Denkmale

Aus Heimatverein Salzenforst

In und um Salzenforst sind eine Reihe von Denkmalen, zu denen wir Informationen aufbereitet haben:

  • Kriegerdenkmal 1. Weltkrieg
  • Gedenktafel 2. Weltkrieg

Opfer des Faschismus „Judendenkmal“

Das „Judendenkmal“ in Salzenforst

Am 12.Februar 1945 wurden in der Sandgrube auf dem Chorberg in Salzenforst 43 jüdische Frauen von der SS erschossen. Sie stammten aus Deutschland, Ungarn, Polen, Tschechoslowakei, aber auch aus Frankreich, Belgien und Holland.

Am Abend des 11. 02.1945 war eine Kolonne von 54 KZ-Häftlingen im ehemaligen Rittergut in Rattwitz angekommen. Am 12. 02. marschierten diese Frauen weiter Richtung Westen und kamen gegen 11 Uhr in Salzenforst an. 43 Schwache und Kranke mußten mit Hacke und Schaufel ihr eigenes Grab ausheben. Kurz vor 11 Uhr fuhr Bauer Spahn an der Sandgrube vorüber. Von den SS-Männern wurde er unmißverständlich zum Weiterfahren genötigt. Kurz danach begann es zu knallen. Auch der verwundete Soldat Karl Domschke kam aus Richtung Bautzen, wo er sich frisches Verbandmaterial holte, vorüber. Auch er wurde aufgefordert weiterzugehen und hörte anschließend Schüsse. Die 11 verbliebenen  und an der Grube wartenden Frauen mußten die erschossenen Frauen mit Sand bedecken. Eskortiert von den 12 SS-Leuten schleppten sich die hungernden und frierenden Frauen mit ihren Holzpantoffeln weiter Richtung Westen.

Gegenüber der Sandgrube in Haus Nr.16c nahmen einige Tage vorher Witwe Martha Moldenhauer und die beiden Frauen Martha Schatte und Käthe Weist eine jüdische Frau auf, die sich aus einer Flüchtlingskolonne befreien konnte, versorgten sie mit Kleidung und Nahrung, so daß sie sich in den nördlich gelegenen Wäldern verstecken konnte.

Frau Möhn und Frau Worm bei der Pflege des Denkamles im Jahre 1988

Im Jahre 1949 wurde die Sandgrube von Einwohnern des Ortes und vom VVN (Verein der Verfolgten des Naziregimes) der Stadt Bautzen zu einer würdigen Gedenkstätte hergerichtet und am 08. September, dem Tag für der Opfer des Faschismus, eingeweiht. Tausende hatten sich eingefunden. Es sprach der sächsische Innenminister Hoffmann und der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde von Berlin, Wittkowsky (Bautzener Kulturschau 09/1958).


Denkmal H. Zejler

s. unter Persönlichkeiten