Ehemalige Gemeinde Salzenforst und ihre Ortsteile: Unterschied zwischen den Versionen
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Von 1886 bis 20.11.1892 wurde erster Lehrer und Schulleiter Pastor Christoph August Domaschk. Ab 1891 Hilfslehrer und ab 1894 als Lehrer und späterer Schulleiter war über 40 Jahre lang Johann August Beyer (*02.11.1868) tätig. 1897 erfolgt die Einstellung einer Lehrerhilfskraft und 1899 einer Handarbeitslehrerin. Der Unterricht wurde in deutsch und sorbisch geführt. Ab Ostern 1914 wurde die Schule 4-klassig und das Mädchenturnen eingeführt. Ab 01.05.1914 wird der Hilfslehrer Kurt Stephan aus Dresden eingestellt, welcher am 01.04.1915 zum Heeresdienst einberufen wurde. Ab 15.04.1919 übernimt Schulamtskandidat Willy Soltmann aus Bischofswerda die Hilfslehrerstelle. Am 01.02.1928 erscheint in den Akten der Lehrer A. v. Kielpinski. Am 17.02.1932 erfolgte die Pensionierung des Oberlehrers Beyer. Neuer Schulleiter wird Michalk. Gemeinsam mit dem Lehrer Kielpinski unterrichten sie bis Kriegsende 1945. | Von 1886 bis 20.11.1892 wurde erster Lehrer und Schulleiter Pastor Christoph August Domaschk. Ab 1891 Hilfslehrer und ab 1894 als Lehrer und späterer Schulleiter war über 40 Jahre lang Johann August Beyer (*02.11.1868) tätig. 1897 erfolgt die Einstellung einer Lehrerhilfskraft und 1899 einer Handarbeitslehrerin. Der Unterricht wurde in deutsch und sorbisch geführt. Ab Ostern 1914 wurde die Schule 4-klassig und das Mädchenturnen eingeführt. Ab 01.05.1914 wird der Hilfslehrer Kurt Stephan aus Dresden eingestellt, welcher am 01.04.1915 zum Heeresdienst einberufen wurde. Ab 15.04.1919 übernimt Schulamtskandidat Willy Soltmann aus Bischofswerda die Hilfslehrerstelle. Am 01.02.1928 erscheint in den Akten der Lehrer A. v. Kielpinski. Am 17.02.1932 erfolgte die Pensionierung des Oberlehrers Beyer. Neuer Schulleiter wird Michalk. Gemeinsam mit dem Lehrer Kielpinski unterrichten sie bis Kriegsende 1945. | ||
Nach dem Krieg wechselt das Personal häufiger. Ab 01.05.1953 ist Herr Herbert Eckert Lehrer und Schulleiter. | Nach dem Krieg wechselt das Personal häufiger. Ab 01.05.1953 ist Herr Herbert Eckert Lehrer und Schulleiter. Im 1959 gegründeten Schulkombinat Boolbritz/Storcha arbeiteten neben dem Schulleiter Paul Kindermann (Stellvertretender Schulleiter) die Kollegen Josef Sauer, Georg Nuck, Günter Rohark sowie die Kolleginnen Marianne Müller, Rita Nuck, Lieselotte Knöchel, Anna Sauer und als Handarbeitslehrerin Dorothea Kappler. | ||
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Version vom 22. August 2025, 09:33 Uhr
Schmochtitz
Allgemeines
Die Gutssiedlung befindet sich in den Niederungen des Milkwitzer Wassers zwischen der Wiwalze im Südwesten und dem Roten Berg im Nordosten. Die Gründung dieses Siedlungskomplexes wird um 1200 (Brakteatenfund mit Münzen um 1160-1240) angenommen. Die erste urkundliche Erwähnung fanden Eichler/Walther von 1391.
Eingepfarrt ist Schmochtitz nach Göda, der katholische Teil wird von Storcha betreut.
Einwohner
1777 - Die Siedlung der Gutshintersassen umfaßte 8 Gärtner und 9 Häusler und befand sich nördlich der Zufahrt Richtung Bautzen. Nach Bränden vor 1800 wurde sie weiter südlich angelegt.
1880 - 140 Einwohner
1925 - 126 Einwohner
1960 - 109 Einwohner
1987 - 115 Einwohner
2002 - 75 Einwohner
Gewerbe
vor 1910: 1 Schmied, 1 Bäcker, 1 Schuhmacher, 1 Schenkwirt (Gasthof "Zu den 3 Rosen"); 1905 Anbau eines Ballsaales durch Inhaber Blankenstein. (Ortschronist Hilbrig)
1936 wurden Nieder-und Oberuhna mit Löschau nach Schmochtitz eingemeindet. Schmochtitz wiederum wurde im Jahre 1946 nach Salzenforst eingemeindet und war vorher selbstständig.
Das Rittergut
Besitzer
Der Grundherrennachweis vor 1880 umfaßt die Geschlechter: von Metzradt (bis 1621), v. Haugwitz (bis 1663), v. Penzig (bis 1729), zwischendurch v. Warnsdorf (1721-1725), v. Kleist (bis 1753), v. Manteuffel (bis 1763).
Auf Peter August Schönberg (1732-1791) als nächsten Besitzer gehen das alte Schloß (nach Entwürfen D. Pöppelmanns) und die Erstgestaltung des Parkes zurück. Von 1763 bis 1821 besaßen Peter August v. Schönberg und nach seinen Tod 1791 seine Tochter Charlotte v. Kielmannsegge das Rittergut.
Besitzer ab 1821 war Sigismund Graf v. Riesch (bis 1856), Dr. Otto Weber (bis 1883), Dr. Hans Otto (bis 1888), Georg v. Beschwitz (bis 1892), Otto Thost und Sohn (bis 1921). (Quelle: Dr. Georg Krahl: "Schmochtitz Teil 6" aus Gödaer Heimatblatt 2002)
Peter August von Schönberg
Auguste Charlotte von Kielmannsegge
Dem kurfürstlichen Hausmarschall und Freimaurer P.A. v. Schönberg schenkte seine Frau, eine geb. Gräfin von Hoym, am 08. Mai 1777 eine Tochter, Auguste Charlotte. Mit 12 Jahren starb ihre Mutter. A. Charlotte heiratete 1796 den Grafen Lynar aus Lübbenau. Ein Sohn, Hermann Rochus, wurde geboren. 1797 verließ Charlotte ihren Mann und reiste mit dem Dresdner Maler Grassi nach Italien. Dort hörte sie von Napoleon und die Leidenschaft für den Maler erlosch. Sie reiste nach Paris, wo sie Napoleon näher kennenlernte. Ihr Mann verstarb mit 27 Jahren. Sie erbte und erhielt 1800 die Besitzungen ihres Vaters, der 1791 starb.
1802 heiratete sie in Hannover den Grafen v. Kielmannsegge. Natalie und Alfred wurden geboren. Der Graf spürte alsbald die Schwärmerei seiner Frau für Napoleon, den er ablehnte. Er bezichtigte sie, eine Agentin der Geheimpolizei Napoleons zu sein. Napoleon besuchte die Gräfin im Mai 1813 in Schmochtitz (s. u. Napoleon in Schmochtitz) (Quelle: E. Klausnitzer in Bautzener Kulturschau 3/1980)
Sonnentempel

Nördlich von Schmochtitz, nahe Großbrösern, befand sich ein reizvolles, kleines Bauwerk. Auf einem 3-stufigen kreisrunden Unterbau erhoben sich acht 3m hohe granitene Säulen, die ein einfaches Holzgebälk trugen. Über den Kapitälen waren sie durch einen verzierten Architrav (Holzring) verbunden; darüber wölbte sich ein hübsches Zeltdach. Innerhalb an den Säulen befanden sich steinerne Sitze und in der Mitte stand ein wuchtiger steinerner Tisch. An der Innenseite des Holzringes waren folgende Worte zu lesen: "Fürchte Gott. Ehret den König. Beherrsche Dich. Halte Maß. Schweige und Handle. Erkenne Dich selbst. Thue Recht. Scheue Niemand."
Der vermögende und kunstsinnige kurfürstliche Hausmarschall Peter August von Schönberg, der das Schmochtitzer Gut von 1763-1791 besaß, ließ diesen Tempel errichten. Vom Park aus führte damals eine Allee zum Sonnentempel. Der Tempel bezeugt die Gesinnung P. A. v. Schönbergs als Freimaurer.
Im Verlauf der Zeit geriet der Tempel in Verfall. Im Jahre 1954 war die Rettung dieses kleinen Kunstwerkes geplant. Die Finanzierung der Restaurierung war durch das bischhöfliche Ordinariat und die Denkmalpflege des Kreises gesichert. Den Auftrag dazu erhielt der Architekt Hentschke. Doch es kam anders. Ein Orkan hatte in den Morgenstunden des 17. Januar 1955 den bereits beschädigten Sonnentempel vollständig zum Einsturz gebracht. Ein Bild der Verwüstung; teilweise zerborstene Säulen lagen wild durcheinander, selbst Podeste und Steinsitze waren umgeworfen. Ein Wiederaufbau hätte einen unverhältnismäßigen Betrvon den zuständigen Stellen gagegenag erfordert und wegen der ohnehin knappen Mittel wurde von den zuständigen Stellen wurde dagegen entschieden (Th. Schütze: "Abschied vcom Sonnentempel", Bautzener Kulturvorschau 06/1955).
Das Rittergut in kirchlicher Trägerschaft
Priesterseminar
Mit der Wiedererrichtung des Bistums Meißen im Jahre 1921 wurde die Einrichtung eines Seminars zur Priesterausbildung notwendig, da das Wendische Seminar, welches von den Temritzer Siman gegründet wurde, nach dem I.WK schloß. Im Jahre 1925 kam es aus diesem Zweck zum Kauf, dessen herrnhaus umgebaut und am 10.Mai 1927 als Priesterseminar des Bistums Meißen eröffnet wurde. 95 Studenten durchliefen nach ihrem Theologiestudium und vor ihrem Einsatz als Priester das Seminar.
Kirchengut
Das Herrenhaus und damit das Seminar wurde in den letzen Apriltagen durch Brand völlig vernichtet. Das Rittergut mit seinen 130 ha blieb aber trotz Bodenreform im Besitz des Bistums. 1986 wurde mit dem Neuaufbau begonnen. Ziel war ein Erholungsheim für Familien mit Behinderten. Am 01.09.1992 erfolgte jedoch die Eröffnung des "Bischof-Benno-Hauses" als offenes und öffentliches Bildungshaus in Trägerschaft des jetzigen Bistums Dresden-Meißen. nach und nach wurden weitere Gebäude (Torhaus, Familienhaus, Scheune) saniert. Den Gästen stehen Seminarräume, ein Festsaal, ein großer gemeinschaftsraum in der Scheune, eine Kirche, eine Hauskapelle, eine Bibliothek sowie eine Kegelbahn zur Verfügung. (Quelle: Dr. P. Straube: "das Rittergut Schmochtitz in kirchlicher Trägerschaft seit 1925")
Bildungsgut Sankt Benno
Am 07.09.2020 erhält das Bischof-Benno-Haus den neuen Namen "Bildungsgut Sankt Benno" und damit ein neues Programm. Neu sind Seminare zur "Lebensgestaltung" und zur "Bildung".
Kruzifix
Das einzige Kruzifix in Schmochtitz befindet sich an der Kreuzung schräg gegenüber dem Eingang zum Bischof Benno Haus. Ein eisernes Kreuz mit dem Korpus Christi auf einem Granitsockel ohne Inschrift. Der Eigentümer ist unbekannt.
Milleniumsdenkmal
Das im November 2000 geweihte Denkmal Cyrill und Methodius steht nahe des Roten Berges an der Straße Richtung Loga und wurde nach einer Schändung im Februar des Jahres 2023 am 26. November durch Pfarrer G. Nawka aus Wittichenau vor 60 Gläubigen neu geweiht. Unbekannte stahlen damals den großen Bischofsstab und schlugen die Hand der Statue des Hl. Methodius ab.
Niederuhna
1936 nach Schmochtitz eingemeindet, vorher selbstständig.
Oberuhna und Löschau
von jeher eine Gemeinde, 1936 nach Schmochtitz eingemeindet.
Der Brand von Oberuhna im Jahr 1842
Am 20. August 1842, kurz nach 12 Uhr mittags, traf bei einem schweren Gewitter ein Blitz das alte unbewohnte Herrenhaus auf dem Rittergutshofe zu Oberuhna und entzündete das sofort. Bei der vorherrschenden trockenen Jahreszeit, heftigem Winde und dem großenteils eingebrachten Getreide verbreitete sich das Feuer mit ungemeiner Schnelligkeit auf die anderen Rittergutsgebäude und haben die Dörfer Ober-u. Niederuhna fast durchgängig in Asche gelegt. Sämtliche Abgebrannte haben ihre Haus-u. Wirtschaftsgeräte sowie die eingelagerten Getreidevorräte verloren. Darüber hinaus verbrannte folgendes Vieh:
- Rittergut - 6 Kühe, 2 Schweine
- Großbauer Jacob Schmole - 4 Schweine, 4 Kälber, 32 Lämmer und 2 Stähre
- 2 verschiedenen Gärtnern jedem ein Schwein, einem Dritten ein Kalb
(Budissiner Nachrichten August/1842)
Unnatürliche Tode
Am 16. Juli 1844 ist der auf dem Rittergutshofe zu Oberuhna dienende 23-jährige Kleinkutscher Andreas Donath in der nach dem Rittergutshofe führenden Allee unvorsichtigerweise von einem beladenen Leiterwagen gesprungen, unter denselben gefallen und totgefahren worden (Budissiner Nachrichten Nr.60/1844).
Münzfund
1973 entdeckte der Kranfahrer Harry Günther auf seinem Grundstück Nr.16 in Oberuhna beim Entwässern einer alten Kellermauer ein dunkelbraunes Töpfchen in der Größe einer Kaffeetasse mit Henkelansatz. Es enthielt 56 groschen aus Billon, das ist eine Kupfer-Siolberlegierung. Die Münzen waren alle mit Grünspan überzogen, weil der Kupferanteil überwog. Sie zeigten auf der Vorderseite die Inschrift "24 einen Taler" und auf der Rückseite das Kursächsische oder Hannoversche Wappen. Die Jahreszahlen laufen von 1694 bis 1802. Leinenrste von der Umhüllung der Münzen enthielt das Töpfchen ebenfalls. (Bautzener Kulturschau 5/1974. F. Lehmann: "Ausgrabungen und Funde Teil 1")
Persönlichkeiten
Wolfgang Wenk - Ortsdenkmalpfleger
Am 04. Mai 1988 verstarb Wolfgang Wenk aus Oberuhna, der Ortsdenkmalpfleger der Gemeinde Salzenforst, erst 47 Jahre alt. Er spürte eine ganze Reihe historischer Wegweiser auf, so den bereits verschollenen Gedenkstein für die in den Befreiungskriegen gefallenen französischen Soldaten in Schmochtitz, den "Kleinen Bierstein" unweit des Milleniumdenkmals sowie den "Kreuzstein" an der Straße nach Loga. Auch sorgte er für die sachgerechte Erhaltung und Lagerung der wertvollen alten Grabplatten aus dem Vorraum der Gödaer Kirche.
Temritz
Temritz liegt etwa 4 km nordwestlich von Bautzens Stadtzentrum entfernt auf 215 m ü. NN am Temritzer Wasser, welches hier zu einem Teich angestaut ist. Es ist ein Straßendorf.
Der Ort wurde schon 1225 erstmals als Allodium Tymericz erwähnt.
Der Ort
eingemeindet am 01.07.1950; ab 1936 zu Kleinwelka gehörend, vorher selbstständig
Einwohner
1880: 84 Einwohner, davon 83 Sorben und 1 Deutscher (nach A. Muka)
Persönlichkeiten
Mercin und Jurij Siman gründeten 1724 das wendische Seminar in Prag als Ausbildungsstätte für den katholischen Priesternachwuchs. Auch der sorbische Volksmusikant Nikolaus Kral (1791-?) wurde in Temritz geboren.
Wiwalze
Name
Die Wiwalze (auch St. Michaelisberg genannt) ist 247m hoch, gehörte seit jeher zu dem Dorf Temritz und diente den Bauern früher als gemeinsamer Hutungsplatz für ihre Schafherden (Schafsberg). Auf Grund der Nähe zu Schmochtitz wurde die Anhöhe auch "Schmochtitzer Berg" genannt. So heißt es in einer Beschreibung der Schlacht bei Bautzen, daß Napoleon auf dem "Schmochtitzer Berge" Beobachtungen über die Stellungen des Feindes angestellt hatte. Bereits 1817 wird die Wiwalze "Lerchenberg" genannt und 1818 wird von einem "Spitzberg" geschrieben. Der Ursprung des Namens ist nicht eindeutig belegt. Die Bezeichnung "Viehwalze" ist eine Verkümmerung des sorbischen Wortes Wiewalze. Im Wendischen bedeuten die Silben "wi" und "walc" soviel wie "winden", "wälzen". Auf einer Karte wurde die Anhöhe als "Wihals-Berg" eingezeichnet. Die Ableitung des deutschen Namens "Michael" zum sorbischen "Mihal" und bei nachlässiger Aussprache könnte aus "Michaelisberg" der "Wihalsberg" werden. Obwohl er zu Temritz gehört, hieß er niemals "Temritzer Berg".
Eigentümer
In der Chronik S.171ff. wird die Zugehörigkeit der Wiwalze 1668 urkundlich erwähnt. In jenem Jahr verkauft vom Amtssekretär Hoffmann an Peter Roatschen aus Burk und Hanns Cucule aus Temritz. Diese verkauften das Grundstück am 13.April 1744 weiter an die Bauern Johann Marx in Temritz und Katzer. Der Marx'sche Besitz ist dann in den Besitz der Familie Mörbe gekommen. Die andere Hälfte des Gutes ist auf die Familie Krahl übergegangen. Der letzte Besitzer, August JakobKrahl (1859-1935), starb kinderlos und es erbte seine Nichte Katharina, welche Johann Waurick geheiratet hatte.
Schönbergscher Pavillon

Da man von der Wiwalze einen herrlichen Rundblick auf Bautzen und Umgebung hatte, pachtete 1769 den obersten Teil der damals unbewaldeten Anhöhe der Hausmarschall Peter August von Schönberg auf 20 Jahre zur Errichtung eines Lusthauses. Es handelte sich um ein einstöckiges hölzernes Gebäude auf quadratischem Grundriß, an mindestens 2 Seiten besaß es rundbogige, zweiflüglige Türen. Ein breites, gekehltes Gesims leitete über zu einem hohen, als Pyramide gestalteten Dach. Dessen Spitze krönte ein eiförmiger Knopf und eine Wetterfahne. Das Häuschen war von einem Geländer umgeben. Die Erdmassen des beim Bau ausgehobenen Grabens rings um das Pachtgrundstück wurden in der Mitte angehäuft und darauf das Lusthaus gebaut. Um die Speisen und Getränke jederzeit zur Verfügung zu haben, existierte unter den "Pavillon" ein Keller mit Zugang auf der Westseite. An der Hügelauffahrt standen 2 Figuren, die Tafeln mit den Aufschriften "Willkommen" und "Adieu" trugen. Als Kürfürst Friedrich August III. von Sachsen am 18. Mai 1769 den Hausmarschall von Schönberg besuchte, wurde für das fürstliche Paar ein "wendischer Bauerntanz" aufgeführt.
1789 verlängerte Schönberg den Vertrag auf weitere 20 Jahre. Eigentümer waren damals George Krahl und Johann Christian Moerbe aus Temritz. Das verpachtete Grundstück war 32 Ellen lang und 30 Ellen breit und der Zins betrug 8 Thaler jährlich. 1809 lief der Pachtvertrag aus. Peter August v. Schönberg starb 1791. Seine Tochter und Erbin Gräfin Auguste Charlotte von Kielmannsegge verlängerte den Vertrag nicht und der Pavillon verfiel. Schließlich wurde dieser abgerissen, nachdem er mutwillig von Nachbarn beschädigt wurde.

weitere Geschichte
1833 wurde die Wiwalze mit Laub-u. Nadelbäumen bepflanzt, da die Schafzucht nicht mehr wirtschaftlich war. Um 1910 wurde von dem Fabrikanten und Gutsbesitzer Otto Thost aus Schmochtitz eine Eisenkonstruktion für die Feuerwehr zu Übungszweckenturm errichtet; beschlagen mit Eisenplaten und mit Luken versehen. An der Spitze befand sich ein Eisengeländer. 1945 war auf diesem Turm eine deutsche Fliegerabwehrbeobachtungsstelle eingerichtet. 1947 aber vom damaligen Besitzer Johann Waurich aus Temritz abgerissen. Überreste sind heute noch sichtbar.
(Quellen: Ortschronik S.171-180); Dr. Georg Krahl: "Vom Berg mit den 7 Namen" Oberlausitzer Hausbuch 2014); Kai Wenzel: "Der Schönbergsche Pavillon bei Schmochtitz" Oberlausitzer Hausbuch 2014)
Katholische Sorbische Hochzeit

Beschrieben wird eine Bauernhochzeit zwischen Anna Krahl aus Temritz und Michael Domsch aus Basankwitz am Dienstag, dem 08.05.1888 in Temritz.
Es hatten mindestens 200 Personen daran teilgenommen, davon Gäste aus den angesehensten Bauernfamilien aus Nah und Fern der wendischen Lausitz. Die Braut im Festgewand erschien mit der festlich geschmückten Pferdekutsche und betrat 10 Uhr die Pfarrkirche „Unserer lieben Frauen“ in Bautzen gemeinsam mit der „Slónka“, welche den Ehrendienst bei der Braut zu versehen hat. Ein zweiter Wagen brachte 4 Brautjungfern, Druzki genannt, ebenfalls in Festkleidung. Anwesend waren die beiden Brautführer, wendisch „Swat“, wovon je einer aus der Verwandtschaft der Braut bzw. des Bräutigams stammt, und der Hochzeitsbitter, sorbisch „Brazka“, der Zeremonienmeister und damit eine der wichtigsten Personen. Der Bräutigam sowie alle männlichen Begleiter erschienen im langen Gehrock, schwarzer Hose und Zykinderhut. Während der Trauung saßen Männer und Frauen getrennt. Nach Beendigung der Heiligen Messe, welche als erstes stattfand, hielt der Priester eine Rede, darauf folgte die eigentliche Trauung.
In und vor der Kirche sammelten sich eine Menge Schaulustiger. Anschließend ging es nach Temritz in das Gehöft der Brauteltern. Musikanten spielten den langsamen und choralartigen Brautmarsch. Hof und Eingang waren mit Girlanden und grünen Bändern geschmückt. Dort warteten bereits der Vater, Geschwister und die Gäste. Der „Brazka“ hielt eine Rede, gedachte der nicht mehr anwesenden Brautmutter und forderte dann das Brautpaar auf, das Haus zu betreten und die umfangreich vorbereitete Feier sowie das Mahl mit Freude zu genießen.
Besteck mußte jeder Gast selbst mitbringen. Es gab Suppe, alsdann Rindfleisch mit Gemüse, dann Schweinefleisch mit Gemüse, dann Schweine-u. Kalbsbraten mit Salat und Kompott, zum Schluß Butter und Brot und Kuchen. Und dazu Branntwein, kein Wein. Nach dem Essen wurde getanzt, gespielt und Bier getrunken. Das ging bis in die frühen Morgenstunden. Die Aufgabe der beiden „Swaten“ und der „Slónka“ war es, die Braut vor jungen Burschen zu schützen, welche versuchten, der Braut den Schuh auszuziehen, um ihn gegen einige Taler einzulösen.
Am nächsten Morgen fuhren die Brautleute zuerst in die Kirche, dann wurde zum letzten Mal im väterlichen Haus Mittag gegessen und danach erfolgte die Abreise. Die Ausstattung der Brautwar bereits verladen und mit Girlanden umwunden. Und ein schwermütiges Abschiedslied und eine gefühlsvolle Rede des „Brazkas“ sorgten dafür, daß keiner seine Rührung verbergen konnte. (gekürzt aus Dr. Gisela Bruk: „Sie wird mir ein herrliches Andenken bleiben“, Hausbuch ?)
Kruzifixe

Kruzifix in Temritz auf dem Weg nach Kleinseidau
Diese Betsäule wurde 1899 errichtet, 1995/96 restauriert und von Pfarrer Werner aus Storcha geweiht. Bei der restaurierung wurden auch die fehlenden 2 Keramiksterne am Granitsockel ersetzt.Die goldene Inschrift auf der Vorderseite der Granitsäule lautet: " Was will das Kreuz, das am Wege steht? Es will jeden, der vorüber geht, Das süße Wort der Hoffnung sagen, Das Kreuz hilft, Dich zum Himmel tragen."
Im unteren Teil sind die Initialen J.E.M. und das Jahr 1899 eingraviert. Der Auszügler Johann Ernst Möhn (1820-1899) verstarb am 04.06.1899 in Temritz Haus Nr.5 im Alter von 79J 1M und 11T(Sterbe-Urk. Seidau 70/1899). Er war der Schwiegervater vom Gutsbesitzer und Gemeindevorstand Johann Müller (Haus Nr.6) .

Kruzifix in Temritz vor dem Haus von Rötschke Haus Nr.9
Die Aufnahme ist von 1992. Im Februar 2025 war an der Stelle des Kreuzes nur eine kleine Lücke. Es wird restauriert und erstrahlt danach im neuen Glanz. Besitzer des Betkreuzes war jedoch die Familie Waurick und vorher die Familie Krahl (Haus Nr.2).
Kruzifix Temritz Ortseinfahrt von Bautzen nach Schmochtitz

Auf der Vorderseite sind die vergoldeten Initialen J.T.M, darunter M.M. und darunter das Jahr 1875. eingraviert. Einem Bericht zufolge wurde die Granitsäule in den Kriegstagen des April 1945 von Vollkettenfahrzeugen aus dem Boden gerissen und das gußeiserne Kreuz zerbrach. In den Folgejahren wurde die Bruchstücke verschüttet und von einer Hecke überwuchert.
In der Sterbeurkunde von Seidau Nr.107/1874 ist die Totgeburt eines Sohnes von Gutsbesitzer Johann Traugott Mörbe (JTM) und seiner Frau Maria, geb. Schneider (MM), vermerkt.
Durch die Temritzer Einwohner Klaus, Christian und Thomas Mörbe wurde die Betsäule wieder instandgesetzt und in einem Hohlfundament aus Beton neu aufgestellt. In die Deckplatte ist ein poliertes Grabkreuz (angefertigt von Steinmetz Haase) eingesetzt, an dessen Ostseite ein neuer Korpus befestigt ist. Ein Nachguß des originalen Kreuzes konnte nicht realisiert werden, weil die Bruchstücke zur Formung nicht ausgereicht haben. Im Kopfteil der Ostseite der Säule sind noch Reste einer mit schwarzer Farbe aufgebrachten sorbischsprachigen Beschriftung zu erkennen. Die Schmalseiten zeigen im oberen Bereich je ein plastisch ausgearbeitetes lateinisches Kreuz.

Kruzifix in Temritz an der Straße nach Bautzen
1899 von Johann Müller aus Temritz errichtet. 1976 war das Kreuz aus Sandstein verschollen. Wahrscheinlich von Randalierern in den nahen Teich geworfen, wo man es später wiederfand. Es wurde 1991 erneut restauriert, mit einem Kreuz aus Metall. 1997 wurde dieses ebenfalls entwendet. Da sich die Säule auf dem Flurstück der Agrofarm Göda befindet, erteilte sie den Auftrag zur Neuanfertigung von Kreuz und vergoldetem Korpus an die Schmiede Kaczmar in Jeßnitz. Am Palmsonntag, dem 05. April 2009 wurde mit einem ökumenischen Gottesdienst die wieder vollständige Betsäule geweiht.
Sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite Auf dem Sandsteinsockel befinden sich Inschriften in sorbischer Sprache. Übersetzt steht auf der Vorderseite: "Oh ihr alle, die ihr auf diesem Weg vorbei geht, sehet, ob ein Schmerz meinem Schmerz gleicht." Jeremia 1.12
und auf der Rückseite: "Aufgestellt im Jahre des Herrn 1899 von Johannes Müller und Anna seiner Ehefrau aus Temritz erneuert 1991"
Unterhalb der vergoldeten Jesusfigur steht sowohl in sorbisch als auch in deutsch: "Jesus unser Hirte."
Eigentümer des Betkreuzes waren die Familien: Müller; Lippitsch; Spittank
Bolbritz

Schule
Entstehung
In der Ortschronik (S.133ff.) wird berichtet, daß die Schule in Bolbritz bereits zwischen 1753 und 1756 auf Initiative der Gräfin Dorothea Luise Charlotte von Gersdorf (1706-1794) von ihrem Verwalter Schenk am Gödaer Weg gebaut wurde. Schulhalter war sein Schwager Hobrack. Auf Grund eines Streits wurde die Schule in ein östlich davon neu gebautes Gebäude verlegt (Echtelsches Haus). 1834 kaufte dieses Haus die Parochie Göda für 475 Taler und richtete es den gesetzlichen Bestimmungen zum Schulhause ein. Am 25.06.1886 fand die feierliche Eröffnung der "Neuen Schule" statt. 1912 wurde ein Antrag zwecks Lichtentnahme an das Elektrische Werk in Bautzen gestellt. 1923 Erweiterung durch Schulanbau. 1956 wurde für das Lehrpersonal ein Wohnhaus neben der Schule errichtet. Am 01.09.1959 fand der Zusammenschluß der Schulen Bolbritz und Storcha zu einem Schulkombinat statt.
Lehrer
Alte Schule
Von 1793 bis zu seinem Tod1842 war Gottfried Kmoch Schulhalter und ab 1835 ständiger Lehrer. Von 1843 bis 1871 war August Wilhelm Tietze Lehrer in Bolbritz, da 1872 nach Amerika auswanderte. Johann August Kubitz (*27.06.1845) ab 1868 Vicar, später Hilfslehrer und ab 1872 Lehrer in Bolbritz.
Neue Schule
Von 1886 bis 20.11.1892 wurde erster Lehrer und Schulleiter Pastor Christoph August Domaschk. Ab 1891 Hilfslehrer und ab 1894 als Lehrer und späterer Schulleiter war über 40 Jahre lang Johann August Beyer (*02.11.1868) tätig. 1897 erfolgt die Einstellung einer Lehrerhilfskraft und 1899 einer Handarbeitslehrerin. Der Unterricht wurde in deutsch und sorbisch geführt. Ab Ostern 1914 wurde die Schule 4-klassig und das Mädchenturnen eingeführt. Ab 01.05.1914 wird der Hilfslehrer Kurt Stephan aus Dresden eingestellt, welcher am 01.04.1915 zum Heeresdienst einberufen wurde. Ab 15.04.1919 übernimt Schulamtskandidat Willy Soltmann aus Bischofswerda die Hilfslehrerstelle. Am 01.02.1928 erscheint in den Akten der Lehrer A. v. Kielpinski. Am 17.02.1932 erfolgte die Pensionierung des Oberlehrers Beyer. Neuer Schulleiter wird Michalk. Gemeinsam mit dem Lehrer Kielpinski unterrichten sie bis Kriegsende 1945.
Nach dem Krieg wechselt das Personal häufiger. Ab 01.05.1953 ist Herr Herbert Eckert Lehrer und Schulleiter. Im 1959 gegründeten Schulkombinat Boolbritz/Storcha arbeiteten neben dem Schulleiter Paul Kindermann (Stellvertretender Schulleiter) die Kollegen Josef Sauer, Georg Nuck, Günter Rohark sowie die Kolleginnen Marianne Müller, Rita Nuck, Lieselotte Knöchel, Anna Sauer und als Handarbeitslehrerin Dorothea Kappler.
Schüler
1899 besuchten 129 Kinder (alle evangelisch), davon 101 wendischer Nation, die 3-klassige Schule. 1904 besuchten 131 Schüler, davon 65 Knaben, 56 Mädchen die Schule. 1912 zählt die Schule 107 Kinder, davon 1.Klasse 43, 2.Klasse 35 und 3.Klasse 29 Kinder. Der Schülerstand von 1946 war 150 Kinder.
Der Schulbetrieb fand bis 1971? statt.
Taubenhaus

In dem Artikel "Taubenhäuser sind ländliche Kulturdenkmale" in der Bautzener Kulturvorschau 11/1955 widmet sich Theodor Schütze diesen interessanten Bauten.
"Obwohl Tauben nach wie vor gezüchtet werden, hat die Zahl der Taubenhäuser abgenommen. Das freistehende Taubenhaus war vielleicht im Wege, als man anfing, den Hof mit motorisierten Fahrzeugen zu befahren. Dieses Häuschen mußte an die 3m hoch über der Erde stehen, und indem man allerlei Verzierungen anbrachte, erreichte man, daß es nicht nur das luftigste, sondern auch das lustigste aller Bauwerke wurde. So steht ein Taubenhaus, oder genauer ein "Taubenständer" in Bolbritz, welches auf einer schlanken steinernen Säiule ruht. Das Dach ist wie ein wahrer Spitzhut gestaltet. dessen aufgesetzte Spitze eine drachenmaulförmige Windfahne von 1752 zierte."
Fund aus der Steinzeit
Die Genossenschaftsbäuerin Elfriede Kliche aus Döberkitz war beim Aussortieren von Steinen auf der Kombine, da rollte ihr eine jungsteinzeitliche Axt mit Facettenschliff entgegen. Sie war 11 cm lang und 4 cm breit und trotz 4000 jähriger Lagerung tadellos erhalten. Die Fundstelle lag an der Kamenzer Straße Abzweig Jannowitz-Löschau/Bolbritz. (Bautzener Kulturschau 5/1974. F. Lehmann: "Ausgrabungen und Funde Teil 1")
Kleinwelka
Bis 1932 bestand Kleinwelka aus zwei nebeneinander gelegenen Teilen, dem kleinen Dorf Kleinwelka, das offenbar auf sorbische Gründung zurückgeht, und der Kolonie Kleinwelka, die 1751 als Brüdergemeinde der Herrnhuter gegründet wurde.
Kolonie Kleinwelka
Eine Gruppe sorbischer Pietisten (Gottesfürchtige) wechselte von Teichnitz nach Kleinwelka, da einer von ihnen 1747 das Lehngut kaufte. Oberamtsmann Graf von Gersdorf, der in Teichnitz im Schloß wohnte, gab ihnen Grund und Boden in Kleinwelka. Gründungstag ist der 24. Juli1751. Das erste Haus von der Brüdergemeinde in dieser Kolonie, 1752 erbaut, steht am Kirchplatz (Nr.4). Die Kirche (Betsaal) wurde 1758 gebaut und 1856 erweitert. Den Platz dafür spendete Rittergutsbesitzerin Gräfin von Reuß im Jahre 1757. Das Gotteshaus entbehrt jeglichen Schmuckes. Nicht einmal ein Turmist vorhanden. Die Glocken hängen in einem Dachreiter. Statt von einer Kanzel predigt der Pfarrer hinter einem Rednerpult. Da Männer und Frauen getrennt wohnten, gab es ein Schwestern- und ein Bruderhaus. Eine Knaben-und Mädchenerziehungsanstalt beherbergte die Kinder von Missionaren. Sie wurden in strenger Frömmigkeit erzogen und viele von ihnen sahen ihre Eltern jahrelang nicht. Manche wurden Waisen, wenn ihre Eltern in den Missionen starben. (Kirchenblatt der kath. Gemeinde 10/1984)
Der Friedhof (Gottesacker) liegt südlich der Kirche. es ist ein offener Garten, umgeben von Hecken. Die Gräber, eines gleicht dem anderen, sind mit rechteckigen Sandsteinplatten bedeckt und verraten mit den Geburtsorten der hier Bestatteten die weltweiten Beziehungen der Herrnhuter Brüdergemeinde. Die neue Siedlung vergrößerte sich vor allem durch Zuzug von Handwerkern und Gewerbetreibenden. 1764 entstand ein Brüderhaus, 1770 ein Schwesternhaus, 1778 ein Diasporahaus, also für Menschen, die ihre Heimat unfreiwillig verlassen mußten, um 1800 ein Witwenhaus, um 1820 ein Pilgerhaus, wo Missionarsfamilien aus der ganzen Welt ihre ein-bis zweijährige "Ruhepause" verbrachten (Bautzener Kulturschau 12/1973), um danach wieder auf Mission zu gehen.
So wird auch von einer Familie Merklin berichtet, die nach 10-jähriger Missionärstätigkeit in Labrador 1921 wieder nach Deutschland kam, in ihrer Heimat im Württemberger Ländle keine Aufenthaltsgenehmigung erhielt und in eben jenem Pilgerhaus ein Zuhause fand.
Glockengießerei
Der 1778 in Kleinwelka geborene Bruder Friedrich Gruhl gründete 1812 eine Glockengießerei. Das zweigeschossige "Glockengießerhaus" trägt auf dem Schlußstein der Haustür die jahreszahl 1818. Die allererste Glocke hängt noch im Dachreiter der Kleinwelkaer Kirche. Gruhl schuf auch das herrliche vierteilige Geläut des Bautzener Domes. 1852 starb Friedrich Gruhl. Sein Sohn Ernst führte den Betrieb bis 1864, danach Theodor Werner. 1896 ging die Gießerei in Konkurs. Heute erinnern nur noch das Wohnhaus und die Glockengasse an die Blütezeit des Betriebes.
Wolfgang Rudolph hat in einer Abhandlung "Die Kleinwelkaer Glockengießer" (Letopis C5. 1961/62) die Geschichte des Betriebes dargelegt und ein Verzeichnis der 692 nachweisbaren Glocken beigefügt. (Bautzener Kulturschau 12/1973; Theodor Schütze: "Denkmäler in unserem Kreis")
