Persönlichkeiten: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Heimatverein Salzenforst
Volker.Worm (Diskussion | Beiträge)
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Handrij Zejler (Andreas Seiler) wurde am 01.02.1804 in Salzenforst in Haus Nr.14 geboren. Sein Vater Jan (Johann) Zejler, (1767-1844) war Häusler und Brunnenbauer in Salzenforst. Seine Mutter Maria geb. Berk (Birke) (1773-1847) stammt aus Socula Hora.  
Handrij Zejler (Andreas Seiler) wurde am 01.02.1804 in Salzenforst in Haus Nr.14 geboren. Sein Vater Jan (Johann) Zejler, (1767-1844) war Häusler und Brunnenbauer in Salzenforst. Seine Mutter Maria geb. Berk (Birke) (1773-1847) stammt aus Socula Hora.  


Das Geburtshaus war ein behäbiges Bauernhaus im Lausitzer Umgebindestil (Th. Schütze: Denkmale in unserem Kreis BZ KS 3/1977). Das Wohnhaus wurde lt. Otar Wicaz bei dem Dorfbrand 1812 das Haus zerstört und danach neu errichtet.  
Das Geburtshaus war ein behäbiges Bauernhaus im Lausitzer Umgebindestil (Th. Schütze: Denkmale in unserem Kreis BZ KS 3/1977). Das Wohnhaus wurde lt. Otar Wicaz bei dem Dorfbrand 1812 das Haus zerstört und danach neu errichtet. Es sind heute keine Gebäude aus Zejlers Zeit vorhanden. Nach 1845 wurden wiederholt Um-u. Ausbauten vorgenommen (Trudla Malinkowa: Sorbische Denkmale).  


Handrij heiratete 1853 Johanna geb. Schneider (1815-1866). Sie hatten 2 Töchter, Magdalena Elisabeth (1855-1915) und Maria Olga (1857-1928), beide in Lohsa geboren. Sein Bruder Johann Michael Zejler (*1806) wanderte nach Australien aus. Seine Schwester Maria (*1812) heiratete 1835 Jan Zisch aus Pietzschwitz, der die Wirtschaft weiterführte. Handrij wurde evangelischer Pfarrer in Lohsa. Er starb am 15.10.1872 in Lohsa.       
Handrij heiratete 1853 Johanna geb. Schneider (1815-1866). Sie hatten 2 Töchter, Magdalena Elisabeth (1855-1915) und Maria Olga (1857-1928), beide in Lohsa geboren. Sein Bruder Johann Michael Zejler (*1806) wanderte nach Australien aus. Seine Schwester Maria (*1812) heiratete 1835 Jan Zisch aus Pietzschwitz, der die Wirtschaft weiterführte. Handrij wurde evangelischer Pfarrer in Lohsa. Er starb am 15.10.1872 in Lohsa.       

Version vom 20. November 2025, 08:11 Uhr

Jakub Delenka (1695–1763)

Jacob Delenka wurde am 10.07.1695  als 2. Sohn von Jacob Delenk und Magdalena geb. Bulank (⚭25.07.1687) in Salzenforst getauft. Sein älterer Bruder Mattheus (*1691) sowie seine jüngeren Schwestern Maria (*1698) und Gertrud (*1700) verstarben kurz nach ihrer Geburt. Die ältere Schwester Margaretha (*1691) heiratete 1719 Mattheus Lucas aus Lubachau. Im Jahre 1724 heiratete er Anna Elisabeth, geb. Hepper (1687-1760). Er hatte 2 Töchter, Maria Barbara (*1727) und Maria Magdalena (*1729). Sein Vater verstarb, als er 4 Jahre war. Seine Mutter heiratete am 20.07.1700 den Einwohner Matthei Kokula aus Salzenforst. Jacob Delenka starb am 26.02.1763 in Bautzen und wurde auf dem Nikolaifriedhof beerdigt.

D. gehört zu dem zahlenmäßig wohl nicht sehr umfangreichen Kreis der in der Lausitz ansässigen Bildhauer im 18. Jahrhundert. Sein Geburtsort Salzenforst bei Bautzen, Name und Herkunft der Eltern sowie weitere Lebensumstände belegen D.s sorbische Abstammung. Durch die rechtliche Stellung des Geburtsorts war D. zeitlebens Untertan des Domstifts St. Petri in Bautzen. Bisher gibt es keine Hinweise auf D.s Lehrjahre. Seine Auftraggeber waren das Domstift in Bautzen sowie die Zisterzienserinnenabtei St. Marienstern in Panschwitz. D. trat sowohl als Schöpfer figürlicher Plastik als auch plastisch-dekorativen architekturbezogenen Beiwerks in Erscheinung. Früheste Arbeiten sind am Neubau der katholischen Pfarrkirche ad assumptionem Beatae Mariae Virginis in Schirgiswalde nachweisbar, die zum Bistum Leitmeritz gehörte. Grundherr aber war das Domstift St. Petri in Bautzen. Belegt ist D.s Urheberschaft für das Sandsteinwappen des Bautzener Domdekans Johann Josef Ignaz Freyschlag von Schmidenthal für das Jahr 1741, welches sich heute an der Außenwand der südlich gelegenen Taufkapelle der Kirche befindet. Rechnungen auf D.s Namen existieren auch für die Stuckkapitelle des Kirchenbaus für das Jahr 1741 und für nicht näher benannte Arbeiten an einem Altar der Kirche, die sich vermutlich auf die vier Holzplastiken des Hauptaltars beziehen. Von gleicher Hand dürften die beiden für die Kirche geschaffenen Apostelfiguren des hl. Petrus und des hl. Jakobus sein. Weitere Rechnungen besagen, dass D. 1746 im Auftrag des Dekans für die Fertigung eines Altars in Bautzen für die „hiesige domstift Kirche“ ein Honorar erhalten hat. Vermutlich handelte es sich dabei um die Errichtung eines neuen Altars, der unter Verwendung von Bestandteilen des alten, sog. St.-Benno-Altars 1746 durch den Dekan Jakob Johann Joseph Wosky von Bärenstamm in der St.-Petri-Kirche errichtet worden ist. Der Altar wurde 1885 aus dem Dom entfernt; über den Charakter dieser Arbeit ist nichts überliefert. Eine Rechnung vom 5.7.1754 im Archiv des Klosters St. Marienstern bei Kamenz weist D. als Bildhauer figürlicher Plastik nach. Sie bezieht sich auf vier Sandsteinplastiken an der Westfassade der Klosterkirche, die unter der Äbtissin Josepha Elger entstanden. Der Bau hatte bereits 1721 unter der Äbtissin Cordula Sommer seinen barocken Westgiebel erhalten. Von Nord nach Süd stellen die Figuren den hl. Benedikt, den hl. Joseph, den hl. Johannes den Täufer und den hl. Bernhard von Clairvaux dar. Zugeschrieben wird D. auch die Mitarbeit an der plastischen Gestaltung der Fassade und am Portal des Bautzener Domstifts. D.s bildhauerische Arbeiten sind solide im Handwerk, mit verhaltenem Pathos und wenig wandlungsfähig im Ausdruck. (Quelle: https://saebi.isgv.de)

       

Handrij Zejler (1804–1872)

Einweihung des Denkmals für Handrij Zejler am 26.04.1980
Geburtshaus v. H. Zejler (aus Th. Schütze: Denkmale in unserem Kreis, BZ KS 3/1977)

sorbischer Lyriker und Begründer der modernen sorbischen Dichtung, evangelischer Pfarrer

Handrij Zejler (Andreas Seiler) wurde am 01.02.1804 in Salzenforst in Haus Nr.14 geboren. Sein Vater Jan (Johann) Zejler, (1767-1844) war Häusler und Brunnenbauer in Salzenforst. Seine Mutter Maria geb. Berk (Birke) (1773-1847) stammt aus Socula Hora.

Das Geburtshaus war ein behäbiges Bauernhaus im Lausitzer Umgebindestil (Th. Schütze: Denkmale in unserem Kreis BZ KS 3/1977). Das Wohnhaus wurde lt. Otar Wicaz bei dem Dorfbrand 1812 das Haus zerstört und danach neu errichtet. Es sind heute keine Gebäude aus Zejlers Zeit vorhanden. Nach 1845 wurden wiederholt Um-u. Ausbauten vorgenommen (Trudla Malinkowa: Sorbische Denkmale).

Handrij heiratete 1853 Johanna geb. Schneider (1815-1866). Sie hatten 2 Töchter, Magdalena Elisabeth (1855-1915) und Maria Olga (1857-1928), beide in Lohsa geboren. Sein Bruder Johann Michael Zejler (*1806) wanderte nach Australien aus. Seine Schwester Maria (*1812) heiratete 1835 Jan Zisch aus Pietzschwitz, der die Wirtschaft weiterführte. Handrij wurde evangelischer Pfarrer in Lohsa. Er starb am 15.10.1872 in Lohsa.  

Gedenktafel am Haus Nr.14

Der Sohn eines sorbischen Kleinbauern besuchte das Bautzner Gymnasium und studierte ab 1825 in Leipzig Theologie. Zeijler wurde Sprecher der sorbischen Studentenvereinigung »Sorabija« und begann moderne sorbische Volkslieder zu dichten. Seit 1835 als Pfarrer in Lohsa avancierte er zum beliebtesten Dichter der Oberlausitzer Sorben. Er gab verschiedene sorbische Zeitungen sowie eine sorbische Grammatik heraus. Er war Mitbegründer der sorbischen wissenschaftlichen Gesellschaft »Maćica Serbska«. Dadurch gilt er vielen Sorben als Begründer einer nationalen Wiedergeburt . Ende 1830 bis 1835 war Z. Hilfsprediger bzw. Diakonus in Klix (sorb. Klukš) bei Bautzen. Von Frühjahr 1835 bis zu seinem Tod 1872 wirkte er als Pfarrer in Lohsa(www.geschichte.sachsen.de/handrij-zejler) .    

Im August 1931 errichtete die Domowina auf dem Marktplatz in Lohsa ein Denkmal.

Im Jahre 1960 setzte die Pionier-Freundschaft "Handrij Zejler" in Königswartha ein schlichtes, aber würdiges Denkmal. Ein 15 Dezitonnen schwerer Findling aus der Heide, die der Dichter so liebte, wurde vor der Schule in Königswartha aufgestellt.

Am 19.09.1954, zum 150. Geburtstag, wurde im Auftrag des Rates des Kreises Bautzen die Gedenktafel am Geburtshaus Nr.14 angebracht. Die deutsche Übersetzung auf der roten Tafel lautet: "DER GROSSE SORBISCHE DICHTER/WURDE IN DIESEM HAUSE GEBOREN". Die Gedenktafel wurde anläßlich des 200. Geburtstages des Dichters 2004 erneuert.

Das Denkmal auf dem Dorfanger in Salzenforst wurde am 26.04.1980 eingeweiht. Gestaltet wurde es von den Künstlern Eva-Ursula (1928-2020) und Steffen Lange (1931-2006) (Bautzener Kulturschau 6/1988). 1988 erhielt Dipl.-Grafikerin Eva-Ursula Lange den Vaterländischen Verdienstorden in Bronze und den Kunstpreis der Domowina.

Fabel: "Hund und Katze" von H. Zejler; (übersetzt von K. Lorenz, J. Brezan, A. Wawrik)

Hund und Katze, hungrig beide, gingen scharfbekrallt auf Jagd. Fleischlos waren Wald und Heide. Als die Jäger schon verzagt, zeigte sich an einer Hecke doch von Glück gekrönt die Hatz, und sie brachten dort zur Strecke wenigstens noch einen Spatz.

Doch sogleich begann zu streiten sich der Köter mit der Katz, jeder wollte zubereiten anders den erlegten Spatz. Ihn zu rupfen schien geraten, doch es war nicht Zeit dafgür: Sollt* man kochen oder braten - so hart stand die Frage hier.

Wille prallte gegen Willen, bis mit Krall und Zahn man focht. Wollte er das Wildbret grillen, wollte sie es weichgekocht. Und der hader um den Spatzen dauerte, bis jener stank. Hunde sind seitdem und Katzen feind einander lebenslang.

Arme Irre! - hör ich sagen - wegen solcher Kleinigkeiten soll man sich nicht blutig schlagen! Das geht zweifellos zu weit! Doch noch wenger ist's zu fassen und steht unbegreiflich da: Solche Querköpfe in Massen ich auf Menschenschultern sah!






Walter Frenzel (1892 - 1941)

Walter Julius Frenzel wurde am 10.01.1892 in Bautzen, Jägerstraße 1, geboren. Sein Vater war der Bürgerschullehrer Julius Hermann Frenzel, seine Mutter Clara Martha geb. Dinter. Er wählte am 11.03.1941 den Freitod durch Erschießen und wurde in seinem Sommerferienhaus in Salzenforst unweit des Chorberges tot aufgefunden. Beerdigt wurde W. Frenzel auf dem Friedhof in Salzenforst.

Er heiratete am 24.09.1920 Marie Margarethe geb. Rietzschel, wohnhaft in Frankfurt/Oder; Sophienstraße 1. Sie blieben kinderlos, hatten jedoch eine Adoptivtochter. Er war ein leutseliger, volkstümlicher, weit und breit bekannter und beliebter Mensch. In den Schulferien bewirtete Frenzel viele Studenten, die viel von ihm lernen konnten (Chr. S.29).

Von 1912 bis 1914 war Walter Frenzel Lehrer in Bautzen. Nach der militärischen Grundausbildung (Rang: Unteroffizier) kämpfte er während des I. Weltkrieges sowohl an der West- als auch an der Ostfront. Er errang den Dienstgrad Leutnant und wurde in Tirol verwundet. Ab ca. 1919 war er Geschäftsführer der Gesellschaft für Vorgeschichte und Geschichte der Oberlausitz zu Bautzen und Mitherausgeber der "Bautzner Geschichtshefte". Von 1918 bis 1921 studierte er an der Universität in Leipzig Ethnologie, Geologie, Geschichtswissenschaften und Paläontologie und promovierte 1921/1922 zum Doktor der Philosophie. Seine Dissertation hatte den Titel: „Das Landschaftsbild der Oberlausitz vor der Kolonisationszeit. Ein Beitrag zur Urlandschaftsforschung“. Von 1924 bis 1936 war er wieder Lehrer in Bautzen (Volkshochschule) und ab 1936 Dozent in Frankfurt/Oder an der Hochschule für Lehrerbildung. 1939 wurde er Direktor/Leiter im Museum für Vorgeschichte von in Lodz (Polen).

Karte von Dr. W. J. Frenzel an Herrn Prof. Reinicke (Schriftprobe )


Von 1918-1930 war Walter Frenzel einfaches Mitglied in der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) , ab 1933 einfaches Mitglied in der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) (Grunwald, Susanne: Biographische Information - Zu Person und Wirken von Dr. phil. Walter Frenzel). 1930 erfolgte die Umbenennung der DDP in Deutsche Staats-Partei, die sich 1933 auflöste. Über seine Mitgliedschaft während dieser Zeit ist nichts bekannt.



                                                          



Alfons Kindermann (*1939)

Alfons Kindermann - Friedensfahrt 1972 am Rad von Michael Milde (radsportonline.com)

Georg Alfons Kindermann wurde am 05.10.1939 als 5. Kind von Georg Kindermann und Agnes, geb. Kettan in Salzenforst in Haus Nr.1 geboren.

Alfons Kindermann war in der Radsportwelt der bekannteste Mechaniker der DDR. Er betreute u.a. mit einem Team von Radmechanikern die DDR-Friedenfahrtmannschaften. Zuvor war er aktiver Radrennfahrer, zuletzt beim SC Karl-Marx-Stadt. Die Rennräder der DDR-Radsportler wurden im VEB Kombinat Textima in Karl-Marx-Stadt produziert (Quelle: radsportonline.com).