Kulturelles Leben

Aus Heimatverein Salzenforst

Vereine

Kriegerkameradschaftsverein

wahrscheinlich nach 1870/71 gegründet und bis 1945 bestehend. Der Vorsitzende im Jahre 1924 war Herr Johann Rölke und hatte 41 Mitglieder.

Mitglieder waren: s. Verzeichnis von 1924

Noch bis in die 60-iger Jahre existierte ein Schießstand links an der Straße Richtung Dreistern, neben dem Grundstück Nr.19.

VdgB (Verband der gegenseitigen Bauernhilfe)

- besteht seit 1900

Gesangsverein

- Um 1920 entstanden, gemeinsam mit Schmochtitzer Einwohnern unter Leitung von Herrn Emil Schäfer aus Kleinwelka.

Mandolinenverein

wahrscheinlich 1952 gegründet. Der Verein existierte bis ca. 1960. Leiter war Karl Schmidt bzw. Rudolf Schorch. Mitglieder: Siegfried Lange aus Bloaschütz, Dr. Karlfried Breiter, Edith und Astrid Krimmel, Lisa Kieschnik, geb. Warmuth und Hlega Unglaube (Schifferklavier).

Judoverein

Mitglieder des Judoklubs mit seinem Vorsitzenden Manfred Schorch (Quelle: M. Schorch)

Das VPKA (Volkspolizeikreisamt) suchte nach einer Möglichkeit, ein Trainingszentrum für den Judosport außerhalb der Stadt aufzubauen. Da der Saal der ehemaligen Gaststätte von Moritz Schube nicht genutzt wurde, wurde ein Nutzungsvertrag abgeschlossen. Frau Preusche als zuverlässige Servicekraft war verantwortlich für den Service, wie Reinigung und Heizen.

Leiter der Judokas war der Salzenforster Manfred Schorch, seit Mai 1968 als Volkspolizist im VPKA Bautzen als Waffenmeister tätig und bereits im Judosport bei Dynamo Berlin (Hoppegarten) aktiv.

So konnten 1970 die ersten Trainingsstunden absolviert werden. Das Sportzubehör stellte die SG Dynamo Bautzen Mitte. Der Verein gliederte sich in 4 Gruppen, welche 4 ausgebildete Übungsleiter trainierten. Der jüngste Teilnehmer mit 7 Jahren war Ralf Frindt.

Von 1970 bis 1975 wurden "Gürtelprüfungen" und Schauvorführungen durchgeführt; es fanden auch "Schnupperkurse" statt.

Neben dem Verein nutzten den Saal auch Polizisten des VPKA. Als Frau Aßmann das Anwesen erbte, mußten neue Räumlichkeiten gesucht werden. Da es für die Eltern kompliziert war, ihre Kinder zu den neuen Trainingsräumen (Turnhallen in Storcha und Bautzen-Seidau) zu fahren und wieder abzuholen, kam der Vereinssport in Salzenforst 1975 zum Erliegen.



Hundesportverein

Mitgliedsbuch von Manfred Schorch, dem 1. Vorsitzenden des Vereins

Bevor der Verein "Sektion Dienst-u. Gebrauchshundewesen" im Jahr 1975 gegründet wurde, fand der Hundesport in Rabitz statt . Das Grundstück, vorher ein ungenutzter Spotzplatz, wurde von der Gemeinde kostenlos zur Verfügung gestellt. Der erste Vorsitzende war Manfred Schorch, welcher 1985 von Heinz Radon abgelöst wurde. Zuerst diente ein Aufbau eines Kommandeurswagens der NVA als Notbehelf für Unterkunft und Geräteaufbewahrung. Das erste reguläre Vereinshaus, welches nun von den Vereinsmitgliedern genutzt werden konnte, war ein aus Göda umgesetzter Bauunterkunftswagen. Im Jahre 1987 entstand das zweite Vereinsheim, eine Baracke. Im Jahr 2000 entstand durch Eigenleistung der Hundesportfreunde ein neues, geräumiges Gebäude, das jetzige Vereinshaus, und dazu eine notwendige Zwingeranlage. Dadurch konnten sportliche Aktivitäten und ein reges Vereinsleben erhalten bleiben.

Seit 1990 ist der Verein "Hundesportverein Salzenforst e.V." unter der lf. Nr.92 registriert. 1994 wurde die Gemeinde Kleinwelka, der auch Salzenforst angehörte, zur Stadt Bautzen eingegliedert. es wurde ein Pachtvertrag abgeschlossen und die Nutzung des Geländes war kostenpflichtig.

Sowohl die Hundestaffel der Volkspolizei als auch die Vierbeiner des Strafvollzuges wurden hier ausgebildet und Vergleichskämpfe mit den Hundesportfreunden des Vereins durchgeführt. Die gute Zusammenarbeit mit den Dienststellen ermöglichte Sportfreunden mit ihren Privathunden, neben den Begleit-und Fährtenhundprüfungen auch eine Polizeischutzhundeprüfung abzulegen. Es wurden Schnupperkurse für Jedermann 2x jährlich organisiert und sogar Bezirks-u. Landesmeisterschaften der Vierbeiner abgehalten. Seit 2003 wird 1x wöchentlich eine "Welpenspielstunde" für Hunde bis zum 1. Lebensjahr durchgeführt. (Quelle: "Chronik des Hundesportvereins Bautzen/Salzenforst")

Seidenraupenzucht

Im oberen Zimer des Gemeindeamtes gab es eine kleine Seidenraupenzucht, betreut von Lisa Kieschnik und gefüttert mit den Blättern des Maulbeerbaumes von Rölke.

Heimatveranstaltung

Informationsblatt

Während des II. Weltkrieges fand im Gasthaus Schube eine Heimatveranstaltung statt, dargeboten von der Schule Bolbritz und dem Deutschen Volksbildungswerk Bautzen. Auf dem Programm standen u.a.:

Begrüßung durch den stellvertretenden Schulleiter

Liedgesang: "Im schönsten Wiesengrunde", "Heut wollen wir das Ränzlein schnüren", "Es stehn an meinem Wege viel tausend Blümelein", "Drei Lilien, drei Lilien", "Seht ihr die weißen Möven", "Wir standen für Deutschland auf Posten"

Gedichtvorträge: "Nimm eine Hand voll Erde", "Bauerngebet", "Der alte Feldweg"

Überreichung des Dorfbuches an den Bürgermeister durch den Gausachbearbeiter

Tonfilmvorführung: "der Musikant von Dornburg" und "Liebe zur Harmonika" sowie neue "Wochenschauen"


Dorfklub

Darstellung der Organisation und Aufgaben eines Dorfklubs (aus Bautzener Kulturschau 12/1960)

Gründung

Von den bis Ende 1959 entstandenen 16 Dorfklubs im Kreis Bautzen war einer in der Gemeinde Salzenforst, dessen Gründung am 01.09.1959 erfolgte. In der 2. Hälfte des Jahres 1960 existierten bereits 30 Klubs und 18 Dorfakademien. Die 10 Gründungsmitglieder waren: Richard Martin, Lisa und Ruth Warmuth, Karl Domschke, Erhardt Kieschnick, Reiner Rölke, Wolfgang Mattitza, Hellmuth Schütze, Rudolf Schorch und Astrid Krimmel. Die erste Arbeit war die Ausgestaltung der Feier zum 10. Jahrestag der DDR. Am 07.10.1959 wurde die Konsumgaststätte feierlich eingeweiht (vorher Moritz Schubes Gasthaus)

Aufgaben

Unter der Losung "Jede Gemeinde einen Dorfklub" sollte das kulturelle Leben verstärkt und die sozialistische Umgestaltung auf dem Land gefördert werden. In der Bautzener Kulturschau vom November 1959 erschien ein Artikel von Marianne Lippisch über die Bildung von Dorfklubs. Ziel war die Schaffung von neuen Formen des kulturellen Lebens. Sie sollen als Stätten sozialistischer Erziehung wirken und wurden von der Ständigen Kommission für Volksbildung, Kultur, Jugendfragen und Sport geleitet und kontrolliert. Jeder Werktätige konnte Mitglied werden. Im Einzelnen wurden die Aufgaben festgelegt: Koordinierung und Registrierung der Versammlungstätigkeit, Unterstützung der Volkskunst-, Bibliotheks- u. Filmarbeit sowie der kulturellen Arbeit mit Kindern; Intensivierung des Vortragswesens und Unterstützung der Patenschaftsarbeit zwischen Betrieben, MTS, LPG und Intelligenz; kulturelle Gestaltung von Volksfesten und Dorffestspielen (wie z.B. zum 01. und 08. Mai, dem Tag der Republik usw) sowie die Stärkung der Theaterarbeit durch Werbung neuer Anrechtsmitglieder und Organisation von Vorträgen mit Künstlern des Theaters.

Fotozirkel

In sogenannten "Teestunden befaßte sich der Dorfklub Salzenforst mit literarischen Fragen und bildete einen Fotozirkel.

Frühlingsfeste/Dorffestspiele

Der Kreistag Bautzen beschloß anläßlich des einjährigen Bestehens der vollgenossenschaftlichen Dörfer am 15. Dezember 1960, das in allen Gemeinden Frühlingsfeste und als kultureller Höhepunkt sozialistische Dorffestspiele stattfinden sollen. Die Gestaltung dieser Feste oblag den Dorfklubs.

Diese Feste sollten den Charakter der Freude an der Arbeit im vollgenossenschaftlichen Dorf tragen, optimistisch und lebensbejahend sein. Vom Kreiskabinett für Kulturarbeit beim Rat des Kreises wurden für die Durchführung "Vorschläge" ausgegeben.

So wird in der Bautzener Kulturschau 2/1960 von der Durchführung der Dorffestspiele in Salzenforst gemeinsam mit Bolbritz berichtet.

Gemeindebibliothek

In den Räumen des Gemeindeamtes Salzenforst (Haus Nr. 17b) untergebracht, leitete seit 1956 Kulturfunktionärin Lisa Warmuth die Bibliothek. Waren 1957 bereits 82 Leser registriert, so waren es 1959 schon 102 Einwohner und die Bücherausleihe stieg im Folgejahr noch an (Bautzener Kulturschau 3/1961). Von Anfang der 70-iger Jahre bis 1989 lag die Bibliothek in den Händen von Dorothea Worm, der Sachbearbeiterin für Haushalt und Finanzen. Sie war von 1970 bis August 1989 auf der Gemeinde tätig.

Kino

Die Filmvorführungen im Ort begannen im Juli 1955 und fanden jeweils montags auf dem Saal der Gaststätte Schube statt.

So wurden im Juli 1955 folgende Filme gezeigt:

04.07.  „Vergiß die Liebe nicht“

11.07. „Reise mit Hindernissen“

18.07.  Keine Angst vor großen Tieren“

25.07.  Hotelboy Ed Martin“

Auf der Kreiskulturkonferenz am 25.06.1955 im Hotel „Stadt Bautzen“ wurde eine Verbesserung der Filmvorführungen auf dem Lande beschlossen. So sollen vom VE Kreislichtspielbetrieb monatlich zwei Filme statt einem gezeigt werden.

Das Kinoprogramm wurde bis August 1960 in der "Bautzener Kulturschau" veröffentlicht. Wahrscheinlich wurde ab diesem Zeitpunkt die Filmvorführung im Ort eingestellt.

Im Jahr 1965 wurde das Landfilmkino noch in 30 Orten des Kreises Bautzen gezeigt.



Unser schönes Dorf

Wettbewerb: „Das schöne Dorf“

Im Jahre 1955 wurde von der Bezirkskommission der Natur-u. Heimatfreunde, des Rates des Bezirkes und dem Institut für Denkmalpflege zu einem Wettbewerb „Das schöne Dorf“ aufgerufen. Im Rahmen des NAW (Nationales Aufbauwerk) sollte die Bevölkerung selbst Anteil nehmen, wobei es 5 Wettbewerbspunkte zu beachten gilt:

1.     Voraussetzung sind die Kenntnis und Anwendung der gesetzlichen Grundlagen

2.     Sauberkeit und Pflege der Straßen, Plätze und Gewässer der Gemeinden

3.     Beseitigung von wilden Müllabladeplätzen, falsch angelegte Dungstätten, Bereinigung von alter Werbung und Reklame

4.     Bauliche und denkmalpflegerische Tätigkeit zur Verschönerung der Gebäude

5.     Erstellung eines langfristigen Planes zur Dorfverschönerung

(Bautzener Kulturvorschau 08/1955)

Insgesamt nahmen an dem bereits 4. Wettbewerb 23 Gemeinden teil. Schwerpunkt diesmal war die Sozialisierung des Dorfes. So wurden in Salzenforst 4 Offenställe sowie eine Wasserzuleitung gebaut. Es wurden Hecken von beträchtlicher Ausdehnung gepflanzt. Der Zusammenschluß der LPG von Salzenforst und Bolbritz ist für den 01. Januar 1959 geplant (Bautzener Kulturschau 11/1958).

In der Bautzener Kulturschau 02/1959 wird auch vom Wettbewerb „Das schöne sozialistische Dorf“ geschrieben. Bei dem zu Ende gehenden 4. Wettbewerb im November 1958 gewann Salzenforst, welches sich erstmals daran beteiligte, eine Prämie von 1000 DM, nicht zuletzt auch für eine vorbildliche Kulturpflege. Der rein ländlichen Gemeinde mit der tatkräftigen Bürgermeisterin Frau Paulusch sollte diese Auszeichnung weiterer Ansporn sein.

Das Bad

wurde Mitte der 60-iger Jahre in "Plattenbauweise errichtet. Das Grundstück stellte der Landwirt Ferdinand Worm (1919-1993) der Gemeinde zur Verfügung. Die Kinder erhielten hier in den Sommerferien ihren Schwimmunterricht. Einmal jährlich wurde das Bad von der Feuerwehr Salzenforst gereinigt. Es existierte bis ca. 1990 und wurde danach in ein Biotop umgewandelt. Dabei wurden die schrägen Seitenwände entfernt.

Dorfjubiläen

600-Jahrfeier

vom 25.-27.Juni 1960 (Chr.IIS.38) noch einarbeiten