.16c?) wurde 1937 zum Spritzenmeistzer bestellt (Chr. S.115). Eine Motorspritze mit einer Leistung von 800 Liter/min wurde 1942 angeschafft (Chr.S.94). Das alte Spritzenhaus neben dem Dorfteich wurde ? abgerissen und die Feuerwehr im Jahre 1990? im neu errichteten Gemeindehaus auf dem ehemaligen Dorfanger untergebracht.
Die Feuerwehr war eine Pflichtfeuerwehr und besteht seit ca. Mitte des 19. Jhs. Gerhard Brocke (Haus Nr.16c?) wurde 1937 zum Spritzenmeistzer bestellt (Chr. S.115). Eine Motorspritze mit einer Leistung von 800 Liter/min wurde 1942 angeschafft (Chr.S.94).  
 
Das alte Spritzenhaus neben dem Dorfteich wurde abgerissen und für die freiwillige Feuerwehr ein Gerätehaus  im neu errichteten Gemeindehaus auf dem ehemaligen Dorfanger untergebracht. Die Einweihung war am 03.10.1991.


Die Gemeinde Salzenforst erhob zu Beginn der 90-iger Jahre eine Feuerwehrpflichtabgabe für alle männlichen Einwohner vom 18. bis zum vollendeten 55. Lebensjahr.
Die Gemeinde Salzenforst erhob zu Beginn der 90-iger Jahre eine Feuerwehrpflichtabgabe für alle männlichen Einwohner vom 18. bis zum vollendeten 55. Lebensjahr.
[[Datei:Alte Feuerwehr Schatte, IngridSchilg, Gisela.jpg|mini|Alte Feuerwehr (im Vorderegrund Schatte, Ingrid und Schilg, Ingrid]]
 
2004 wurde wegen der Anschaffung eines neuen Löschfahrzeuges ein Umbau des Feuerwehrgerätehauses notwendig. Der 30 Jahre alte Barkas B 1000 hatte ausgedient. damit verbunden war der Bau einer neuen Zufahrt und die Absenkung des hallenbodens um 70 cm. Außerdem bekommt die Halle neue Fenster und ein neues Tor. Elektrik, Sanitäranlagen, Beleuchtung und Heiztechnik wurden überholt. ("SZ" vom 01.09.2004)
[[Datei:Alte Feuerwehr Schatte, IngridSchilg, Gisela.jpg|mini|Altes Spritzenhaus 1956 (im Vordergrund Schatte, Gisela und Schilg, Ingrid) (Quelle: W. Schneider)|514x514px]]
[[Datei:Safo Feuerwehr 2004.jpg|mini|562x562px|Feuerwehrgerätehaus zwischen 1991 und 2004 (Quelle: "SZ" vom 01.09.2004)]]
 
 
 
 




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== Kulturelles Leben ==


==== 1. Vereine ====
- Kriegerkameradschaftsverein, wahrscheinlich nach 1870/71 gegründet und bis 1945 bestehend. Der Vorsitzende im Jahre 1924 war Herr Johann Rölke und hatte 41 Mitglieder.


Mitglieder waren: s. Verzeichnis von 1924


- Seit 1900 der VdgB (Verband der gegenseitigen Bauernhilfe).


- Um 1920 ein Gesangsverein gemeinsam mit Schmochtitzer Einwohnern unter Leitung von Herrn Emil Schäfer aus Kleinwelka.


==== 2. Kino ====
Die Kinovorführungen fanden im Saal der Gaststätte Schube statt.
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Aktuelle Version vom 1. Dezember 2025, 14:21 Uhr

Bäckerei mit Krämerei

Haus Nr.2b - Bäckerei Aufnahme vor 1945 (Quelle: Peritz, Günter)

Diese befand sich im Haus Nr. 2b. im Jahre 1881 erbaut. Seitdem haben folgende Bäcker ihr Handwerk dort ausgeübt:

Von 1881 bis 1885/86 war der erste Bäcker Johann Traugott Lucas (*1860 †?) aus Großhähnchen mit seiner Ehefrau Marie Charlotte, geb. Rüdrig aus Dresden. Nach ihm, von 1885/86 bis 1887 war Karl August Dornig Bäcker im Ort. Beide pachteten die Backstube von Karl August Leberecht Röthig, dem Erbauer des Hauses.

Von 1887 bis 1896 folgte Bäckermeister Karl Wirth (+? †?) mit seiner Ehefrau Amalie, g. Kappler (*? †?) aus Salzenforst. Von ihm kaufte Bäckermeister Gustav Bruno Zschieschan das Anwesen und betrieb mit seiner Frau Marie Auguste, g. Adler bis 1902 die Backstube. In diesem Jahr wurden die letzten Gesellen Knothe und Augst abgemeldet (Sportelverzeichnis d. Gem. Salzenforst).

1904 kaufte Bäckermeister Friedrich Oswald Peritz (1875-1922) aus Oschatz das Haus und führte die Bäckerei mit seiner Gattin Marie Martha, g. Schulze (1880-1945) aus Halbendorf/Ebendörfel. Der Bäckermeister und Schwiegersohn Fritz Erich Beyer (*1904 †1967/68?) aus Marklissa heiratete 1938 die Tochter Gertrud Peritz und übernahm die Bäckerei gemeinsam mit seiner Frau.

Er war der letzte Bäcker, arbeitete bis 1964 und hat zwischen 1945 und 1964 mit einem Kastenwagen das Brot breitgefahren. Im Jahre 1956 oder 1957 wurde er in Schmochtitz an der Parkmauer überfallen und ausgeraubt. 1964 zog Fritz Beyer und Gattin nach Niederuhna, wo er verstarb.

In Haus Nr.2b wohnte und arbeitete auch ein Bäcker Reiche; wann und wie lange, ist nicht bekannt.

Stellmacherei

Johann Lehmann (1806-1883) (Haus Nr.11) stammte aus Singwitz und war Stellmachermeister.

Heinrich Tuppatsch (1868-1936) aus Purschwitz war Stellmachermeister in Haus Nr.9.

Nach seinem Tod wohnte und arbeitete der Stellmachermeister Hermann Alwin Schuster (1891-1955) aus Göda in Haus Nr.9 (Chr.).

Der letzte Stellmachermeister in diesem Haus war Dieter Bähr (1936-2023). Er stammte aus Neschwitz. Er arbeitete bis ca.1988 ? und mußte aus gesundheitlichen Gründen seine Werkstatt schließen.

Tischlerei

Jakob Müller (1822-1902) (Nr.27) war Zimmermann im Ort. Sein Sohn Johann August (1856-1908) war ebenfalls Zimmermann.

Ernst Johannes Hoffmann (1868-1950) (Haus Nr.5) aus Langenbielau war Zimmermann und Gutsbesitzer.

Als Tischlermeister errichtete Herr Hermann Schube (1856-1929), geb. in Drauschkowitz, 1888 den Saal, heiratete 1890 die Wirtstochter Marie Bertha, g. Unger und übernahm die Gastwirtschaft.

Ihr Sohn Moritz Schube (1893-1977) führte neben der Gastwirtschaft als Meister die eigene Tischlerei weiter. Nach 1945 stellte er den Tischlereibetrieb ein (Chr. S.158).

Johann Karl Hübner (1913-1958) war Tischler von Beruf, hatte aber keine eigene Werkstatt.

Schmiede

Die Schmiede in Haus Nr.8 ist seit 1878 im Besitz von Familie Radon (Chr.S.93). Andreas Radon (1851-1912) (Nr.8) kam aus Döhlen bei Bautzen und war der erste bekannte Schmiedemeister. Ob vorher ein Schmiedebetrieb existierte, ist nicht bekannt.

Sein Sohn Johann August Radon (1884-1960) (Nr.8), gleichzeitig Hufschmied, übernahm die Schmiede nach dem Tod seines Vaters.

Wegen fortgeschrittenem Alter verpachtete August Radon die Schmiede um 1947 an Schmiedemeister Herrn Helmut Schneider (*1913 †?), der das Handwerk bis 1957 ausführte und dann in der MAS (Maschinen-Ausleih-Station) Prischwitz in Salzenforst arbeitete (Chr.S.142). 1957 wurde die Schmiede geschlossen.

Kupferschmiede

1880 kaufte der erste Kupferschmied Karl August Noack (1848-1920) das Haus Nr.28 und ließ 1881 eine Kupferschmiedewerkstatt erbauen. 1891 kaufte er das Grundstück Nr.10 und betrieb seine Kupferschmiede an diesem Ort weiter. Sein Sohn Ernst Traugott Noack (1875-1951) wurde ebenfalls Kupferschmied wie sein Vater und betrieb die Werkstatt weiter.

Fahrradreparaturwerkstatt

Hermann Johann Suschke (1902-1972) aus Niederuhna, von Beruf Dreher, lernte bei der Firma W. Fuchs in Bautzen und arbeitete nach der Lehre seit 1925 in der Firma P. Preibisch in Bautzen. Er wohnte in Haus Nr.26 und betrieb von 16.11.1946 bis zu seiner Rente im Jahre 1967 eine Fahrradreparaturwerkstatt . Dabei diente das Wohnzimmer als Verkaufs-Ausstellungs-u. Beratungsraum. Neben vielen wichtigen Dingen hatten es die Kinder besonders auf Fahrradwimpel und Nabenputzringe abgesehen.

Fuhrunternehmer

Rudolf Mattitza (*1921 †nach1990?) wohnte in Haus Nr.1b und hatte ein Fuhrgeschäft.

Gasthäuser

Haus Nr.12/13

Das Salzenforst schon vor dem 30-jährigem Krieg (1618-1648) eine Schankwirtschaft besessen hat, ist anzunehmen. Im Jahre 1678 wird der Schankwirt George Kretzschmar bezichtigt, fremdes Bier ausgeschenkt zu haben, woraufhin er 100 Dukaten Strafe zu zahlen hatte. 1705 muß wohl George Kretzschmar verstorben sein.

Ab da wird ein gewisser Hans Kittan als Schankwirt genannt (Chr. S.44-46). (Es lebte zu dieser Zeit tatsächlich ein Kittan, Johannes in Salzenforst in Haus Nr.1).

George Cziesch wird als Schankwirt in Safo u. Bauer in Säuritz um 1815 aufgeführt. Andreas Mikan aus Gröditz war um 1830 Schankpächter.

Schon in den ersten Jahrzehnten des 19. JH. befand sich die Schenke in Salzenforst in den ehemaligen Häusern Nr. 12 und 13. Der Besitzer Carl Friedrich Rudolph Voigt ließ 1848 ein neues "Schenkengebäude" errichten.

Die Chronik (S.17)berichtet, daß die Kneipe abbrannte. Der Neuaufbau eines Gebäudes (Gasthaus „Zur schwarzen Lilie“) aus Schwarzadler nach Salzenforst erfolgte durch Johann Gottlieb Hübner (1841-1905) (Jahr unbekannt- nach Brand 1867?) (S17).

Haus Nr.17

Das Haus Nr.17 wurde als Einkehrhaus 1864 von Unger, Karl (1825-1889), geb. in Oehlisch, neu erbaut. Das Grundstück dazu wurde von dem Besitzer Karl Lange aus Bautzen erworben. Die Chronik berichtet, daß der Gastwirt Unger bereits zuvor eine Branntweinbrennerei betrieb (Chr. S.157/158). Wo genau, ist nicht erwähnt. Es ist anzunehmen, daß nach dem Neubau der Gaststätte durch Karl Unger die Schankwirtschaft in Haus Nr.12 geschlossen wurde.

Der Tischlermeister Herr Hermann Schube (1856-1929), geb. in Drauschkowitz, übernahm 1888 die Gastwirtschaft, errichtete anschließend das Nebengebäude mit Saal (lt. GStK -Eintrag von 1893) und heiratete 1890 die Wirtstochter Marie Bertha, g. Unger.

Ihr Sohn Moritz Schube (1893-1977), ebenfalls Tischlermeister, führte die Gastwirtschaft weiter. Am 31.12.1953 wurde ihm die Schankkonzession entzogen.

Der Tanzsaal wurde 1956 im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes wieder hergerichtet. Bis 1959 hatte Salzenforst keine Gaststätte mehr. Nach gründlicher Renovierung der Gaststube, der Küche und des Vorraumes fand am 07. Oktober 1959, zum 10. Jahrestag der Gründung der DDR, die Neueröffnung der Konsumgaststätte statt (Chr. S.158). In dieser konte jetzt das Mittagessen für die LPG-Mitglieder ausgegeben werden. In der Bautzener Kulturschau 5/1968 steht geschrieben, daß die Konsumgaststätte Salzenforst keinen Ruhetag hat. Am Sonnabend war Tanz und es spielte u.a. das "Mirando"-Trio. Zuvor jedoch wurde der Tanzboden mit Seifenflocken glatt gemacht.

Nach dem Tod von Moritz Schube betrieb sein Enkel die Gaststätte als Konsumgaststätte weiter.

In den letzten Jahren war Frau Dumdey, Elfriede die Pächterin, welche die „Kneipe“ bis zur Schließung, ca. 1996, weiterführte. Das Speisenangebot war übersichtlich. Es gab Bockwurst oder Schnitzel mit und ohne Kartoffelsalat. Ein kleines Helles kostete 40 Pfennig, ein Pilsner 49 Pfennig.

Kolonialwarenladen und Konsum

Konsum Neubau (Foto aus: Bautzener Kulturschau 6/1988)

Hermann Schube (1856-1929) betrieb neben der Gastwirtschaft, der Tischlerei und einer kleinen Landwirtschaft noch ein Lebensmittelgeschäft, welches Moritz Schube (1893-1977) bis ca. 1953 weiterführte (Chr. S.158).

Auch der Bäckermeister Fritz Beyer hatte neben seiner Backstube bis 1964 eine Krämerei in seinem Haus Nr.2b.

Um 1953 wurde das Lebensmittelgeschäft bei Schube eingestellt und die Konsumgenossenschaft Göda eröffnete hier eine Verkaufsstelle. Im Mai 1958 wurden die letzten Lebensmittelkarten abgeschafft (Chr. S.125). Ebenfalls zum 10. Jahrestag der Republik wurden 1959 hier vom Konsumverband die Verkaufsräume renoviert und als Teil-Selbstbedienungsladen eingerichtet (Chr.S.158).

Nach dem Abriß der Gebäude auf dem Grundstück Nr.19 (ehemals Pietschmann) wurde Ende der 70-iger Jahre von der Konsumgenossenschaft ein neues Gebäude errichtet und der alte Laden bei Schube geschlossen. Dieser „Dorfkonsum“ existierte bis ca.1990 (s. Foto). Danach gelangte das Gebäude in Privatbesitz und wird als Wohnhaus genutzt.

Verkäuferinnen waren u.a. Frau Else Paul (1903-?), Frau Weber und nach 1990 Simone Koban.

Hebamme

Hebamme war Magdalena Kliemand, geb. Schelling (1841-1903) aus Lohsa. Sie wohnte in Haus Nr.33 und war verheiratet mit dem Häusler Johann Ernst Kliemand (1834-1895).

Schwesternstation und Arztpraxis

Gemeindeschwester Traudel Eschlker bei der Arbeit in der neuen Arztpraxis (SZ vom 28./29.09.1985)

Die Schwesternstation wurde nach dem Krieg eingerichtet und bis Ende der 50-iger Jahre untergebracht bei Karl Domschke im Nebengebäude des Hauses Nr.14.

Danach bei Worm, Ferdinand in 2 Räumen des Erdgeschosses des Haus Nr.24. Dort war neben der Schwesternstation auch eine Mütterberatungsstelle. An manchen Sprechtagen herrschte reger Andrang. So kam es vor, daß bis zu 10 Kinderwagen vor dem Eingang auf dem Hof standen. Der Bautzener Kinderarzt Dr. Bergan war hier praktizierend.

Ende der 70-iger Jahre wurde auf Initiative des Bürgermeisters Karl Domschke neben dem  Kindergarten auf dem Grundstück Nr.11, ehemals Kupsch, eine neue Unterkunft gebaut. Dieser Flachbau diente bis 1990 als Arztpraxis und Schwesternstation und bis 1992 als Krippenunterkunft. Dipl.- med. Wilfried Kuban, danach Dipl. - med. Jens Braune von der Staatlichen Arztpraxis Kleinwelka praktizierte in regelmäßigen Sprechstunden in den neuen Räumen. 1990 haben die Erben von Paul Alwin Kupsch (1891-1952) das gesamte Grundstück wiederbekommen.

Hedwig Schorch, geb. Witschas (1919-17.03.1993) (Haus Nr.30) war die erste Gemeindekrankenschwester von der Eröffnung bis zur ihrer Rente im Jahre 1979. Danach übernahm ihre Tochter Edeltraud, verh. Eschler, ebenfalls Krankenschwester, ihre Stelle und sorgte sich weiter um die Gesundheit sowohl der Salzenforster als auch aller anderen Gemeindeeinwohner.

In diesem Flachbau existierte auch ein betonierter Zivilschutzbunker. Die Schutzmasken waren bei Georg Müller (Nr.16) deponiert.

Die Schwesternstation wurde nach dem Krieg eingerichtet und bis Ende der 50-iger Jahre untergebracht bei Karl Domschke links im Nebengebäude des Hauses Nr.14.

Danach bei Worm, Ferdinand (Haus Nr.24). Dort war neben der Schwesternstation auch eine Mütterberatungsstelle. An manchen Sprechtagen herrschte reger Andrang. So kam es vor, daß bis zu 10 Kinderwagen vor dem Eingang auf dem Hof standen. Der Bautzener Kinderarzt Dr. Bergan war hier praktizierend.

Ende der 70-iger Jahre wurde auf Initiative des Bürgermeisters Karl Domschke neben dem  Kindergarten auf dem Grundstück Nr.11, ehemals Kupsch, eine neue Unterkunft gebaut. Dieser Flachbau diente bis 1990 als Arztpraxis und Schwesternstation. Dipl.-med. Wilfried Kuban von der Staatlichen Arztpraxis Kleinwelka praktizierte in regelmäßigen Sprechstunden in den neuen Räumen. 1990 haben die Erben von Paul Alwin Kupsch (1891-1952) das Grundstück wiederbekommen.

Hedwig Schorch, geb. Witschas (1919-?) (Haus Nr.30) war die erste Gemeindekrankenschwester von der Eröffnung bis zur ihrer Rente im Jahre 1979. Danach übernahm ihre Tochter Edeltraud, verh. Eschler, ebenfalls Krankenschwester, ihre Stelle und sorgte sich weiter um die Gesundheit sowohl der Salzenforster als auch aller anderen Gemeindeeinwohner.

Kindengarten und -krippe

Fotos um 1988 aus: Bautzener Kulturschau 6/1988

Der erste Kindergarten wurde gleich nach dem II. Weltkrieg in Haus Nr.22 im Obergeschoß eingerichtet und danach in Oberuhna in der ehemaligen Mühle an der heutigen Bushaltestelle. Anschließend, so Anfang der 50-iger Jahre im Haus Nr.27, danach in Haus Nr.9. Nach dem Weggang der Familie Kupsch in den Westen wurde ab 1957/58 auf dessen Grundstück (Wirtschaft Nr.11) das Wohnhaus zur Kindertagesstätte umgebaut. 1959 wurde im Obergeschoß eine Kinderkrippe, eine sogenannte "Erntekrippe", für 15 Kinder eingerichtet. Ab 1968 war die Krippe das ganze Jahr geöffnet. Ungefähr 1967 wechselte der Kindergarten in das umgebaute Scheunengebäude und die Kinderkrippe blieb im vormaligen Wohngebäude. In der oberen Etage waren nun die "Kleinen", in der unteren die "Großen" untergebracht. Es kamen ordentliche Toilettenanlagen her.

Da dieses Gebäude eine Kapazität für ca. 30 Kinder hatte, wurde eine Gruppe mit ca. 20 Kindern im Neubau der Arztpraxis untergebracht. Später gab es auch ein Planschbecken und, damit die Kinder später selbstständig zur Schule gingen,  einen „Verkehrsgarten“ mit den wichtigsten Verkehrszeichen, auf welchem die Kinder mit gebrauchten Rollern, Dreirädern und Puppenwagen spielerisch das Verhalten im Straßenverkehr übten. Im Seitengebäude entstanden praktische Lagerräume und ein Waschstützpunkt.

Die Kinder wurden ab 1 Jahr aufgenommen. Bedingung war „windelsauber“. Tischler Dieter Bähr (Haus Nr.9) hatte für das „Geschäft“ ein schönes gehobeltes Brett mit 5 runden Löchern angefertigt und unten waren die „Töpfchen“. In einem bestimmten Rhythmus wurden die Kinder „getöppelt“ und die Kinder waren beglückt, wenn dann nicht nur beim Nachbarn etwas drin war. Ob dieser Maßnahme sind keine Fälle von seelischen Schäden bekannt.

Der Anfang war sehr bescheiden. Es galt, für jedes Kind ein Bettchen zu haben. Der rührige Bürgermeister Karl Domschke holte mit seinem Autoanhänger vorfristig abgeschriebene Wickeltische, Matratzen und Betten aus dem Krankenhaus in Bautzen ab. Spielzeug (natürlich gebraucht) wurde gespendet. Die beschäftigten von außerhalb kamen mit dem Fahrrad auf Arbeit.

Vorrangig untergebracht waren Kinder der LPG-Mitglieder, des Meliorationsbaus Prischwitz und des Kirchengutes Schmochtitz.

Einmal monatlich wurden die Kinder von Frau Dr. Schreiter ärztlich betreut. Früh und nachmittags übernahm der Bus des Meliorationsbaues Prischwitz den "Transport" der Kinder in die Kindereinrichtung und wieder zurück. Den Erinnerungen von Elke Schneider zufolge beherbergte die Kinderkrippe 30- 50 Kinder. Die Rentenbrigade der LPG bezahlte 2 "Sechs-Sitzer" für die Krippe und schaffte für die Kleinen 50 Paar Gummistiefel sowie Regenumhänge an. An einem 1. Juni, dem internationalen Kindertag, stellte der Meliorationsbau einen Bus für die große Gruppe der Krippe zur Verfügung, um nach Bischofswerda in den Tierpark zu fahren. "Diese Höhepunkte“ waren immer ein schönes Erlebnis für die knapp 3-Jährigen; zu hoffen, daß alles klappt - ohne Anschnallen bzw. Erbrechen oder Einpullern."

Im Zuge der Rückübereignung ging das Grundstück wieder in den Besitz der Erben von Paul Alwin Kupsch über. Kindergarten und Krippe existierten bis ca.1996. Durch die Eingemeindung von Salzenforst nach Kleinwelka 1994 entschied der dortige Bürgermeister, Herr Lehmann, die Schließung dieser modernen und auf dem damals neuesten Stand stehenden Einrichtung. Da damit das Gebäude seinen sozialen Zweck verlor, erhielten die Erben von Kupsch ihr Grundstück zurück, welches sein Sohn Erich verkaufte. Danach entstanden auf dem Areal Einfamilienhäuser.

Kindergartenleiterin: Frau Horschig, Frau Weder (vor der Wende bis zum Ende),

Kindergärtnerinnen waren: Frau Gisela Bähr, Frau Pannach, Frau Löschau, Frau Hübner, Frau Schiemeck, Frau Döcke, Frau Koban, Frau Schatte, Traudel, Frau Holunder, Frau Mensel, Frau Jurk (angelernt)

Kinderkrippenleiterin: Frau Lina Habel, Frau Elke Schneider (um 1980), Frau Ines Albinus

Krippenerzieherin: große Gruppe: Frau Margot Peschke und Frau Rita Frunske; kleine Gruppe: Frau Angela Kuschel (1980-), Frau Schmidtgen, Frau Bär; Gruppe Neubau Arztpraxis: Petra Schulze. Frau Kerstin Scholze,

Der sogenannte "Spätdienst" wurde von Oma Ella abgedeckt; in heutiger Zeit undenkbar. Sie wohnte um die Ecke, war ungelernt und herzenslieb. Auch die Reinigungshilfe Frau Otto sprang ein, wenn Not am Mann war.

Die Küche befand sich im Erdgeschoß des späteren Krippengebäudes. Köchin waren Frau Ruth Warmuth und Frau Roch. Von 1967-1991 war ihre Tochter Lisa Kieschnik leitende Köchin und Frau Lotte Noack Köchin. Ab 1991 übernahm Frau Ziegenbalg (gelernte Köchin) die Küchenleitung. Frau Lenka Opitz aus Döberkitz und Frau Kampa aus Oberuhna.

Küchenaushilfen: Frau Else Rölke, Hedwig Domschke

Reinigungskraft: Frau Otto, Frau Lilo Peritz ; Hausmeister: Busch (Nr.3b)

Hausmeister: Herr Heinz Combor

Schuhmacher

Johann Heine (1788-1861) (Haus Nr.7?) war der erste bekannte Schuhmacher im Ort.

Johann Ernst Freiberg (1863-?), welcher mit seiner Familie in Haus Nr. 8b und später in Haus Nr.19 lebte, war bis ca. 1893 ebenfalls Schuhmacher in Salzenforst, stammte aus Schmochtitz und verzog zwischen 1892 und 1894 nach Temritz.

Ernst Koban (1912-2013) (Haus Nr.20) als letzter dieser Zunft hatte seine Werkstatt noch bis ca. 1990 im Haus, hatte aber nach Gründung der LPG hauptberuflich als Sattler gearbeitet.

Schneider

Herr Jakob Waurik (1773-1849), geb. in Dürrwicknitz, wird als Schneider und Einwohner in Salzenforst aufgeführt und war verheiratet mit Katharina, geb. Cziesch, auch Kranz gen., (err.1773-1838) aus Salzenforst. In welchem Haus er wohnte ist unbekannt.

Bauunternehmer

Die Chronik berichtet von einem Bauunternehmer Preusker um 1900 (Chr.S.93).

Bauunternehmer im Ort waren außerdem Karl August Röthig (1837-1904) (Haus Nr.16b), geboren in Ebersbach und sein Enkel Georg Alfred Röthig (1909-1998).  

Zementfabrikant war Ernst August Biesold (1887-1967) (Haus Nr.3).

Zejler, Jan (Johann) (1767-1844) (Haus Nr.14), der Vater von Handrij Zejler, war Häusler und zugleich Brunnenbauer.  

Totengräber

Früher gab es noch keine Beerdigungsinstitute, so wie wir sie heute kennen. Das Ausheben und Verfüllen des Grabes für die Verstorbenen war Aufgabe des Totengräbers. Diese schwere Handarbeit, nur mit Hacke und Schaufel, wurde von Johann Polan (1892-1975) (Haus Nr.32) von ? bis zum Jahre ? ausgeführt. Danach übernahm Georg Rötschke (Haus Nr. 8) das Amt. Die Sargträger, 6 an der Zahl, waren ausnahmslos Einwohner des Ortes. Heimbürgin war Frau Waltraud Schulze aus Großwelka. Ihre Aufgabe war es, den Verstorbenen zu waschen und anzukleiden. Sie wurde von den engsten Angehörigen des Trauerhauses bestellt. Die Erledigung der Formalitäten im Zusammenhang mit dem Verstorbenen oblag den Angehörigen. Da früher fast alle Einwohner der katholischen oder evangelischen Konfession angehörten, hielt die Leichenpredigt der Pfarrer ab.

Wäschemangel

Es gab mehrere Wäschemangeln im Ort. Eine stand bei Hermann Preusche im Haus Nr.3b; diese wurde1993/94 elektrisch umgerüstet und war bis 2017 in Betrieb; steht jetzt als „Museumsstück“ im Garten.

Bei Georg Rötschke (Haus Nr.8) ist die Rolle noch intakt und jetzt ebenfalls elektrifiziert.

Bei Ferdinand Worm (Haus Nr.24) stand im Fachwerknebengebäude ebenfalls eine Rolle, welche bis Mitte der 70-iger Jahre mit Muskelkraft betrieben werden mußte. Nach der Stillegung wurde diese in den 80-iger Jahren abgebaut.

Waschstützpunkt

Lisa Kieschnik, geb. Warmuth , war Leiterin des waschstützpunktes in salzenforst. Dort gab es 2 Waschmaschinen.

Post

Im Jahre 1924 befand sich die Öffentliche Fernsprechstelle noch in Kleinwelka. Wann die Poststelle in Salzenforst eröffnet wurde, ist unbekannt.

Frau Liddy Preusche (1901-1981) (Haus Nr.3b) soll nach 1945 die erste gewesen sein, die diese in Betrieb hatte. Ihr Mann, Hermann Preusche wae Gemeindebote.

Frau Johanne Pittermann (1921?-1996?) führte diese Poststelle von ca.1950 bis zu ihrer Rente 1981 weiter. Bis 1990 konnte man bei ihr noch öffentlich telefonieren. Zu ihren Aufgaben zählten neben der Telefongesprächsvermittlung die Paket-u. Briefannahme sowie das Zeitungs-u. Briefaustragen. Auch Telegramme konnte man aufgeben. Das Telefon befand sich im Korridor und der Wohnzimmertisch fungierte als „Annahmeschalter“. Da kein Linienbus nach Bautzen verkehrte, gab es manchmal die Möglichkeit, mit dem Postauto mitzufahren.

Ab 1987 war die Poststelle im Gemeindeamt (Haus Nr.17b) untergebracht.

Telefonanschlüsse waren bis in die 1970-iger Jahre Mangelware. Im ganzen Ort gab es 3 Telefonanschlüsse. Die öffentliche bei Pittermann, beim Bürgermeister Karl Domschke (Haus Nr.14) (nicht öffentlich) und bei Schorch (Haus Nr.30).

Gemeindebüttel/Dorfpolizist/ABV (Abschnittsbevollmächtigter)

Hermann Paul Heine (1887-1956) (Haus Nr.34) war Gemeinde Büttel  

Aus einem Sitzungsprotokoll der Gemeindeverordneten vom 04. April 1933 geht hervor, daß der Ort dem Zweckverband der Gendarmeriestation Göda angescvhlossen wird. Die in Göda stationierte Hilfspolizei patrolliert ab da auch in Salzenforst (Chr. S.113). Weiter schreibt die Chronik auf Seite 115, daß 1937 der Nachtwächterposten eingezogen wird.

Im Jahre 1953 wurde in Haus Nr. 16 die Wohnung von der verstorbenen Frau Frida Schieritz (1890-1952) als Dienstwohnung inclusive Polizeistation für den ABV bereitgestellt.

Laut Ortschronik (S.148) versah in diesem Jahr ein Herr Strohbach als erster ABV sein Amt.

Erhart Olschinka war der darauffolgende ABV. Um 1960 war "Maschinky" Dorfpolizist. Danach war er Hauptmann der Kriminalpolizei in Bautzen.

Nach ihm kam Ernst Josef Schrammel (1920-nach 1960), der von Häsner abgelöst wurde.

In der Chr.IIS.45 wird Wolfgang Raffelt als ABV aufgeführt.

Später kam Krüger (*?-vor2020). Er war ABV von 1963-1979. Nach ihm mußte die Wohnung generalsaniert werden, bevor sie wieder bewohnbar war und Siegfried Eschler einziehen konnte.

vorletzter ABV war Hein.?

letzter ABV war Henke, der aber in Rattwitz wohnte und danach nach Berlin verzogen ist.

Alle ABV's hatten eine Dienstpistole, die in einer festmontierten Kassette, meist im Schlafzimmer untergebracht, aufzubewahren war. Als Dienstfahrzeug stand ihnen eine Schwalbe zur Verfügung.

Seidler, Hermann Werner wird als Polizist aus Oberuhna aufgeführt.

Ortsrichter

Wosky, Nikolaus  (err.1720-1779) (Wohnhaus unbekannt)

Michael Lehmann (1779-1845) (Haus Nr.5)

Johann Heine (1788-1861) (Haus Nr.7?)

Georg Lebsa (1865?-?) (Haus Nr.6)

Gustav Ferdinand Philipp(1830-1908) (Haus Nr.18)

Georg Jakob Lebsa (1865-†?) (Haus Nr.6)      

Gemeindevorsteher/Bürgermeister

Verwaltung

Die alte Landgemeindeverordnung bestand bis zum Jahre 1873. Diese wahrte noch den Rittergutsbesitzern die Gerichtsbarkeit und Verwaltung des Dorfes. Salzenforst unterstand dem Domstift zu Bautzen und somit dessen Gerichtsbarkeit. Durch die revidierte Landgemeindeverordnung erhielten nun die Gemeinden das Recht, sich unter Oberaufsicht der königlichen Amtshauptmannschaft selbst zu regieren. Die Gemeindeglieder wählen unter sich die Ortsbehörde. Wählen darf nur, wer die bürgerlichen Ehrenrechte besitzt, das 20. LJ vollendet hat und in der Gemeinde wohnt. Wählbar ist jeder Wahlberechtigte. Die Gemeindeverordneten sind auf 3 Jahre gewählt. Diese wählen aus ihrer Mitte den Bürgermeister auf 6 Jahre. An dessen Hause hängt das schlichte Schild "Ortsbehörde". Er leitet alle Angelegenheiten der politischen gemeinde, verwaltet ihr Stammvermögen, ihre Grundstücke und Fluren, die Urkunden und Gesetzesblätter, zieht Steuern ein, nimmt die An-u. Abmeldung zu-u. abziehender Personen entgegen, führt die Polizeigewalt und sorgt für Sicherheit und gute Sitte (aus: F. Wilhelm: " Unsere Heimat-die Lausitz" 1925).

Das Wahlrecht für Frauen wurde erst am 30. November 1918 in Deutschland eingeführt.

Gemeindeamt

Das alte Domizil des Gemeindeamtes im Haus Nr. 17b mußte Ende Juli 1991 aufgegeben werden. So erteilteFrau Falten als Bürgermeisterin 1990 der Fa. Industriebau GmbH in Bischofswerda den Auftrag, ein Mehrzweckgebäude mit Krüppelwalmdach auf dem Dorfanger in Salzenforst zu errichten. Neben dem Räumen für das neue Gemeindeamt sollte es die Poststelle, ein Veranstaltungsraum mit Küche für die Einwohner, Zimmer für die Übernachtung von Gästen der Gemeinde, 2 Garagen und ein Geräteraum für die Feuerwehr beherbergen. Die Einweihung fand am 03.10.1991 statt.

Personen

August Nowak (welcher ist unklar, es gab 2x Johann August und 1x Karl August Noack in Haus Nr.35)

Ortsvorsteher:

Zieschang, Johann Karl August (1876-1939) vom 21.10.1911-14.02.1924

Rölke, Johann Traugott (1889-1967) vom 15.02.1924-1936

Bürgermeister:

August Radon von 1936- Mai 1945 (Chr. S.93)

Karl Domschke (1914 in Cölln-1989) vom 28.05.1945-31.08.1952; gelernter Maurer, von 1939 bis 1945 als Soldat im Krieg, als Kriegsinvalide heimgekehrt, von 1952-1959 beim Rat des Kreises Bautzen angestellt. Er wurde auf Vorschlag des Landrates Dr. Ziesche von der sowjetischen Kommandantur als Bürgermeister eingesetzt.

Frau Elisabeth Paulusch (1919-†?), aus Luppa vom 01.09.1952 bis 31.08.1959

Karl Domschke (1914-1989) ist ab 01.09.1959 wieder Hauptamtlicher Bürgermeister.

Die Gemeinderatswahlen vom 17.09.1961 brachten folgendes Ergebnis: Bürgermeister K. Domschke; Stellvertreter: E. Mitzscherling; Sekretär: Helmut Schneider sowie Gerhard Kieschnick und Alfred Pöschel (Chr.IIS.46)

Während einer Erkrankung 1962/63 übernahm seine Stellvertreterin, Frau Edith Mitzscherling, die Stelle als Bürgermeister. Sie war bereits seit dem 01.12.1950 auf dem Gemeindamt tätig, davon 20 Jahre als stellvertretende Bürgermeisterin.

Nach Karl Domschke übernahm am 01.02.1982 sein Sohn Karlheinz Domschke (*1941) die Aufgaben des Bürgermeisters bis 1989/90?

Die letzte Bürgermeisterin der Gemeinde Salzenforst-Bolbritz war Frau Barbara Falten (aus Döberkitz).

Die Gemeinde Salzenforst/Bolbritz existierte vom 01.07.1969 bis zum 31.12.1993 und hörte danach auf, eigenständig zu existieren.

Bürgermeister von Bolbritz war Johann Noack aus Salzenforst (Haus Nr.36). Seine Sekretärin war von 1952 bis 1964 Frau Lisa Kieschnik, geb. Warmuth.

Ortschaftsräte

Am 01.01.1994 nach Kleinwelka eingegliedert und dieser bis zum 31.12.1998 angehörend. Der Bürgermeister von Kleinwelka war zu diesem Zeitpunkt Volker Lehmann. Lt. Vertrag vom 18.10.1998 wurde die Gemeinde Kleinwelka am 01.01.1999 der Stadt Bautzen eingegliedert. Bürgermeister von Bautzen war Christian Schramm. (s. auch unter Ortschronologie) Seit der Eingemeindung nach Kleinwelka werden die Interessen der Einwohner vom neu gegründeten Ortschaftsrat wahrgenommen.

Von Januar 1999 bis August 1999 gehörten dem Ortschaftsrat Salzenforst/Bolbritz an: Vorsitzender: Zschieppang, Klaus (ehem. Gem.-Vert); Stellvertreter: Goldschmidt, Reiner; Mitglieder: Briesning, Sylvia; Kieschnik, Manfred (ehem. Gem.-Vert); Kautzky, Franz (ehem. Gem.-Vert); Kliche, Gunter; Löhnert, Dieter (ehem. Gem.-Vert); Miersch, Christian (ehem. Gem.-Vert); Peukert, Hans (bis 03/1999); Richter, Götz;

Im Juni 1999 fanden Kommunalwahlen statt. Danach bestand der Ortschaftsrat aus 6 Mitgliedern.

1999-2004: Vorsitzende: Briesning, Sylvia; Stellvertreter: Goldschmidt, Reiner; Mitglieder: Kliche, Gunter; Miersch, Christian; Steinborn, Olaf (bis 01/2000); Richter, Götz (ab 01/2000); Zschieppang, Klaus;

2004-2009: Vorsitzende: Briesning, Sylvia; Stellvertreter: Zschieppang, Klaus; Mitglieder: Goldschmidt, Reiner; Löhnert, Dieter; Miersch, Christian; Ziesch, Joachim

2009-2014: Vorsitzende: Briesning, Sylvia; Stellvertreter: Zschieppang, Klaus; Mitglieder: Biele, Tino; Goldschmidt, Reiner; Miersch, Christian; Richter, Götz

Ab 2014 besteht der Ortschaftsrat nur noch aus 5 Mitgliedern.

2014-2019: Vorsitzender Manfred Kieschnik (CDU); Stellvertreter: Tino Biele (CDU); Anna Ziesch (CDU); Michael Franke (SPD); Steffen Kunze (Grüne)

2019-2024: Vorsitzender: Manfred Kieschnik (CDU); Stellvertreter: Tino Biele (CDU); Frank Schneider (CDU); Dr. Martin Schneider (SPD); Harald Mörbe (AfD)

ab 2024: Vorsitzender: Daniel Mirtschink (CDU), Stellvertreter Joachim Ziesch (CDU) sowie die Räte Stefan Kieschnick (SPD), Harald Mörbe (AfD) und Frank Schneider (CDU).

Stadträte

Von 1999 bis 2014 war Manfred Kieschnik aus Bolbritz Stadtrat. Von 2014-2019 war Joachim Ziesch aus Bolbritz Stadtrat und ab 2024 ist Daniel Mirtschink aus Salzenforst Stadtrat.

Feuerwehr

Feuerwehr Abgabe - Bescheid von 1992 (Quelle: W. Schneider)

Die Feuerwehr war eine Pflichtfeuerwehr und besteht seit ca. Mitte des 19. Jhs. Gerhard Brocke (Haus Nr.16c?) wurde 1937 zum Spritzenmeistzer bestellt (Chr. S.115). Eine Motorspritze mit einer Leistung von 800 Liter/min wurde 1942 angeschafft (Chr.S.94).

Das alte Spritzenhaus neben dem Dorfteich wurde abgerissen und für die freiwillige Feuerwehr ein Gerätehaus im neu errichteten Gemeindehaus auf dem ehemaligen Dorfanger untergebracht. Die Einweihung war am 03.10.1991.

Die Gemeinde Salzenforst erhob zu Beginn der 90-iger Jahre eine Feuerwehrpflichtabgabe für alle männlichen Einwohner vom 18. bis zum vollendeten 55. Lebensjahr.

2004 wurde wegen der Anschaffung eines neuen Löschfahrzeuges ein Umbau des Feuerwehrgerätehauses notwendig. Der 30 Jahre alte Barkas B 1000 hatte ausgedient. damit verbunden war der Bau einer neuen Zufahrt und die Absenkung des hallenbodens um 70 cm. Außerdem bekommt die Halle neue Fenster und ein neues Tor. Elektrik, Sanitäranlagen, Beleuchtung und Heiztechnik wurden überholt. ("SZ" vom 01.09.2004)

Altes Spritzenhaus 1956 (im Vordergrund Schatte, Gisela und Schilg, Ingrid) (Quelle: W. Schneider)
Feuerwehrgerätehaus zwischen 1991 und 2004 (Quelle: "SZ" vom 01.09.2004)